Hohenlimburg. Der Turm ist das Markenzeichen der ehemaligen Jugendherberge - und soll künftig beleuchtet werden. Im Haus ist wieder Leben eingekehrt:
Der dreigeschossige Turm ist das Markenzeichen der ehemaligen Jugendherberge auf der Heide in Elsey und soll künftig abends mit Leuchtern in Szene gesetzt werden. Bis dahin werde es noch ein paar Monate dauern, betont Eigentümer Philipp Holas, aber der Plan steht. „Wir müssen uns noch um das Außengelände kümmern, aber die Vorbereitungen sind da.“ Dieser Tage richtet er den Blick aber lieber zunächst auf die Innenräume des historischen Hauses. Denn nach gut sechs Jahren Umbauzeit sind die Baugerüste an der Fassade verschwunden und es ist wieder Leben eingekehrt in der ehemaligen Jugendherberge.
Intensivpflege eingezogen
Eingezogen ist die Hagener Intensiv- und Beatmungspflege Pewa. Zehn Pflegeplätze für intensiv- und beatmungspflichtige Menschen sind in den frisch renovierten Zimmern auf drei Stockwerken (Erdgeschoss, 1. und 2. Obergeschoss) entstanden. Im Dachgeschoss ist ein Verwaltungsbereich eingerichtet worden. „Wir sind nun auf der Suche nach Klienten“, erläutert Pewa-Geschäftsführer Marcel Walde. Die Akquise etwa bei verschiedenen Kliniken laufe. Für den Pflegedienstleiter, der bislang eine Wohngemeinschaft in Ennepetal betreibt, ist es der erste Standort in Hohenlimburg. Rund 40 Mitarbeiter sollen unterm Strich künftig in dem Gebäude arbeiten, in dem die Patienten an sieben Tagen die Woche 24 Stunden pro Tag betreut werden.
Weitere Artikel aus Hagen und Breckerfeld
- Schloss Hohenlimburg: Was kriegt man für 6 Euro Eintritt?
- Woran es beim neuen Radweg in Breckerfeld hapert
- Traum eines Gastarbeiters: 50 Jahre Mykonos in Hohenlimburg
- Drei neue Baugebiete in Hagen
- Für Sporthalle in Hagen wird diese Kita abgerissen
- Ehrenamtliche Ärzte versorgen Bedürftige in Hagen
- Mehrfache Ruhestörung nach Party im „Litfaß“ in Altenhagen
- Supermarkt auf Emst - so geht es weiter
Für die Betreuung in der Wohngemeinschaft wird keine Miete erhoben. Ein Anreiz, der die neue Einrichtung auch im Kreis der Mitbewerber hervorheben soll. Schließlich gibt es weitere Anbieter von Intensivpflege-Wohngemeinschaften im Umfeld, zuletzt hatte etwa MK Pflege vor einem Jahr am Langenkamp im Hohenlimburger Zentrum eine ähnliche Einrichtung eröffnet.
Langjährige Pflege
Wie lange die intensivpflegebedürftigen Patienten in der Einrichtung wohnen, das sei je nach Krankheitsbild unterschiedlich. „Es kann Monate bis Jahre dauern. Eine Person betreuen wir bereits seit acht Jahren.“ Wichtig ist ihm zu betonen, dass es sich nicht um ein Hospiz für schwer kranke Menschen handelt, sondern um eine Wohngemeinschaft. „Es kommt auch vor, dass Leute bei uns auskurieren“, sagt Katharina Drzymala, Mitgeschäftsführerin Pewa.
Eine Kooperation
Philipp Holas nickt. Der Eigentümer des Hauses ist nicht nur Vermieter von Pewa, sondern selbst Geschäftsführer eines Intensiv- und Beatmungspflegedienstleisters. Die Ambulante Intensiv- und Beatmungspflege GmbH Holas betreibt zehn Einrichtungen in Hagen, Sundern, Drolshagen, Wetter und Witten. Die Wohngemeinschaft für Intensivpflege-Patienten, die Holas neben dem Freibad in Henkhausen betreibt, bleibt von der neuen Einrichtung auf der Heide unberührt und weiter in Betrieb.
Aber warum mit Pewa einen Konkurrenten in die ehemalige Jugendherberge nach Hohenlimburg holen, wenn man doch dort selbst einen weiteren Standort eröffnen könnte? „Pewa ist kein Konkurrent, vielmehr kooperieren wir vor Ort“, betont Philipp Holas.
Sechs Jahre Leerstand
Gut sechs Jahre stand die ehemalige Jugendherberge auf der Heide leer. Zuletzt haben dort junge Männer und Frauen mit seelischen Störungen gewohnt, die unter dem Dach der „Haus Hohenlimburg GmbH“ von Mitarbeitern pädagogisch, psychologisch und medizinisch betreut wurden. Im Sommer 2018 ist Haus Hohenlimburg an die Iserlohner Straße umgezogen, da war die ehemalige Jugendherberge bereits im Besitz von Holas.
„Wir mussten zwischenzeitlich die Bauleitung wechseln. Außerdem mussten wir den gesamten Dachstuhl erneuern, das war vorher nicht eingeplant.“
Dass sechs Jahre vergingen, bis das Haus umgebaut und mit Pewa eine neue Intensiv- und Beatmungspflege einziehen konnte, hänge auch mit der Corona-Pandemie zusammen, sagt Philipp Holas. Andere Faktoren seien hinzugekommen, die das Bauverfahren verzögerten. „So mussten wir zwischenzeitlich die Bauleitung wechseln“, sagt Philipp Holas. „Außerdem mussten wir den gesamten Dachstuhl erneuern, das war vorher nicht eingeplant.“
Weitere Artikel aus Hagen und Breckerfeld
- Schloss Hohenlimburg: Was kriegt man für 6 Euro Eintritt?
- Woran es beim neuen Radweg in Breckerfeld hapert
- Traum eines Gastarbeiters: 50 Jahre Mykonos in Hohenlimburg
- Drei neue Baugebiete in Hagen
- Für Sporthalle in Hagen wird diese Kita abgerissen
- Ehrenamtliche Ärzte versorgen Bedürftige in Hagen
- Mehrfache Ruhestörung nach Party im „Litfaß“ in Altenhagen
- Supermarkt auf Emst - so geht es weiter
Jugendherberge bis 1973
Die Holas GmbH hatte das Gebäude zum Jahreswechsel 2016/17 erworben. Zuvor wurde es für rund 500.000 Euro inseriert. „Die Geschichte dieses Hauses war ein Grund, warum wir es erhalten wollten“, sagt Philipp Holas. Tatsächlich diente das Haus mit dem markanten Turm auf der Heide bis Anfang 1973 als Jugendherberge. Zuvor kehrten einige Jahrzehnte lang Gruppen aus ganz Deutschland in dem Haus ein, das auch der anliegenden Straße „An der Herberge“ ihren Namen gab.