Hagen. Das Gesundheitsministerium in Berlin hat den ersten Klinik-Report für Deutschland vorgelegt. Für Hagen liefert er ein unglaubliches Ergebnis.

Zitieren wir zu Beginn mal den Hagener Bundestagsabgeordneten Dr. Janosch Dahmen, seines Zeichens selbst Notarzt und gesundheitspolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen: „Mit dem Bundes-Klinik-Atlas gehen wir einen entscheidenden Schritt voran zu mehr Qualitätstransparenz im deutschen Gesundheitswesen. Hagenerinnen und Hagener finden in einem interaktiven Portal Informationen darüber, welche Krankenhäuser in Hagen und Umgebung die benötigte medizinische Leistung anbieten und wie gut die personelle Ausstattung beim Pflegepersonal ist.“

Bürgerinnen und Bürger könnten, so lässt er in einer Mitteilung wissen, auf der Internetseite gezielt die Hagener Krankenhäuser auswählen und miteinander vergleichen.

Drei Fachabteilungen sind gelistet

Wobei er sich doch wundern wird, der auswählende und vergleichende Bürger. Zumindest, wenn seine Wahl auf den Hagener Norden fällt. Folgende Fachabteilungen werden dort aufgelistet: Innere Medizin, Neurologie und Kardiologie. Und zwar am - man höre und staune - Johannes-Hospital an der Hospitalstraße.

Schon seit mehr als einem Jahr fahren am St.-Johannes-Hospital im Norden von Hagen keine Rettungsfahrzeuge mehr vor.
Schon seit mehr als einem Jahr fahren am St.-Johannes-Hospital im Norden von Hagen keine Rettungsfahrzeuge mehr vor. © WP | Michael Kleinrensing

Wer dort aufschlägt, steht vor einem Geisterhaus. Und das bereits seit über einem Jahr. Denn am 31. März 2023 hat die Katholische Krankenhaus GmbH den Standort geschlossen. Fachabteilungen - übrigens weit mehr als die im Klinik-Atlas aufgelisteten - sind abgewandert. Zum Teil ans Josefs-Hospital, zum Teil in die Klinik für seelische Gesundheit Elsey, zum Teil aber auch in neue Trägerschaft - an das Agaplesion-Klinikum (einst Allgemeines Krankenhaus).

Angeblich noch 174 Betten im Norden von Hagen

Was der Patient noch erfährt: Das Johannes an der Hospitalstraße hat 174 Betten und 16 teilstationäre Plätze. 6894 Patienten wurden hier behandelt. Der Personalquotient ist mit 63,94 weit unter dem Schnitt.

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Zumindest die letzte Einschätzung können wir bestätigen. Aber wo niemand mehr behandelt wird, braucht es auch keine Ärzte und Pflegekräfte mehr.