Hagen. Nach der CDU hat auch die FDP Erik O. Schulz am Wochenende zum Oberbürgermeister-Kandidaten gekürt. Er hatte zuvor angekündigt, sich als OB auch in die operative Arbeit der Wirtschaftsförderung einbringen zu wollen. Und Schulz legte ein Bekenntnis zum Cargobeamer ab.

Am Ende waren die Liberalen die Musterschüler in dem Trio aus CDU, FDP und Grünen, das Erik O. Schulz als parteilosen Oberbürgermeister-Kandidaten auf den Schild gehoben hat: Mit 33 Ja-Stimmen nominierte die FDP nur wenige Stunden nach der CDU den 48-Jährigen zu ihrem OB-Kandidaten. Bei der Versammlung waren ausdrücklich auch Fragen an den Kandidaten erwünscht. Und die dienten dazu, dass noch mehr inhaltliche Positionen von Schulz deutlich wurden. Etwa zur in der Hagen-Agentur gebündelten Wirtschaftsförderung.

Schulz würde als OB die bisherige Struktur, in der der Oberbürgermeister nur Aufsichtsratsvorsitzender der Hagen-Agentur ist, nicht beibehalten wollen: „Der OB muss auch als Person operativer in der Wirtschaftsförderung tätig sein. Das muss Chefsache sein.“ Auch zum Cargobeamer deutliche Worte: Wenn er allein die dort zu schaffenden Arbeitsplätze betrachte, habe er auch Fragen.

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Doch: „Der Cargobeamer hat Symbolkraft für die Zukunft. Ein Projekt, bei dem Hagen von Anfang an dabei sein kann.“ Als Hagener sei er den Widerspruch seit Kindheitszeiten gewohnt, dass Natur und Gewerbe nah beieinander lägen. Ob er ein Opportunist sei, weil er aus der SPD ausgetreten sei, um nun OB zu werden, wurde er von einer FDP-Frau gefragt. Der Kandidat sagte deutlich: „Nein, ein Umfaller ist der Schulz nicht.“ Er bekannte auch bei den Liberalen, weiter zu den SPD-Grundwerten zu stehen: „Ich bin eigentlich nur aus der Hagener SPD ausgetreten.“ Die Nominierung der Ratskandidaten für die FDP ging ohne Überraschungen über die Bühne. Spitzenkandidat ist einmal mehr Fraktionschef Claus Thielmann. Hinter ihm haben auf der Reserveliste – und nur die ist bei kleinen Parteien entscheidend – zwei Frauen beste Chancen, bei einem entsprechenden Wahlergebnis in den Rat einzuziehen: Karin Helling-Plahr (2) und Monika Schlößer (3). Auf den weiteren Plätzen folgen Christoph von der Heyden (4) , Dr. Klaus Fehske (5), Dr. Peter Enders (6), Hans-Joachim Geisler (7), Stephan Schmidt (8), Ulrike Schultz (9), Philipp Alda (10).

Für die Bezirksvertretung Mitte wurden nominiert: Hans-Joachim Geisler, Christoph von der Heyden, Dr. Klaus Fehske, Franz Gödde, Marcus Stich. Für die Bezirksvertretung Haspe wurden nominiert: Philipp Alda, Axel Escher, Monica Platt, Stephan Schmidt, Timo Franke.

Für die Bezirksvertretung Hohenlimburg wurden nominiert: Monika Schlößer, Jan Vesper, Philipp Jung, Sophie Schlößer und Dr. Rainer Olinger.