Nachrodt-Wiblingwerde. Das einsturzgefährdete Bauwerk im Sauerland ist zum Teil erfolgreich verstärkt. Nun wird der zweite Pfeiler auf Schäden untersucht.

An der maroden und deswegen gesperrten Lennebrücke entlang der Bundesstraße 236 in Nachrodt-Wiblingwerde gehen die Arbeiten unvermindert voran. Nachdem der erste von zwei Pfeilern am vergangenen Freitag durch Taucher und das Einbringen von Unterwasserbeton stabilisiert wurde, laufen in dieser Woche die Vorbereitungen für die Prüfung des zweiten Pfeilers. „Wie der aussieht, wissen wir noch gar nicht“, sagt Andreas Berg, Sprecher von Straßen-NRW.

Der Beton ist sehr gut ausgehärtet.
Andreas Berg, Sprecher von Straßen-NRW, über die Notinstandsetzung des ersten Pfeilers der Lennebrücke

Etwaige Schäden auch dort können mutmaßlich erst in der kommenden Woche festgestellt werden. Derzeit hieven Bagger die Steinblöcke, die rund um Pfeiler zwei ein Becken schufen, um die Strömung zu verringern, an Pfeiler drei, um dort dasselbe zu bewirken. „Das dauert ein paar Tage“, sagt Berg. Denn nur wenn die Strömung gering ist, können die Taucher hinab und sich ein Bild vom möglichen Schaden machen - und gegebenenfalls auch dort das Fundament durch frischen Beton stärken.

Risiko: Regen lässt den Pegel der Lenne steigen

Mögliches Problem: der Regen, der für die kommenden Tage angekündigt ist. Er lässt den Pegel der Lenne anschwillen. Das habe zwar auf die derzeitigen Arbeiten keinen Einfluss, so Berg, wohl aber auf mögliche Betonierungsarbeiten. Derzeit spricht nichts gegen den bisherigen Zeitplan, nach dem die Brücke nach drei Wochen wieder geöffnet werden kann.

Die Arbeiten an Pfeiler zwei waren aber offenbar - soweit bisher zu beurteilen - erfolgreich. Das beauftragte Prüflabor aus Münster hat Probewürfel, die aus demselben Beton gegossen wurden und am Fundament in der Lenne lagerten, einer Druckprüfung unterzogen. „Der Beton ist sehr gut ausgehärtet“, sagt Berg. Zudem waren am Montag erneut Taucher am Fundament, um es einer Sichtprüfung zu unterziehen und Bildaufnahmen anzufertigen. Beanstandungen? Bisher keine, so Berg. Allerdings müsse das Video noch ausgewertet werden.

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Die Lennebrücke war am 26. Januar wegen erheblicher Sicherheitsbedenken von einer Stunde auf die andere gesperrt worden, weil das Fundament beim letzten Hochwasser offenbar massiv beschädigt worden war. Da die Brücke auch für Fußgänger gesperrt ist, wurde kurzerhand eine Behelfsbrücke über die Lenne gebaut, die auf schwimmenden Booten lagert. Dennoch sind die Bürger und vor allem die Geschäftstreibenden vor Ort verärgert, weil ein wichtiges Verbindungsstück und eine Alternativroute zur ebenfalls gesperrten Autobahn 45 unbefahrbar ist.