Hagen. Die Firma Raskopf aus Hagen hat eine Zukunft. Nach düsteren Jahren darf das über 100 Jahre alte Unternehmen nun wieder hoffen.

Die Hagener Werkzeugfabrik Raskopf ist saniert. Der Geschäftsbetrieb des Traditionsunternehmens, das seinen Sitz in der Volmarsteiner Straße in Vorhalle hat, geht im Zuge einer übertragenden Sanierung in vollem Umfang auf das Koblenzer Familienunternehmen Krey über, das sich in einem geordneten Investorenprozess gegen verschiedene Kaufinteressenten durchgesetzt hat. Der wirtschaftliche Übergang sei zum 1. Dezember vorgesehen, teilte der Kommunikationsberater Thomas Feldmann aus Düsseldorf mit.

Raskopf
Achim Tenbusch ist Geschäftsführer der Firma Raskopf. © Firma Raskopf | Raskopf

Mit dem Kauf übernehme Krey die Betriebsimmobilie in Hagen, alle wesentlichen Vermögensgegenstände wie technische Anlagen und Maschinen sowie alle 50 in Hagen beschäftigen Mitarbeiter. Der neue Besitzer werde den Betrieb in vollem Umfang am bisherigen Standort fortführen. „Ich bin sehr froh, dass es gelungen ist, alle Mitarbeiter weiter beschäftigen zu können“, sagte Geschäftsführer Achim Tenbusch (56), der die Firma 2017 übernommen hatte und bis zur Insolvenz Inhaber war. „Wir haben schwierige Zeiten hinter uns. Jetzt blicken wir hoffnungsfroh in die Zukunft.“

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Großer Einsatz der Belegschaft

Raskopf sei in die Domino-Kette der Insolvenzen von Borbet Solingen und Super Industries Werdohl geraten, so Tenbusch. Für die beiden Räderhersteller habe das Hagener Unternehmen die notwendigen Werkzeuge hergestellt: „Doch wir können auch andere Märkte bedienen, etwa die für Maschinenbauteile oder Komponenten für Ventile.“ Auf einer Betriebsversammlung informierte er gemeinsam mit dem neuen Besitzer Sascha Anton „Toni“ Krey die Belegschaft über die Übernahme. Die Beschäftigten hatten während der Krisenjahre auf Gehaltserhöhungen verzichtet.

Wesentlich für die erfolgreiche Transaktion seien insbesondere die Treue der Kunden und der große Einsatz der Belegschaft, die während des gesamten Verfahrens zum Unternehmen gestanden haben, gewesen. „Wir freuen uns über die erreichte Fortführungslösung und dürfen uns im Namen aller Beteiligten herzlich für ihre Unterstützung bedanken. Wir sind davon überzeugt, dass die Werkzeugfabrik mit der Übertragung an Krey eine langfristige Fortführungsperspektive erhält“, sagt der Insolvenzverwalter Prof. Dr. Dirk Andres von der Kanzlei Andres Partner. Er hatte den Geschäftsbetrieb nach dem Insolvenzantrag stabilisiert und ohne Einschränkung fortgeführt. Der internationale Investorenprozess wurde von der Beratungsgesellschaft starkpartners geführt.

„ Wir sind davon überzeugt, dass die Werkzeugfabrik mit der Übertragung an Krey eine langfristige Fortführungsperspektive erhält“

Prof. Dr. Dirk Andres
Insolvenzverwalter von der Kanzlei Andres Partner

Insolvenzantrag im Hochsommer

Die Raskopf GmbH Sauerländer Werkzeugfabrik hatte im Juli beim zuständigen Amtsgericht in Hagen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Verfahren wurde am 1. September eröffnet. Das Gericht hatte Andres daraufhin zum Insolvenzverwalter bestellt. Er war zuvor auch als vorläufiger Insolvenzverwalter im Unternehmen.

Das Unternehmen Raskopf wurde 1923 gegründet und ist seitdem im Werkzeug- und Formenbau tätig. Ursprünglich auf Schmiedegesenke spezialisiert, hatte sich Raskopf in den 1990er Jahren erfolgreich auf die Herstellung von Kokillen für den Aluminiumguss spezialisiert und bietet heute ein breites Spektrum an Dienstleistungen und Produkten an. 2023 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 6,5 Millionen Euro. In Hagen arbeiten 50 Mitarbeiter.