Emst. Der Probleme in der von Schimmel befallenen Hagener Kita sind noch gravierender als erwartet. Stadt prüft Kosten für einen Abriss oder Sanierung.
Die schlechten Nachrichten um die städtische Kita in der Cunostraße reißen nicht ab: Die Schimmelproblematik ist offenbar noch weitaus gravierender, als zunächst angenommen. Auch einen Abriss des Gebäudes scheint die Stadtverwaltung mittlerweile nicht mehr ausschließen zu können. „Es handelt sich um ein komplexes Schadensbild, es gibt noch keine finale Einschätzung oder Entscheidung“, erklärte Dirk Hannusch, Abteilungsleiter für Tagesbetreuung im Hagener Rathaus, in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses auf Anfrage von Karin Köppen (Grüne).
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Am Ende müsse man letztlich über zwei Optionen sprechen: Abriss oder Sanierung. Dabei stelle sich vor allem die Frage, welche Option letztlich die wirtschaftlichere ist. Die Stadt Hagen hat dafür erneut ein Gutachten in Auftrag gegeben: „Es sind zwar bereits Sanierungsarbeiten in der Einrichtung erfolgt, allerdings wurde eine vollständige Neubewertung des Schadensbildes nötig. Die weiteren Probleme sind erst im Laufe der Sanierung aufgetaucht. Im Dezember soll es ein Gespräch mit der Bauverwaltung zu dem Thema geben“, erklärte Axel Groening, Leiter des Fachbereichs Jugend und Soziales.
„Im Dezember soll es ein Gespräch mit der Bauverwaltung zu dem Thema geben“
Kinder im Ersatzquartier am Remberg
Dabei hatte man im Hagener Rathaus ursprünglich avisiert, dass der Kindergarten Anfang 2025 - gut zwei Jahre nach der Schließung - seine Türen wieder öffnen soll. Dieser Termin scheint vor dem aktuellen Hintergrund kaum mehr realistisch. In der Zwischenzeit sind die 75 Kinder der Einrichtung in einem Ersatzquartier am Remberg (ehemalige Caritas-Kita) untergebracht. „Sie kommen dort gut zurecht. Es sind diverse Ertüchtigungsmaßnahmen erfolgt und noch weitere geplant“, erklärte Dirk Hannusch mit Blick auf die aktuelle Lage.
Ein Rückblick: Die ganzen Probleme nahmen ihren Lauf vor zwei Jahren. Dort hatte man zunächst Schimmelbefall in zwei Räumen der Einrichtung festgestellt. Beide wurden zunächst aus Sicherheitsgründen geschlossen und sollten über die Sommerpause saniert werden. Im Rahmen der Arbeiten wurde allerdings ein gravierender Schimmelbefall in weiteren Teilen der Einrichtung festgestellt, sodass auch eine Gesundheitsgefahr für Kinder als auch Mitarbeiter nicht ausgeschlossen werden konnte. Fast die gesamte Kita war von Schimmelbefall betroffen. Damals schätzte die Verwaltung die Kosten für die Rundum-Erneuerungen auf rund 650.000 Euro. Laut Angaben der Stadt lag die Ursache der Schimmelschäden vor allem im undichten Regenabwasserrohrsystem. Dieser Bereich wurde bei der umfassenden Sanierung, die vor einigen Jahren erfolgt ist, nicht mit erneuert.
Für die Eltern sind die schlechten Nachrichten zum Sanierungsfortschritt zwar kein Grund zur Freude, „aber wir sind froh, dass es überhaupt ein Übergangsquartier gibt, wo unsere Kinder gemeinsam untergebracht sind. Das war ja auch nicht immer gegeben“, blickt Vater Philipp Gohmann zurück. Zwischenzeitlich waren die Kinder in Kleingruppen in anderen Einrichtungen und einer Turnhalle untergebracht worden. Trotz der guten Zwischenlösung hoffen die Familien, dass ihre Schützlinge schnellstmöglich wieder in ihr „Zuhause“ umziehen können. Eine Zeitschiene? Ist bislang noch offen.