Hagen. Forscher des Instituts der Deutschen Wirtschaft sehen einen neuen Trend, der aber in Südwestfalen noch nicht anzukommen scheint.
Die nicht gerade mit guten Nachrichten überhäufte Stadt Hagen hat auch nach dem Wirtschaftsranking des Instituts der Deutschen Wirtschaft wenig zu lachen: Die Kommune, die die Grenze von Ruhrgebiet zu Sauerland markiert, zählt deutschlandweit nun zu den zehn Städten, die das schwächste Niveau in den Bereichen Lebensqualität, Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt aufweisen.
In der aktuellen Bewertung rutschte Hagen um neun Plätze ab und nähert sich nach einer Auswertung von 400 Landkreisen und kreisfreien Städten mit 45,2 Punkten auf Platz 394 dem Tabellenende an. Schlusslichter sind die Ruhrgebietsstädte Herne (43,7), Gelsenkirchen (43,8) und Duisburg (44,4). So zitiert „Der Spiegel“ vorab aus der alle zwei Jahre erscheinenden Auswertung.
Ennepe-Ruhr-Kreis verliert am meisten Plätze
Grundsätzlich zieht es die Menschen seit Jahrhunderten in die Städte, weil sie dort Arbeit finden. Die Energiewende aber könnte womöglich für ländliche Regionen zum Vorteil werden: Fachkräfte, Ökostrom und vorhandene Industrie- und Gewerbeflächen könnten für die Entwicklung einer Region entscheidend sein, heißt es von den Forschern des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln.
In Südwestfalen ist dies allerdings noch nicht sichtbar, denn signifikante Verbesserungen weist keiner der Kreise aus: Sie alle liegen in der zweiten Hälfte des Rankings, das vom Landkreis München (59,5), Mainz (59,2) und Coburg (55,5) angeführt wird. In Südwestfalen erhält der Kreis Olpe noch die beste Wertung und liegt mit 49,8 Punkten auf Rang 205. Es folgen mit leichten Verbesserungen der Hochsauerlandkreis (49,3 / Platz 253) und der Kreis Soest (49,1/269). Der Märkische Kreis (46,9) und der Ennepe-Ruhr-Kreis (47,7) verloren 16 bzw. 19 Plätze. Dahinter folgt nur noch Hagen.
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Für das Regionalranking untersuchen die Forscher Indikatoren aus den Bereichen Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt und Lebensqualität, zum Beispiel: Steuerkraft, Alterung, Ärztedichte, den Anteil hoch qualifizierter Beschäftigter, Kriminalitätsraten, private Überschuldung, Frauenerwerbstätigkeit oder Zu- und Abwanderung.
Ranking im Überblick:
1. Landkreis München 59,5 Punkte
2. Mainz 59,2
3. Coburg 55,5
4. München 55,4
5. Landkreis Starnberg 55,1
6. Erlangen 54,7
7. Main-Taunus-Kreis 54,3
8. Dahme-Spreewald 54,3
9. Frankfurt am Main 54,2
10. Hochtaunuskreis 53,9
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391. Worms 45,7
392. Delmenhorst 45,5
393. Wilhelmshaven 45,2
394. Hagen 45,2
395. Neumünster 45,1
396. Oberhausen 45,1
397. Bremerhaven 44,7
398. Duisburg 44,4
399. Gelsenkirchen 43,8
400. Herne 43,7