Birkelbach. Till Marburger hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich, wechselt aber nun das Umfeld. Im Rückblick erklärt er auch, wie es zum Stabbruch kam.

2019 war das Jahr, in dem ich entschieden habe, im Sommer 2020 nach Dortmund umzuziehen, um mich dort an der NRW-Sportschule bzw. bei der LG Olympia voll auf die Leichtathletik und das Abitur zu konzentrieren. Es war eine Entscheidung, über die ich mit meinen Eltern fast das ganze Jahr nachdacht habe. Die gewohnte Umgebung verlässt man ja nicht leichtfertig, dazu hatte ich schon eine Ausbildungsstelle sicher.

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Ich war aber zweimal wöchentlich für das Stabhochsprung-Training in Dortmund, habe gesehen, dass die Gemeinschaft dort toll ist. Auch die Ergebnisse in diesem Jahr haben mir Mut gemacht. Beim Länderkampf gegen die Niederlande in Münster habe ich den Pokal als bester NRW-Starter erhalten, ich hatte mehrere zweite Plätze bei den Landesmeisterschaften. Da hat mir der ältere Jahrgang der U18 die Titel jeweils weggeschnappt.

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Die Freiluftsaison war zuerst aber schwierig, weil ich mit einer Verletzung ins Jahr gestartet bin und lange nicht schmerzfrei war, dazu gab es für mich ganze viele neue Sachen. Ich musst mich mit der neuen Altersklasse an neue Abstände und Gewichte gewöhnen, dazu hatte ich mit André Kahrweg einen anderen Trainer.

Neuer Trainer, neue Technik

Bei ihm habe ich eine neue Technik im Weitsprung geübt und auch meine Sprint-Technik optimiert, das war unterm Strich erfolgreich. Beim Borsig-Meeting habe ich 6,57 Meter im Weitsprung geschafft, leider war der Rückenwind mit 2,1 Metern einen Tick zu stark, so dass es nicht für Bestenlisten zählt. Das Training beim Wurf kam dafür etwas zu kurz, aber auch da habe ich mich verbessert.

Bei den Ruhrgames in Duisburg, zugleich die NRW-Meisterschaften der U20, U18 und U16, wurde Till Marburger Dritter seiner Altersklasse.
Bei den Ruhrgames in Duisburg, zugleich die NRW-Meisterschaften der U20, U18 und U16, wurde Till Marburger Dritter seiner Altersklasse. © Wolfgang Birkenstock

In meinen ersten beiden Zehnkämpfen habe ich zwar die erhoffte DM-Norm von 6100 Punkten noch nicht geschafft, aber das kann ja im kommenden Jahr noch kommen. 2020 will ich auf jeden Fall noch im Zehnkampf bleiben, obwohl sich mit dem Stabhochsprung eine Spezialdisziplin bei mir herauskristallisiert hat. Über die 4,60 Meter, die ich im Stabhochsprung in Bremen und Ahlen gesprungen bin, bin ich froh.

Enorme Kräfte

Welche irren Kräfte in dieser Sportart wirken, habe ich beim Meeting in Recklinghausen festgestellt, bei dem mir der Stab gebrochen ist. Was da eigentlich passiert ist, habe ich erst realisiert, als ich auf der Matte lag. Meine Arme haben gezittert, meine Hände vibriert. Das hat sich erst nach ein bis zwei Minuten wieder gelegt.

Wie das eigentlich passiert ist, haben wir erst später auf Video gesehen. Ich bin normal angelaufen und habe eingestochen, da war alles in Ordnung. In der Biegungsphase bin ich mit meinem Fuß aber vor den Stab getreten statt ihn neben dem Stab zu führen – das hat dann schon ausgereicht. Der Stab steht jetzt als Dekostück in meinem Zimmer.

Hintergrund zum Text

Bis Silvester berichten an dieser Stelle verschiedene Athleten aus Wittgenstein über ihr Sportjahr 2019.

Till Marburger ist 16 Jahre alt, wohnt in Birkelbach und spielt seit der B-Jugend beim TuS Erndtebrück. Zweimal ist er mit dem Club in die Landesliga aufgestiegen.

Ihr Text entstand mit Unterstützung und auf Basis einiger Fragen unserer Redaktion. Im folgenden weitere persönliche Rückblicke:

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