Netphen. Weihnachten mit Demenz – wie das Team des Demenzzentrums Haus St. Anna in Netphen seinen Bewohnern eine besondere Adventszeit bereitet hat.
Im Haus St. Anna in Netphen leben rund 60 Menschen mit Demenz. Dass sich Heimleiter Stephan Berres für die Bewohnerinnen und Bewohner schon einiges hat einfallen lassen, ist nicht neu. Von der Strandbar über das Tanzcafé bis hin zum Pony-Besuch. Das Team versucht immer wieder, den Senioren eine Freude zu bereiten, so auch in der Adventszeit.
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Mit kleinen Ideen wird die Adventszeit im Heim für die Bewohnerinnen und Bewohner zu etwas Besonderem. Stephan Berres berichtet über einige der Erlebnisse, mit denen den Senioren eine Freude bereitet wurde. So wurden zum Beispiel massenhaft Plätzchen gebacken, deren Duft sich im ganzen Wohnbereich verbreitete. „Sich gemeinsam auf das Fest der Feste vorzubereiten, kann schön und stressfrei sein. Kompliment an die Bäcker.“
Netphen: Das Pflegeteam des Hauses St. Anna veranstaltet viele Adventsüberraschungen für die Bewohner
Eine weitere schöne Idee, die sich das Team des Demenzzentrums hat einfallen lassen, ist ein „Glühweinwagen“. Ein Bollerwagen, der mit Glühwein, Lebkuchen oder anderen weihnachtlichen Leckereien bestückt durch die verschiedenen Bereiche und Zimmer des Hauses St. Anna geschoben wird. Begleitet von weihnachtlicher Musik und dem wärmenden Duft des Glühweins bringt dieses Angebot den Bewohnerinnen und Bewohner schöne Momente in den Alltag. „Diese schöne Idee ist bei den Bewohnern und Angehörigen sehr gut angekommen“, sagt Stephan Berres.
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Zur Einrichtung der Mariengesellschaft gehören neben dem Haus St. Anna auch das Haus St. Elisabeth und der Kindergarten St. Elisabeth. So gibt es schöne gemeinsame Besuche und Aktivitäten. Zum Beispiel kamen die Kinder im November mit ihren Laternen ins Haus und stellten sie den Senioren vor. Aber auch für gemeinsame Weihnachtsaktivitäten ist gesorgt. So nutzten zwei Bewohner die Gelegenheit und besuchten in der Adventszeit den Kindergarten. Sie hatten kleine Geschenke für die Kinder und das Personal dabei.
Netphen: Angehörige und Bewohner erleben gemeinsame Momente im Haus St. Anna
In der letzten Woche vor den Schulferien kamen die Schülerinnen und Schüler der Dreisbachschule zum Singen ins Haus St. Anna. Alle Bewohner kamen zusammen, die Freude stand ihnen ins Gesicht geschrieben und die Stimmung war ausgelassen. „Beim letzten Angehörigentreffen hat mir ein Mann erzählt, dass er mit seiner Frau da war und sie noch nie so glücklich gesehen hat, seit sie hier wohnt. Sie war früher Grundschullehrerin und das hat bei ihm viele Erinnerungen geweckt“, erzählt die Pflegeleitung Ann-Kathrin Müller.
„Die Angehörigen ziehen aus diesen Momenten Kraft, zum Beispiel für die Feiertage, die sie sonst immer gemeinsam zu Hause verbracht haben, oder auch für die schweren Zeiten, die noch kommen.“ “
Eine besondere Überraschung war der Besuch des Nikolaus im Haus St. Anna. Ein schönes Erlebnis für die Bewohnerinnen und Bewohner. „Solche Aktionen zaubern allen ein Lächeln ins Gesicht“, sagt Stephan Berres. Doch nicht nur für die Bewohnerinnen und Bewohner sind diese Momente wichtig. „Oft sind auch viele Angehörige dabei. Auch für sie sind diese gemeinsamen Momente mit den Bewohnern immens wichtig. Die Freude zu sehen. Sie ziehen unglaublich viel Kraft aus diesen Momenten“, sagt Ann-Kathrin Müller. „Sie ziehen aus diesen Momenten Kraft, zum Beispiel für die Feiertage, die sie sonst immer gemeinsam zu Hause verbracht haben, oder auch für die schweren Zeiten, die noch kommen.“
Netphen: Besinnliche Nacht für die Bewohnerinnen und Bewohner im Haus St. Anna
In den Wohnbereichen wurden in der Woche vor Weihnachten gemeinsam mit den Bewohnern die Tannenbäume aufgestellt und geschmückt. „Wir bereiten uns in den Wohnbereichen auf Heiligabend vor. Dort wird dann gemeinsam gefeiert. Es wird gesungen, wir lesen Geschichten vor und es gibt eine Bescherung“, sagt Ann-Kathrin Müller. Die Pflegekräfte erstellen im Vorfeld eine Liste und kümmern sich gemeinsam um ein Geschenk für jeden Bewohner. „Jeder sucht sich dann zwei oder drei Personen aus und überlegt, was demjenigen gefallen könnte oder was gebraucht wird. Von nützlichen Dingen über Kleidung bis hin zu etwas zum lesen oder CDs“, erzählt die Pflegeleitung.
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Auch die Angehörigen können am Heiligabend dabei sein und gemeinsame Stunden mit ihren Lieben erleben. „Die Bewohner freuen sich immer sehr und es ist wirklich schön, die Aufregung und Freude in ihren Gesichtern zu sehen“, sagt Ann-Kathrin Müller.
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