Siegen/Netphen. Der Natursteig Sieg soll bis Sommer 2025 komplett sein – von Mudersbach bis auf den Rothaarkamm über Eiserfeld, die Eremitage und Deuz.
Noch endet der Natursteig Sieg in Mudersbach. Unmöglich schien es bislang, diesen Weitwanderweg, im April 2011 im Rhein-Sieg-Kreis eröffnet und auf 14 Etappen über knapp 200 Kilometer bis ins Siegen-Wittgensteiner Grenzgebiet geführt, im Siegerland bis zur Siegquelle zu bringen. Möglichst von Bahnhof zu Bahnhof, aber auf jeden Fall mit enger Anbindung an den ÖPNV und so, dass sämtliche Kriterien zur Zertifizierung als Qualitätswanderweg erfüllt werden.
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„Das ist ein Puzzlespiel“, sagt Thorsten Engels, der beim Touristikverband Siegen-Wittgenstein für dieses Projekt verantwortlich zeichnet. Jetzt gab er im Ausschuss für Kultur, Tourismus und Ehrenamt des Kreistags einen Sachstandsbericht. Dabei verwies er im Rückblick noch einmal auf die unterschiedlichsten Hindernisse, die in den vergangenen Jahren dem Siegsteig-Finale entgegengestanden hätten.
Vor allem die Anbindung der Stadt Siegen an diesen naturnah geführten Weg habe sich als schwierig erwiesen, so Engels. Eine zunächst favorisierte Süd-Umgehung sei zu weit weg von der größten Stadt am Fluss gewesen. Eine zweite Variante habe wegen der geplanten Erschließung des Gewerbegebiets Martinshardt II nicht realisiert werden können; eine alternative Planung hätten dann Borkenkäfer und Corona ausgebremst, erläuterte der Touristiker.
80 Waldeigentümer in Siegen, Wilnsdorf und Netphen müssen mitmachen
Nun aber könne er eine Routenführung vorstellen, die eine Fortführung des Natursteigs Sieg von Mudersbach über Eiserfeld und Deuz bis zur Siegquelle auf dem Rothaarkamm in drei Etappen möglich mache. Steiles Ziel: eine Fertigstellung im Sommer 2025. Noch sei man in der Phase der sogenannten Benehmensherstellung, bei der man sich mit den 80 betroffenen Waldeigentümern verständigen müsse. Anschließen werde sich das offizielle Verfahren über den Sauerländischen Gebirgsverein – dabei gehe es dann um die Detailplanung in Sachen Wegweisung und infrastruktureller Ausstattung.
Stand jetzt führt die Siegerländer Natursteig-Route zunächst von Mudersbach über das Eichertgebirge nach Eiserfeld und von dort entlang des Gilbergkopfs zur Eremitage. Diese im Gesamtzusammenhang als Etappe 15 geplante Tour ist 12,1 Kilometer lang; wer einen Abstecher zum Aussichtsturm auf dem Gilbergskopf macht, rechnet noch einmal 1,4 Kilometer dazu. Die Anbindung an den Siegener Hauptbahnhof erfolgt von der Eremitage aus – 6,3 Kilometer wären das, alternativ fährt auch ein Bus.
Trekkingplätze
Die Region mausert sich augenblicklich als Wanderdestination. Nach der Eröffnung der Trekkingplätze in Erndtebrück (Zinse) und Freudenberg (Oberfischbach) sollen zur Eröffnung der Wandersaison im Frühjahr 2025 auch in den Kommunen Bad Berleburg, Bad Laasphe und Wilnsdorf diese Übernachtungsmöglichkeiten mitten in der Natur zur Verfügung stehen.
Das teilte Referatsleiter Steffen Löhr dem Ausschuss für Kultur, Tourismus und Ehrenamt mit. Gebucht werden können die Trekkingplätze jeweils vom 1. April bis 31. Oktober eines Jahres u.a. über die Website des Touristikverbandes Siegen-Wittgenstein (www.siegen-wittgenstein.info).
Eine mit 8,9 Kilometer Länge vergleichsweise kurze Etappe ist die mit der Nummer 16. Sie verbindet die Eremitage mit dem Alten Bahnhof von Deuz, einer Ortschaft mit guter touristischer Infrastruktur (Einkaufen, Essen, Übernachten), die man unbedingt als Etappenort habe einrichten wollen, so Thorsten Engels. Von dort geht die Wanderung über 13,4 Kilometer entlang des oberen Siegtals hinauf zur Siegquelle. Mit dem Rothaarsteigverein sei bereits abgesprochen, dass der Zuweg zum Bahnhof Lützel (10,6 km „on top“) entlang des Rothaarsteigs verlaufen könne.
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Jeder Kilometer Natursteig Sieg kostet 1000 Euro
Die Kosten für die Erstausstattung des Natursteigs Sieg in Siegen-Wittgenstein belaufen sich laut Verwaltung auf 47.300 Euro. Pro Kilometer – und es sind 47,3 Kilometer projektiert – rechne man mit 1000 Euro. Hier gehe es um Aufwendungen für Katastererstellung, Markierung, Wegweiser, Informationsvermittlung und gegebenenfalls auch die Einrichtung von Rast- und Ruheplätzen. Langfristig kämen auf den Kreis jährliche Kosten von rund 8700 Euro zu; das sind 50 Prozent der Gesamtkosten für Wegemanagement und Marketing. Die andere Hälfte trügen die betroffenen Kommunen dann anteilig: Siegen, Netphen und Wilnsdorf.
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