Hagen-Eilpe. Eine Woche lang drücken die Gesamtschüler in Eilpe nicht die Schulbank in den Fächern Mathe, Englisch und Deutsch. Sie sprechen unter anderem über Fracking, essen Fair-Trade-Schokolade und stellen sich ihre eigenen Farbstoffe aus natürlichen Produkten her.
Eine Woche lang drücken die Gesamtschüler in Eilpe nicht die Schulbank in den Fächern Mathe, Englisch und Deutsch. Sie sprechen unter anderem über Fracking, essen Fair-Trade-Schokolade und stellen sich ihre eigenen Farbstoffe aus natürlichen Produkten her. Alles unter dem Mantel der Projektwoche mit dem Thema „Wir gestalten Zukunft.“ 49 verschiedene Gruppen gibt es und die ganze Schülerschaft macht mit.
Ole Haring ist in der Oberstufe und darf schon Autofahren. Deshalb war für ihn das Thema „Fracking“ interessant. Durch die Erdgasförderung würde schließlich der Treibstoff für Autos günstiger werden. „Aber ob man deshalb die Umwelt so ausbeuten darf? Da bin ich mir einfach unsicher“, so der Oberstufler. In dem Projekt lernen er und seine sechs Mitschüler alles, was die möglicherweise umweltbelastende Erdgasförderung betrifft. Dass nur Jungs dabei mitmachen wollten, verstehen die Schüler nicht. „Natürlich ist es ein hartes Thema und nicht für jeden spannend. Da müssen wir uns auch erst einmal einfinden. Aber prinzipiell sind wir gespannt, was die Woche für uns bereit hält“, so Ole. Im Klassenzimmer nebenan gibt’s weniger Theorie und mehr Praxis.
"Schließlich soll der Preis auch fair sein"
Leckere, zuckersüße Praxis. Fair-Trade-Schokolade liegt auf den Tischen, die Schüler haben schon fleißig getestet. „Besonders toll ist die weiße Schokolade. Allerdings hat sie einen geringen Kakao-Gehalt, was nicht so gut ist“, erklärt Sandy Hiller. Die 16-Jährige freut sich mit ihrer Gruppe schon auf den Besuch in Hagener Geschäften. Dort wollen die Schüler testen, ob es Fair-Trade-Lebensmittel gibt und inwiefern sich die Preise zu „normalen“ Lebensmitteln unterscheiden. „Schließlich soll der Preis auch fair sein“, so Sandy.
Die Projektwoche ist seit langem eine, an der die ganze Schule teilnimmt. Sonst gab es eher Jahrgangsbezogene Projekte, der Aufwand sei einfach zu groß gewesen, so Gabriele Keil-Haack, didaktische Leiterin der Schule. Nach Ende der Woche wird ein Feedback-Bogen umgehen unter den Schülern. So wollen die Lehrer einen Eindruck kriegen, ob die Projektwoche noch einmal gewünscht ist.
Am kommenden Freitag präsentieren die 49 Gruppen ihre Ergebnisse. Wie nachhaltig die Erkenntnisse sind, bleibt abzuwarten.