Erndtebrück. Mit drei verschiedenen Mannschaften des TuS Erndtebrück hat Mats Birkelbach 2019 Turbulenzen erlebt, aus der Ruhe gebracht hat ihn dies nicht.
2019 war für mich ein Jahr, in dem ich in drei verschiedenen Mannschaften des TuS Erndtebrück gespielt habe. In der A-Jugend mussten wir ab der Rückrundenvorbereitung ohne unseren vorherigen Trainer Ralph Schneider zurechtkommen, der in der Weihnachtspause entlassen worden ist. Das war etwas, womit keiner aus der Mannschaft gerechnet hat.
Danach haben wir zwar die nötigen Punkte für den Klassenerhalt in der Landesliga geholt, aber das Level, auf dem wir im Herbst lange Zeit als Tabellenführer gespielt haben, haben wir nicht mehr erreicht. Flo Bublitz und Trung Vu haben ihre Sache gut gemacht, waren zuvor aber nur Co-Trainer – so ganz das gleiche war es dann eben nicht mehr und mit Erlon Sallauka war ein wichtiger Spieler bereits in die Oberliga-Mannschaft hochgezogen worden.
Frühzeitig zu den Senioren
Ab April ist die A-Jugend-Mannschaft sozusagen auseinandergebrochen, weil viele Spieler des älteren Jahrgangs – darunter auch ich – von Trainer Alfonso Rubio-Doblas in die zweite Seniorenmannschaft übernommen wurden, die im Abstiegskampf in der Landesliga steckte.
Für mich persönlich war es toll, in diese Mannschaft reinzukommen und festzustellen, dass ich da als A-Jugendlicher schon mithalten kann. Körperlich war es aber komplett anders als in der A-Jugend. Da stehen auf einmal Leute vor dir, die 30 sind. Das ist ein ganz anderes Gefühl, da geht man erst einmal anders an den Gegner ran.
Erstes Spiel ein Debakel
Das erste Spiel war gleich ein ganz wichtiges bei direkten Konkurrenten FC Wetter.
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Wir waren ein bunt zusammengewürfelter Haufen aus erster und zweiter Mannschaft und vier A-Jugendlichen – und so haben wir auch gespielt. Obwohl der Gegner zwei Rote Karten bekommen hatte, haben wir 0:2 verloren, weil wir unsere Situationen schlecht ausgespielt haben. So ein Schlüsselspiel zu verlieren war kein gutes Gefühl, aber wir haben noch die Kurve bekommen.
Es hat einfach gedauert, sich aneinander zu gewöhnen und sich abzustimmen, aber mit jedem Training ist es besser geworden. Die letzten Spiele waren dann richtig gut und wir haben es doch noch souverän in die Relegation geschafft. Dieses Spiel gegen Viktoria Rietberg war für mich ein besonderes, da ich mit einem Freistoß das Siegtor geschossen habe. Der Torwart stand aus seiner Sicht zu weit links und so war die linke Ecke des Tors für mich offen – und der Schuss hat zum Glück gepasst.
Unruhe nur von außen
Das Spiel war ein ziemlicher Kampf und Alex Taach hat sogar noch einen Elfmeter gehalten, so dass es am Ende gereicht hat. Darüber waren alle glücklich. Die meisten Spieler wussten zwar, dass sie in der neuen Saison für andere Clubs spielen, als Abschluss wollten wir das Spiel aber unbedingt gewinnen. Verlieren will keiner und absteigen schon mal gar nicht.
TuS Erndtebrück II siegt im Entscheidungsspiel
In der Öffentlichkeit gab es zu dieser Phase im April und Mai zwar auch viel Gerede über Spielerwechsel und über eine mögliche Abmeldung der Mannschaft, beim Fußball war für mich aber keine Unruhe spürbar. Bei mir war die Vereinbarung, dass ich in die erste Mannschaft komme, wenn keine zweite Mannschaft zustande kommt – und so ist dann auch gekommen.
Zwei Einsätze in der Oberliga
In der ersten Mannschaft hatte ich zwar erst zwei Einsätze, aber dass es so sein wird, war mir im Vorfeld klar. Trotzdem bin nicht unzufrieden. Ich kann in den Trainingseinheiten mithalten und spüre, dass ich mich in allen Bereichen entwickle. Gerade von den erfahrenen Spielern wie Mehmedalija Čović, Manfredas Ruzgis oder Moritz Brato lerne ich viel.
Als ich beim 0:0 im Spiel gegen Sprockhövel reingekommen bin, hat mich Moritz viel gecoacht, wann muss ich ausrücken, einrücken, wann muss ich mich fallen lassen. Das war wichtig für mich, weil die Position als Innenverteidiger für mich noch recht neu ist. Was die Positionen angeht, wurde es in den letzten eineinhalb Jahren nicht langweilig. Da habe ich als Zehner und als Stürmer gespielt, auf Außen und als Sechser und dann zuletzt eben als Innenverteidiger.
Überraschender Rücktritt
Mit dem Rücktritt unseres Trainers Alfonso Rubio Doblas hatte ich so wie bei der Entlassung von Ralph Schneider nicht gerechnet, das kam überraschend. Ich habe das sehr bedauert, weil ich Alfonso viel verdanke. Die Entwicklung ist schade, weil wir von der spielerischen Klasse her gar nicht da unten stehen sollten. Wir haben uns aber viele Eigentore geschossen. Jetzt müssen wir sehen, dass es in der Rückrunde besser wird.
Für den Verein war es sicher ein unruhiges Jahr, aber ich habe mich zu jedem Zeitpunkt und in jeder der drei Mannschaften wohlgefühlt. Ich habe mittlerweile eine starke Bindung zum TuS und würde gerne auch in der kommenden Saison Teil der Mannschaft bleiben, zumal ich auch durch mein Privatleben ohnehin oft in Erndtebrück bin.
Hintergrund zum Text
Bis Silvester berichten an dieser Stelle verschiedene Athleten aus Wittgenstein über ihr Sportjahr 2019.
Mats Birkelbach ist 19 Jahre alt, wohnt in Ferndorf und spielt seit der B-Jugend beim TuS Erndtebrück. Zweimal ist er mit dem Club in die Landesliga aufgestiegen.
Ihr Text entstand mit Unterstützung und auf Basis einiger Fragen unserer Redaktion. Im folgenden weitere persönliche Rückblicke:
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