Hagen-Boelerheide. Hans Peter Scheene, Inhaber einer Gebäudereinigungsfirma in Hagen-Boelerheide, setzt auf Elektro-Autos. Vier Pkw hat er schon angeschafft. Weitere sollen folgen. Im Laufe der nächsten Jahre will der Pionier seine gesamte Flotte umstellen. Selbst wenn der Strompreis steigt, fährt er günstig dabei.
Obwohl das Auto weder über Fensterscheiben noch eine Heizung verfügt, fährt Hans Peter Scheene (46) es auch an regnerischen und kalten Tagen. Der Twizzy sei so windschnittig konstruiert, dass Niederschlag und Wind an der Karosserie entlang geleitet würden, berichtet der Unternehmer, der eine Gebäudereinigungsfirma in Boelerheide mit 75 Angestellten führt: „Das Auto folgt einem genialen Konzept. Ich muss mich beim Fahren im Winter zwar warm anziehen. Aber das tut man schließlich auch, wenn man mit dem Hund Gassi geht.“
Der Renault Twizzy ist ein äußerst sparsames Fahrzeug. 100 Kilometer kosten Scheene gerade einmal 1,40 Euro an Fahrtkosten. Das ist der Preis für eine Tankladung. Selbst wenn der Strompreis sich in Zukunft verdoppeln sollte, bliebe eine Autofahrt für Scheene ein billiges Unterfangen: „Billig und umweltfreundlich.“
Hans Peter Scheene ist der Vorreiter in Sachen Elektromobilität in Hagen. Der im Juni 2012 angeschaffte Twizzy war sein erstes E-Fahrzeug, mittlerweile besitzt er drei Autos mit Batteriebetrieb. Und weitere sollen folgen, nach und nach will er seinen zehn Autos umfassenden Firmenfuhrpark vollständig auf E-Fahrzeuge umstellen: „Das ist für mich eine Frage des Umweltbewusstseins.“
Auf Weg zur Arbeit schmutzige Auspuffabgase in der Luft
Auf dem Weg zur Arbeit passiert der dreifache Familienvater morgens mehrere Schulen und beobachtet Mütter, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen. Die Knirpse laufen in Auspuffhöhe durch die Abgase, die um diese frühe Stunde, wenn die Katalysatoren noch kalt sind, besonders schmutzig in die Luft entweichen: „Das ist jedes Mal ein heftiger Anblick.“
Ein Anblick, der Scheene dazu bewogen hat, auf Elektromobilität zu setzen. Damit hat er sich in eine Außenseiterposition begeben, nur 38 E-Fahrzeuge sind bislang in Hagen gemeldet. Dabei stellt der Twizzy, den Scheene täglich fährt, für ihn so etwas wie den Idealtypus des Stadtautos dar: Er kostet nur 8000 Euro, emittiert keine klimaschädlichen Gase, ist klein und passt in jede Parklücke, die Unterhaltungskosten sind unschlagbar günstig: keine ASU, kein Ölwechsel, keine teuren Inspektionen und erst recht kein teurer Treibstoff.
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Auch die maximale Reichweite von knapp 90 Kilometern stellt für den Firmenchef, dessen Kunden größtenteils in Hagen sitzen, kein Problem dar: „In der Mittagspause, wenn ich Angebote schreibe, kommt der Wagen an die Steckdose.“ In einer guten Stunde sei der Twizzy dank moderner Steckertechnik wieder aufgeladen, stundenlanges Stromtanken sei nur noch bei Auslaufmodellen vonnöten.
Elektromobilität ist für Scheene die Technik der Zukunft
Scheene glaubt an die Zukunft der Elektromobilität: „Es wird zwar nach wie vor versucht, diese Technik totzureden. Aber in einigen Jahren wird sie sich durchsetzen“, zeigt er sich überzeugt und verweist auf den Systemwechsel auf dem Mobilfunkmarkt, wo das herkömmliche Tastatur-Handy von den leistungsfähigen, benutzerfreundlichen Smartphones an den Rand gedrängt wurde. Fest steht, dass sich die E-Mobiltechnik rasant weiter entwickelt, angekündigt sind bereits Modelle mit 500 Kilometern Reichweite. Und mit Fenstern. Die kann man sich auf Wunsch aber auch in den Twizzy einbauen lassen.