Hagen-Eckesey. Absurd, absurder, Becheltebrücke. Nachdem der nahezu nutzlose Brückenschlag in Eckesey durch seine 300.000 Euro teure Sanierung zu Jahresbeginn für gehörigen Unmut beim Steuerzahler gesorgt hat, liefert das Brückentheater jetzt eine fragwürdige Zugabe.

Absurd, absurder, Becheltebrücke. Die Baufirma, die die Brücke unter einer großen Zeltkonstruktion wochenlang sanierte, hat die vier tonnenschweren Betonblöcke zur Sicherung des Baugerüsts seit drei Monaten wohl aus Kostengründen nicht entfernt. Die Hagener Sprayer-Szene könnte einen kuriosen Kompromiss schaffen.

Historie eines Hagener Planungsfehlers

Zur Erinnerung ein kleiner Auszug aus der Historie eines großen Hagener Planungsfehlers: Über 30 Jahre ist es her, dass der Plan, einen Radweg unter den Gleisen der angrenzenden Bahntrasse hindurch, entlang der Kante des hinter der Anhöhe liegenden Vorhaller Steinbruchs und entlang der ehemaligen Reichsbahntrasse bis in den Vorhaller Ortskern zu bauen, geschmiedet wurde. Die Brücke über die Becheltestraße sollte Radfahrer über die Volme führen. Lange Erklärung, kurzer, ernüchternder Ist-Zustand: Der Radweg wurde niemals gebaut und die Brücke brachte nach 30 Jahren nicht mehr als einen sündhaft teuren Sanierungsstau.

Um den kümmerte sich ein Unternehmen wochenlang unter halbseitiger Sperrung der Becheltestraße. Als die Arbeiten endlich abgeschlossen waren und der Verkehr in die City wieder zügig floss, rückte die Firma ab, nahm aber die eingangs erwähnten Betonblöcke nicht wieder mit. Zwei davon stehen auf dem Gehweg und zwei auf dem Grünstreifen zwischen Volme und Fahrbahn. Und können – im Fall eines Unfalls – zu einer großen Gefahr für Autofahrer werden.

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Ende Mai forderte der WBH die Baufirma erstmals auf, die Betonblöcke nach über eineinhalb Monaten abzuholen. „Der Abtransport und die Entwertung solcher Blöcke sind wahnsinnig teuer“, sagt Gabriele Zmarowski vom WBH. Die Baufirma scheint diese Kosten nicht in das Auftragsvolumen einberechnet zu haben. Eben jene Firma wird zeitnah noch den Bodenbelag auf der Brücke erneuern. Zmarowski: „Das war aber aus witterungstechnischen Gründen so geplant.“

Anfrage in der Sprayer-Szene nach Interesse

Zmarowski hat nun beim Fachbereich Soziales angefragt, ob die Sprayer-Szene nicht Interesse an den Blöcken hätte. Von sowas habe die Baufirma übrigens auch schon mal gehört. Klar: So würde man schließlich die Entsorgungskosten sparen. Doch die Sprayer stellen hohe Hürden vor die Entgegennahme von Sprühflächen. Sie sollen im öffentlichen Raum deutlich sichtbar sein. Sieht so aus, als wenn die Firma letztlich doch für Abtransport und Entsorgung zahlt.