Hochsauerlandkreis. Ab Oktober sollen Corona-Tests Geld kosten. Experten warnen vor den Folgen. So wichtig sind die Tests für die Pandemiebekämpfung im HSK
Bei der Ministerpräsidentenkonferenz am Dienstagnachmittag soll über das weitere Vorgehen in derCorona-Pandemie diskutiert werden. Ein Vorschlag aus dem Beschlussentwurf des Kanzleramts für die Ministerpräsidentenkonferenz beinhaltet, dass Bürgertests nicht mehr kostenfrei durchgeführt werden können. Gleichzeitig sollen die Tests aber für Ungeimpfte wieder entscheidend sein, wenn sie beispielsweise in einem Lokal sitzen oder in einem Fitnessstudio Sport machen wollen. Ob es zu Schließungen von Testcentern kommt, kann der HSK noch nicht sagen.
Testcenter fahren den Betrieb runter
„Einige Testcenter haben definitiv schon geschlossen, viele haben die Öffnungszeiten reduziert“, so Martin Reuther, Sprecher des Hochsauerlandkreis. Testcenter müssen, wenn sie weiterhin aktiv bleiben wollen, mindestens 20 Stunden die Woche geöffnet haben. Derzeit gibt es noch 115 Testcenter im gesamten Hochsauerlandkreis. „Viele von ihnen haben aber ihren Betrieb hinunter gefahren.“ Sollten Tests kostenpflichtig werden, vermutet Martin Reuther einen weiteren Rückgang der Testcentren. Eine konkrete Prognose kann und will er aber noch nicht abgeben.
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Laut Beschlussentwurf ist geplant, dass nicht Geimpfte und Genesene einen Schnelltest benötige, der nicht älter als 24 Stunden ist, oder einen PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, um Zugang zu Krankenhäusern und Pflegeheimen, zur Innengastronomie oder zur Teilnahme an Veranstaltungen und Festen in Innenräumen zu erhalten. Auch die Teilnahme an Gottesdiensten, die Inanspruchnahme körpernaher Dienstleistungen, Sport im Innenbereich oder einer Beherbergung im Hotel sind an diese Bedingungen geknüpft. Das Angebot kostenloser Bürgertests soll im Oktober auslaufen. Ausnahmen sind für Personen geplant, die nicht geimpft werden können und für die keine allgemeine Impfempfehlung vorliegt.
1117 Infektionen bisher entdeckt
Experten und Politiker halten die Abschaffung der kostenfreien Bürgertests für die falsche Maßnahme – sie sei weiterhin wichtig zur Pandemiebekämpfung. Indes, im HSK wurden durch die Bürgertests seit dem 15. März dieses Jahres 1117 Infektionen erkannt – von insgesamt 686.791 Tests, die in diesem Zeitraum durchgeführt wurden. Diese Zahlen teilt Martin Reuther mit, sie sind am 5. August auf den letzten Stand gebracht worden. Bei Bedarf können derzeit 14.000 Tests pro Tag im HSK durchgeführt werden. Am gestrigen Montag waren es 4679 Bürgertestungen (davon 1 positiv). „Schaut man sich die Zahlen an, entspricht das einer Trefferquote von 0,165 zur Entdeckung von Infektionen“, erklärt Martin Reuther. Wie sich die Testungen und die Nachfrage entwickeln werden, werde sich nach der Ministerpräsidentenkonferenz entscheiden.