Boele. Die Stadt müsste das Gelände des Johannes-Hospitals in Hagen mit einem Bebauungsplan überziehen, um den Boeler Ortskern selbst zu prägen.
In dieser Stadt soll ja gelten: der Bürger dürfe mitdenken und gerne kritisch hinterfragen. Zunächst also meine Fragen: Wieso kommt eigentlich niemand in die Pötte, einen Bebauungsplan aufzulegen für das Gebiet, das ich mal Boele-Zentrum-Ost nenne? Eine rund 26.000 Quadratmeter große Fläche, auf der das bisherige Johannes-Hospital steht, ein altes Schwestern-Wohnheim, der Hubschrauberlandeplatz und der Parkplatz des ehrwürdigen, aber dicht gemachten Hospitals.
Der Stadt obliegt doch erstmal - ganz unabhängig von Besitzverhältnissen - die Planungshoheit über ihre Flächen. Und hier müsste sie längst tätig werden. Das Krankenhaus-Areal mit seinen 26.000 Quadratmetern, das nach WP-Informationen für einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag angeboten wird, steht auf einer Fläche des „Allgemeinbedarfs“. Zum Beispiel der Gesundheit dienende Gebäude und Einrichtungen oder Alteneinrichtungen. Durch den Wegfall der Krankenhausnutzung ist diese Festsetzung passé.
Erinnerung an Garenfeld
Worauf warten Stadt (und Politik)? Auf einen Käufer, mit dem man dann auf die Karte eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans setzt, sodass der nächste Investor bestimmt, wie sich Viertel entwickeln? Oder kauft man gar selbst, um die Entwicklung in der eigenen Hand zu haben? Die Ruhe in diesem Fall ist trügerisch. Zumal der Fall Garenfeld, wo die Stadt bekanntlich mit den windigen Plänen eines damaligen Käufers so gar nicht einverstanden war und das Gelände mit der Politik im Rekordtempo mit einem Bebauungsplan überzog, gezeigt hat, dass der Verwaltung ganz und gar nicht egal ist, wer repräsentative Flächen bebaut. Zack, hieß es: Doppelhäuser und freistehende Einfamilienhäuser bitte, die sich an die örtlichen Strukturen Garenfelds anpassen sollen.
Bebauungsplan und Architektenwettbewerb wären in Boele ein Anfang. Hier geht‘s um ein Filetstück des alten Ortskerns. Derweil schweigt die KKH-Führung eisern zu Verkaufsplänen. Die Stadtspitze sowieso. Die Bürger warten.