Winterberg. Um die Impfkampagne wieder anzukurbeln, hat sich die Stadt Winterberg eine Gutscheinaktion überlegt. Ein Besuch bei bestimmten Ärzten ist nötig.

Die Impfmüdigkeit macht auch vor Winterberg nicht Halt und deswegen soll ab kommender Woche mit einer Impfaktion der Stadt wieder zum Piksen animiert werden. Die Idee dafür geht auf Bekim Sadrija, dem Inhaber von Pizza Colosseum, zurück, der jeder Person, die bereit war, sich impfen zu lassen, eine Pizza und ein Getränk auf Kosten des Hauses spendierte. Die Aktion der Stadt ist aber ein Stück weit limitierter.

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Um einen Impfanreiz zu bieten, sollen Bürgerinnen und Bürger, die sich innerhalb eines festgelegten Zeitraums bei einem von vier niedergelassenen Ärzten impfen lassen, ein Gutscheinpaket erhalten. Insgesamt gibt es davon 100 Stück. Die Ärzte, die mitmachen, sind Dr. Julius Taberski, Dr. Rikardo Mihalic, Dr. Martin Nieswand und das Team der Sauerlandpraxis. Jeder von ihnen wird 25 Pakete erhalten und verteilt diese dann an Bürgerinnen und Bürger die sich für eine Erstimpfung entschieden haben.

Gutscheine für 100 Erstimpfungen in Winterberg

Im Vorfeld warb die Stadt für die Aktion und suchte Interessenten, die sich beteiligen würden, beispielsweise mit Rabatt-Gutscheinen für den Einzelhandel, einem kostenlosen Getränk oder Dessert in der Gastronomie oder einer Freifahrt auf der Sommerrodelbahn. 17 Betriebe machen nun mit. „Die ersten 100 Impfwilligen bekommen einen Gutschein, die anderen immerhin noch den Piks“, sagt Winfried Borgmann, Geschäftsführer der Winterberger Touristik und Wirtschaft. Auch Bürgermeister Michael Beckmann ist von der Idee überzeugt und hofft auf einen positiven Effekt. „Hier sind die Rollladen wegen Corona runtergegangen und das möchte nicht noch einmal erleben und mir auch nicht für die Kinder vorstellen. Das war eine riesige Belastung und jeder Piks ist ein Gewinn für uns.“

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Impfbus macht Halt in Winterberg

Um das Impfangebot noch zu erweitern wird der Impfbus am kommenden Freitag bei Edeka in Winterberg zu finden sein.

Mitzubringen ist ein Ausweisdokument, im Idealfall der Personalausweis, und – sofern vorhanden – der Impfausweis. Alle weiteren Unterlagen können vor Ort ausgefüllt werden.

Eine Terminabsprache ist im Vorfeld nicht nötig.

Aber nicht nur das Thema Impfen soll weiter fester Bestandteil des Alltags in Winterberg bleiben, sondern auch das Testen gegen das Coronavirus. Bürgermeister Michael Beckmann geht trotz vollständigem Impfschutz auf Nummer sicher und testet sich wöchentlich. Auch weil er zu Beginn der Pandemie selbst erkrankte. An der Teststelle am Oversum in Winterbergwird seit dem 24. März kostenlos ein Schnelltest angeboten, wenn im Vorfeld ein Termin gebucht wurde. Ein Vorteil der Drive-In-Teststelle ist, dass das Auto nicht verlassen werden muss. Mehr als 30.000 Mal haben die Helfer vor Ort schon einen Schnelltest seitdem durchgeführt. Ab Oktober soll das Angebot nicht mehr kostenfrei sein.

Bis zu 100 Coronatests täglich am Oversum in Winterberg

Zwischen 50 und 100 Mal wird das Angebot am Tag angenommen. Unter der Woche sind es laut Winfried Borgmann eher 50 und Freitags und Samstags dann knapp 100 Tests. „Die Leute achten da auch selbst drauf. Vor Privatfeiern bestehen viele darauf, dass trotz vollständiger Impfung ein Negativtest vorgezeigt wird. So feiert es sich angenehmer. Viele Fragen uns auch, was nun bei einer Feier berücksichtigt werden muss.“ Vor Urlaubsreisen wird das Angebot ebenso gerne angenommen. Das soll auch weiterhin vorhanden bleiben, so lange die Bürgerinnen und Bürger davon Gebrauch machen wollen. Montags bis Samstags von 8 bis 11 Uhr und von 18 bis 20 Uhr hat die Teststelle geöffnet. 50 Helferinnen und Helfer engagieren sich dort.

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Mittlerweile werden dort auch PCR-Testungen vorgenommen. Diese Tests sind beispielsweise für Besuche in Clubs, Diskotheken oder von Tanzveranstaltungen wie private Feiern notwendig. Dazu zählen auch Hochzeiten. Da am Oversum nur medizinisch geschultes Personal zum Einsatz kommt, können die Testungen dort problemlos vorgenommen werden. Die Kosten haben es aber in sich. Rund 100 Euro zahlen die Bürgerinnen und Bürger. Nach 12 bis 20 Stunden liegt das Ergebnis dann digital vor. Der Test ist mit einem hohen Aufwand verbunden, weil die Proben nach Heidelberg geschickt werden müssen. Borgmann: „Mit den Tests wollen wir den niedergelassenen Ärzten aber nicht das Wasser abgraben, sondern sie unterstützen.“