Winterberg. Laut neuen Corona-Regeln ermöglicht bei einer Inzidenz ab 35 nur ein PCR-Test den Besuch in der Disco Tenne in Winterberg. Das sagt der Betreiber
Betreiber von Diskotheken haben es in der Coronakrise nicht leicht. Immer neue Regeln machen ihnen eine Öffnung der Tanzfläche wieder und wieder schwer. Das gilt auch für die Tenne in Winterberg. Betreiber Peter Mergheim erklärt, wieso er den neuen Regelungen zwiegespalten entgegensteht und ob er eine Öffnung unter diesen Bedingungen überhaupt für möglich hält.
Verbände der Discothekenbetreiber üben scharfe Kritik an der aus ihrer Sicht „ungerechten“ und „unsinnigen“ PCR-Test-Vorschrift für ungeimpfte Gäste. Entsprechend der neuen Corona-Regeln in NRW müssen ab Freitag in Städten und Kreisen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 35 alle, die nicht geimpft oder genesen sind, vor dem Besuch von Diskotheken, Tanzveranstaltungen oder Bordellen einen maximal 48 Stunden alten negativen PCR-Test vorlegen. Für andere Indoor-Veranstaltungen oder Sport in Innenräumen genügt hingegen ein Schnelltest.
Hygienekonzept und PCR-Tests in Winterberg
Peter Mergheim steht derzeit noch in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt, weil er dort neuerdings ein Hygienekonzept vorlegen muss. Eine Maßnahme für die er Verständnis hat. Auf Facebook schrieb er vor zwei Wochen noch, dass die Tenne am 27. August öffnen wird. Jetzt glaubt er, dass sich der Termin um eine Woche verschieben könnte.
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Er sagt, dass die neuen Maßnahmen eine Ungleichbehandlung beinhaltet und auch eine Erhöhung des Impfdrucks. Mergheim sieht in den kostspieligen PCR-Tests ein Hindernis für den Besuch in Diskotheken, glaubt aber auch, dass sich die Auswirkungen auf die Tenne in Grenzen halten werden. „Das Publikum ist hier eher älter. Die Kosten und der Aufwand ist für junge Menschen eher ein Hindernis. Es ist schwer vorstellbar, dass sie das Geld zahlen werden. Im Prinzip ist es also eher 2G statt 3G“, sagt er.
Schnelltests am Oversum bevorzugt
Der Betreiber hätte es bevorzugt, wenn Schnelltests für einen Besuch ausreichen würden. Mit der WTW hatte er bereits vereinbart, dass die Teststelle am Oversum in Winterberg bis 22 Uhr geöffnet bleibt. Vielleicht hätte er sogar nur Tests von dieser Stelle bei einem Besuch zugelassen, um auf Nummer sicher gehen zu können.
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Sorgen macht ihm hingegen die Situation in Niedersachsen. Kommt es dort in einer Disco zu einer Infektion, müssen alle Gäste in Quarantäne. Mergheim ist noch dabei herauszufinden, wie die Situation in NRW nun aussieht. „Das wäre gefährlicher. Eine solche Einstufung muss nicht sein. Das wäre geschäftsschädigend.“
Kontaktverfolgung in der Tenne
In der Tenne möchte er dennoch auf die Kontaktverfolgung setzen und hofft darauf, dass die nun getroffenen Lösungen für die Branche dauerhaft sein werden. Die Maßnahmen um die PCR-Tests empfindet er nicht als Weltuntergang, im Gegensatz zum stellvertretenden Präsident des Berufsverbandes deutscher Diskotheken und Tanzbetriebe, der am Oberverwaltungsgericht dagegen vorgehen möchte. „Die Impfquote ist hier recht hoch. Die Frage ist, wie die Gäste reagieren, wenn sie wieder so viele Leute um sich herum haben. Das wird spannend, aber ich freue mich drauf und ich hoffe die Leute auch.“