Bad Berleburg. Louisa Rothenpieler bedauert das „Aus“ ihres TV Feudingen, ist persönlich aber zufrieden und hält beim VfL Bad Berleburg auch „Mehr“ für möglich.

Puh, sich an so ein ganzes Sportjahr zu erinnern, ist gar nicht so einfach. So viele Momente, die es da gegeben hat, muss man erst mal sortieren. Die Rückrunde der vergangenen Saison ist mir gar nicht so sehr im Gedächtnis geblieben, um ehrlich zu sein. Dabei war es ja quasi die letzte Saison, die wir mit dem VfL Bad Berleburg und dem TV Feudingen offiziell als Spielgemeinschaft verbracht und sogar recht erfolgreich abgeschlossen haben.

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Das lag auch viel daran, dass unser Kader zu dieser Zeit einfach unglaublich gut aufgestellt war. Wir waren viele Leute beim Training und hatten richtig Qualität in der Truppe. Plötzlich fanden wir uns dann sogar mitten im Rennen um die Aufstiegsrelegation wieder, obwohl wir uns in dieser Riege an Spitzenmannschaften überhaupt nicht gesehen haben.

Spätestens nach der knappen Niederlage gegen den MTV Köln II war dieser Zug für uns aber abgefahren, da war die Enttäuschung dann doch groß. Eigentlich verrückt, da diese Ambitionen zunächst überhaupt nicht vorhanden waren. Aber wenn man schon so nah dran ist, bleibt die Erkenntnis, dass echt mehr drin gewesen sein könnte – zumal die anderen Mannschaften dann auch noch geschwächelt haben.

Aufregung vor der Pokal-Endrunde

Es ist also ein wenig schwierig diese tolle Spielzeit, die wir am Ende ja dann auf Platz vier in der Landesliga abgeschlossen haben, einzuordnen. Super viele tolle Spiele, tolle Geschichten und spannende Wettkämpfe, aber auch dann ein wenig Enttäuschung am Ende. Ein absolutes Highlight war dann nochmal die Bezirkspokal-Endrunde gegen den Regionalligisten Schwerte. Da merkte man schon, wo die Trauben hängen, aber als Erfahrung geht da nichts drüber. Da ist man dann auch schon zurecht aufgeregt, glaube ich.

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Dann war Saisonpause und damit Zeit, den Kopf frei zu bekommen und ein wenig zu entspannen. Das tut auch immer mal ganz gut, obwohl einen schnell die Lust aufs Spielen wieder packt. Leider war schnell klar, dass die neue Spielzeit unter keinem guten Stern stehen würde. Die Spielgemeinschaft mit Feudingen wurde ja aufgelöst, viele meiner Freundinnen befinden sich im Mutterurlaub und lange Zeit war überhaupt nicht klar, ob wir überhaupt eine Mannschaft stellen.

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Dann ist auch noch Lone Winter zum Studium und Spielen nach Bonn gegangen und plötzlich waren wir nur noch sechs, sieben Leute. Zum Glück sind Sophie Bald und Marie Homrighausen aus der Jugend nachgerückt, auch Mareike Rothenpieler ist wieder dazugekommen – dadurch hat sich die Lage entspannt und wir spielen wieder eine absolut zufriedenstellende Runde, stehen derzeit auf dem fünften Rang.

Das Foto zeigt mich beim Angriff beim 3:0 gegen Schwerte. Mit Lara Böttger (r.) und Emma Althaus (3.v.r.) sind zwei unserer ganz jungen Spielerinnen zu sehen, die sich 2019 fest etabliert haben.
Das Foto zeigt mich beim Angriff beim 3:0 gegen Schwerte. Mit Lara Böttger (r.) und Emma Althaus (3.v.r.) sind zwei unserer ganz jungen Spielerinnen zu sehen, die sich 2019 fest etabliert haben. © Peter Kehrle

Dennoch habe ich ein wenig das Gefühl, dass wir ein wenig unser Potenzial verschenken. Leider können wir nie „Aufstellung“ trainieren, was super wichtig wäre. Wir sind beim Training einfach zu wenig Spielerinnen. Nichtsdestotrotz würde ich persönlich dennoch ein positives Fazit für das ganze Jahr ziehen. Ich gehöre zur Stamm-Sechs, spiele immer und habe in Bad Berleburg eine neue sportliche Heimat gefunden. Ich fahre gerne zu den Einheiten und meine Mitspielerinnen sind alle zu meinen Freundinnen geworden.

Dieses Jahr wollen wir erstmal die Liga halten und dann schauen, was noch drin ist. Ein wenig schiele ich auch noch auf den Aufstieg, aber das wird schwierig. Dennoch läuft es viel besser als angenommen, damit sollten wir zufrieden sein. Hoffentlich geht es so weiter.

Stetige Verbesserung

Per se kann ich auch sagen, dass es mich absolut nicht stört, dass wir „offiziell“ keine Spielgemeinschaft mehr sind. Ich bin jetzt eben VfLerin und verbessere mich dadurch einfach jeden Tag. In Feudingen hatten wir ja teilweise gar keinen Trainer, beim VfL werde ich vorangebracht.

Es ist manchmal natürlich schade, dass nicht mehr viele Feudinger im Team sind, aber so ist das eben. Marleen Schwarz ist noch im Mutterurlaub und kommt hoffentlich noch dazu. Aber auch so muss es für mich eben weitergehen. Ich bin mit der Entwicklung absolut zufrieden.

Hintergrund zum Text

Bis Silvester berichten an dieser Stelle verschiedene Athleten aus Wittgenstein über ihr Sportjahr 2019.

Louisa Rothenpieler ist 23 Jahre alt, wohnt in Feudingen und spielte viele Jahre im Trikot des TV Feudingen Volleyball. Nun tritt sie mit dem VfL Bad Berleburg in der Landesliga an.

Ihr Text entstand mit Unterstützung und auf Basis einiger Fragen unserer Redaktion. Im folgenden weitere persönliche Rückblicke:

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