Hochsauerlandkreis. Viele sind noch immer skeptisch gegenüber einer Corona-Impfung. Der HSK setzt jetzt auf einen Impfbus. Was hinter dem Konzept steckt.

Der Hochsauerlandkreis beobachtet Impfskepsis und -müdigkeit im Kreis – und will aktiv die Impf-Kampagne anziehen, um noch mehr Menschen zu erreichen. So soll im HSK bald ein Impfbus eingesetzt werden, der durch die Städte fährt und in dem vor Ort Impfungen verabreicht werden können. Das bestätigt Pressesprecher Martin Reuther gegenüber der Westfalenpost.

Bisher keine Impfdosis weggeworfen

„Bis jetzt mussten wir noch keine Impfdosis wegwerfen“, erklärt Reuther. Das liege an der Organisationsstruktur der Impfzentren, die die benötigten Dosen tagesaktuell bestellen können. „Das läuft bei uns tatsächlich ein bisschen anders. Wenn Impfstoffe übrig bleiben, verfallen diese nicht sofort. Wir verimpfen die Dosis dann am nächsten Tag und können daraufhin weniger Impfstoff für den folgenden Tag bestellen.“

Lesen Sie auch:Impfpflicht? Das sagen HSK-Politiker über Freiheit und Zwang

Lesen Sie auch:Winterberg: Hochinzidenz in Holland hat große Auswirkungen

Dennoch kämen derzeit deutlich weniger Menschen für eine Erstimpfung in das Impfzentrum in Olsberg. Im Impfzentrum reagiert man auf die verringerte Nachfrage und fährt die Impf-Zeiten auf 14 bis 20 Uhr täglich hinunter. Zwar würden bald wieder Zweitimpfungen anstehen und die Öffnungszeiten wieder ausgedehnt, eine Impfmüdigkeit beobachten Martin Reuther und seine Kollegen im Impfzentrum dennoch. „Das ist ein großer Mix aus Skeptikern, die sich nicht impfen lassen wollen oder noch zweifeln, aber auch eine Erscheinung der Sommerferien“, erklärt der Kreissprecher. Viele Menschen sind im Urlaub, warten mit der Impfung vielleicht bis nach den Sommerferien.

Kampagne mit Bussen ankurbeln

Der HSK will allerdings die Impf-Kampagne weiter ankurbeln statt einschlafen lassen. So sollen in naher Zukunft Impfbusse eingesetzt werden. Diese sollen laut Planung stark frequentierte Plätze in Städten und Ortschaften anfahren, um dort die Menschen direkt zu erreichen. „Der Bus soll dann vielleicht auf den Marktplätzen stehen. Möglich sind in dem Bus eine Beratung aber auch eine Impfung direkt vor Ort. So können wir die Menschen vielleicht bewegen, sich beim Marktbesuch eine Impfung geben zu lassen.“ Wann die Busse im Einsatz sein werden und wo sie Station machen, kann Martin Reuther noch nicht sagen. Bisher sei die Planung noch nicht final abgeschlossen.

Zusätzlich zu den mobilen Impfungen will der Kreis aber auch Menschen mit Migrationshintergrund mehr in den Blick nehmen. So gibt es schon jetzt mehrsprachige Beratungsmöglichkeiten und Plakate in verschiedenen Sprachen werden gedruckt, die für eine Impfung gegen das Corona-Virus werben sollen.