Hochsauerlandkreis. Für Corona-Maßnahmen soll in Zukunft nicht mehr nur die Inzidenz entscheidend sein. Was der HSK zur Hospitalisierungsrate und der Impfquote sagt.

Die Inzidenz soll in Zukunft nicht mehr entscheidend bei der Beurteilung von Corona-Maßnahmen sein. Stattdessen sollen die Zahlen auf den Intensivstationen, die Hospitalisierungsrate und die Impfquote ebenfalls hinzugezogen werden. Das sieht eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes vor, die der Bundestag am Dienstag beschlossen hat. Die Inzidenz der Neuinfektionen war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie die Zahl der Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden. Der Hochsauerlandkreis indes richtet sich vorerst weiter nach der Inzidenz, bis ein Erlass oder andere Vorgaben der Landesregierung erfolgen.

Neue Zahlen für die Maßnahmen ab jetzt entscheidend

Laut Datenerfassung der Johns Hopkins University (JHU) liegt die Infektionsrate im Hochsauerlandkreis derzeit bei 4,2 Prozent. Das bedeutet, insgesamt haben sich seit Pandemiebeginn 10.872 Menschen von 259.030 Einwohnern angesteckt. Interessanter sind die Daten, die die JHU zur aktuellen Lage veröffentlicht. So liegt der Anteil der COVID19-Patienten an Intensivbetten bei 7 Prozent. Laut Datenerfassung der Universität gibt es kreisweit 97 verfügbare Intensivbetten. Die Lage auf den Intensivstationen soll in Zukunft bei Maßnahmen-Entscheidungen stärker berücksichtigt werden. Diese Zahl gibt aber nicht die Hospitalisierungsrate an. Diese errechnet sich aus der Zahl der aufgenommenen Corona-Patientinnen und -Patienten in den Kliniken je 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Mit entscheidend für die neuen Beurteilungskriterien ist auch die Impfquote im HSK – etwa bei der Frage nach 2G oder 3G in Innenräumen.

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HSK wartet auf Erlass der Landesregierung

Der Hochsauerlandkreis weiß um die neuen Beurteilungskriterien, gibt aber in der täglichen Meldung zur Corona-Lage noch keine Hospitalisierungsrate oder Impfquote heraus. „Wir warten erst einmal auf den Erlass der Landesregierung, bevor wir diese Angaben machen“, sagt Carolin Fisch, Sprecherin des Kreises. Erst vor zwei Tagen habe es die Information gegeben, dass man weiterhin an den Zahlen im Bericht festhalten werde. „So lange wir noch keine gegenteiligen Informationen erhalten, werden wir so weitermachen wie bisher.“Diese Vorgehensweise ist nicht unüblich, denn oft müssen die Landkreise erst auf die Erlasse der Landesregierung warten, die nach Gesetzgebungen oder Beschlüssen auf übergeordneter politische Ebene erfolgen. Die Belegung der Intensivbetten berechnet der Hochsauerlandkreis allerdings seit Beginn der Pandemie ein und gibt diese in den täglichen Meldungen auch heraus.

Die aktuellen Corona-Daten für den HSK

Die Statistik des Kreisgesundheitsamtes verzeichnet am Mittwoch, 8. September, 9 Uhr, kreisweit 26 Neuinfizierte und 50 Genesene. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt 90,0 (Stand 8. September, 0 Uhr). Insgesamt sind es damit aktuell 341 Infizierte, 10.296 Genesene, 10.841 bestätigte Fälle sowie 204 Sterbefälle in Verbindung mit einer Corona-Infektion. Stationär werden 13 Personen behandelt, fünf intensivmedizinisch und davon werden drei Personen beatmet.

Die Infizierten verteilen sich insgesamt wie folgt auf die Städte und Gemeinden: Arnsberg (106), Bestwig (8), Brilon (32), Eslohe (8), Hallenberg (2), Marsberg (26), Medebach (3), Meschede (62), Olsberg (31), Schmallenberg (3), Sundern (50) und Winterberg (10).