Hagen. . Sie sind im gesamten Stadtgebiet von Hagen auf dem Vormarsch. Auf den ersten Blick sind sie oft unsichtbar und werden daher meist nicht wahrgenommen: die modernen Augen des Verkehrs. Sivicams dienen der Erfassung des Verkehrsflusses. Kontaktschleifen im Asphalt gehören mehr und mehr der Vergangenheit an.

Sie sind im gesamten Stadtgebiet auf dem Vormarsch, auf den ersten Blick oft unsichtbar und werden daher meist nicht wahrgenommen: die Augen des Verkehrs.

Als Bernd Rath aus Vorhalle jetzt mit seinem Hund rund um die Weststraße unterwegs war, entdeckte er an den Ampelmasten an der Autobahnauffahrt Richtung Wuppertal die jüngsten Exemplare der sogenannten Sivicams, der modernsten Generation der Verkehrssensoren. Diese sahen für den 68-jährigen Rentner zunächst wie Überwachungskameras aus. „Hier werden Grundrechte verletzt“, schrieb er an Oberbürgermeister Jörg Dehm und bat um den Abbau: „Ich lehne die Totalüberwachung ab.“

Keine Bilderfassung

Was auf den ersten Blick an installierte Videokameras erinnert, dient ausschließlich der Erfassung des Verkehrsflusses. „Es sind verkehrstechnische Einrichtungen der neuesten Art. Sie erfassen den Verkehrsfluss nicht bildlich, zählen aber, wie viele Autos, Laster und Motorräder durchfahren“, erklärt Matthias Hegerding, der als Fachbereichsleiter Bau des Wirtschaftsbetriebs Hagen die Augen des Verkehrs im Auge hat.

An mehr als 100 Knotenpunkten in der Innenstadt sowie auf den umliegenden Zufahrtsstraßen wird der zu- und abfließende Verkehr gezählt. Bisher lief die Erfassung über herkömmliche Kontaktschleifen im Asphalt. „Die unterliegen allerdings einem starken Verschleiß. Nach ein paar Jahren rechnen sich die Sivicams deshalb. Es sind bestimmt schon ein paar Dutzend im Einsatz“, erklärt Hegerding die schrittweise Umrüstung, die über Fördermittel angeschoben wurde.

Erkenntnisse für das Lkw-Routing

Denn auf Basis der digitalen Datenerfassung werden Erkenntnisse für das Lkw-Routing in Hagen und die Anbindung der Stadt an das regionale Verkehrsleitsystem Ruhrpilot gewonnen.

Entfernt werden die hochmodernen Augen des Verkehrs also nicht. Bernd Rath muss aber auch nicht fürchten, beim Spaziergang mit seinem Hund oder bei der Fahrt mit seinem Auto über die Weststraße gefilmt zu werden.