Brilon. Ein 59-Jähriger wird in Brilon niedergestochen. Ein 62-Jähriger Mann wird festgenommen, muss in U-Haft bleiben. Was die Ermittler wissen:
Nachdem am Samstag (30, Dezember) ein schwerverletzter Mann am Briloner Friedhof gefunden wurde, ist es zu einem Großeinsatz der Polizei im gesamten Stadtgebiet gekommen. Nicht nur die Kriminalpolizei sowie die Spurensicherung waren vor Ort, uniformierte und zivile Polizisten waren in Brilon unterwegs auf der Suche nach möglichen Tätern. Bisher geht die Polizei von einer Einzeltat aus, Gefahr für die Bevölkerung bstand zu keinem Zeitpunkt. Wie die Staatsanwaltschaft gegenüber der Westfalenpost bestätigt, ist nun auch der mutmaßliche Täter gefasst.
Update Montag, 1. Januar, 14 Uhr:
In einer Pressemitteilung heißt es seitens des ermittelnden Staatsanwaltes Thomas Poggel, dass der Tatverdächtige am Neujahrstag, wie schon angekündigt, dem zuständigen Haftrichter vorgeführt worden ist. Dieser hat eine Untersuchungshaft angeordnet. Der 62-jährige Tatverdächtige bleibt somit in Haft. Die Ermittlungen dauern an.
Update: Sonntag, 31. Dezember, 15 Uhr:
Laut Pressemitteilung des ermittelnden Staatsanwaltes Thomas Poggel habe es am Samstag, 30. Dezember, um 13.30 Uhr eine Auseinandersetzung in Brilon gegeben. Ein 62-jähriger Mann soll in seiner Wohnung einen 59-Jährigen mit mehreren Messerstichen verletzt haben. „Der lebensgefährlich verletzte Mann verließ die Wohnung und setzte sich in der Nähe auf eine Bank, wo er von einem Zeugen aufgefunden wurde. Dieser wählte den Notruf“, heißt es weiter in der Mitteilung. Der Rettungsdienst transportierte den Mann in ein Krankenhaus, wo er notoperiert wurde. Das schildern auch Anwohner, die die Szene beobachtet haben. Erst sei ein Krankenwagen gekommen, spät am Abend hätten die Kriminalpolizei und die Ermittler der Spurensuche die Arbeit am Areal beim Friedhof aufgenommen. Dabei wurden auch Container durchsucht, mutmaßlich auf der Suche nach der Tatwaffe.
Erste Festnahme: Mann wieder auf freiem Fuß
Ein weiterer Zeugenhinweis hat die Polizei in Brilon und die ermittelnde Mordkommission aus Dortmund schließlich auf die Spur des 62-Jährigen geführt. Dieser wurde am Sonntag (31. Dezember) gegen 13 Uhr an seiner Wohnung festgenommen. „Gegen den Beschuldigten besteht ein dringender Tatverdacht.“ Der Mann, der gestern noch am Tatort festgenommen worden war, ist wieder auf freiem Fuß. Gegen ihn besteht keinerlei Tatverdacht.
Der Tatverdächtige befindet sich aktuell im Polizeigewahrsam. Die Staatsanwaltschaft Arnsberg beantragte die Untersuchungshaft, worüber das zuständige Gericht am Neujahrstag entscheiden wird.
Via Twitter spricht die Polizei von einem versuchten Tötungsdelikt in Brilon
„Es wird aktuell von einem versuchten Tötungsdelikt ausgegangen. Der Verletzte wird im Krankenhaus behandelt. Die Polizei fahndet derzeit im gesamten Stadtbereich. Die Ermittlungen laufen.“ So hatte die Polizei bei Twitter gegen 16 Uhr den Großeinsatz angekündigt.
Schon um 13.35 Uhr sei eine erste Meldung über eine verletzte Person in Brilon eingegangen
Polizeipressesprecher Michael Schemme bestätigt gegenüber der WP noch am Samstagnachmittag, dass im Stadtbereich Brilon nicht nur uniformierte, sondern auch Polizisten in zivil unterwegs sind. Der Grund ist eine Meldung, die die Polizei um 13.35 Uhr erreicht hatte. „Wir haben Kenntnis davon erlangt, dass in Brilon eine schwerverletzte Person gefunden wurde.“ Die Polizei sei direkt zum gemeldeten Ort, dem Friedhof in Brilon, gefahren. Dort habe ein Mann gelegen, schwer verletzt. Die Polizei spricht von massiven und schweren Gewalteinwirkungen gegen den Körper des Mannes, eine Schusswaffe sei aber nach ersten Erkenntnissen nicht gebraucht worden. Der Mann sei direkt in ein Klinikum gebracht worden, Lebensgefahr wird derzeit nicht ausgeschlossen wie Schemme bestätigt. Daher behandelt die Polizei die Tat als versuchtes Tötungsdelikt.
Festnahme in Brilon, Zusammenhang aber ungewiss
„Wir wissen bisher nicht, wer der Täter gewesen ist“, sagt Schemme. Allerdings: Eine Person sei im Bereich der Gartenstraße festgenommen worden und seither auf der Wache in Brilon. „Diese Person hat sich verdächig verhalten und war im Bereich des Tatortes unterwegs. Wir können aber nicht sagen, ob diese Person überhaupt etwas mit der Tat zu tun hat.“ Bisher gehe man von einer Einzeltat aus. „Uns hat kein weiterer Notruf erreicht. Natürlich ist das eine sensible Zeit, kurz vor Silvester, und viele Menschen haben dementsprechend Sorge. Für die Bevölkerung besteht derzeit aber absolut keine Gefahr.“ Die Abläufe würden ebenfalls zu einer Einzeltat passen.
Die Ermittler von der Spurensuche sowie die Kriminalpolizei seien derzeit vor Ort, auch Spürhunde werden eingesetzt. „Die Ermittler arbeiten noch immer unter Hochdruck“, sagt Schemme noch am Samstagabend gegenüber der WP (Stand: 20.30 Uhr). Der Bereich der Altenbriloner Straße ist aktuell noch abgesperrt. Anwohner werden von der Polizei durchgelassen. Die Fahndungsmaßnahmen werden allerdings am späten Abend schon langsam zurückgefahren. Man konzentriere sich nun vermehrt auf die Ermittlungsarbeit heißt es seitens der Polizei.
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