Hagen-Emst. Der Kindergarten in der Cunostraße ist wegen massiven Schimmelbefalls weiterhin dicht - die Gruppen mussten ausziehen. Wie es weitergehen soll

Endlich gibt es gute Nachrichten für die Eltern der Kinder, die in der Kita Cunostraße betreut werden - bzw. wurden: Denn die Kinder mussten, nachdem massiver Schimmelbefall in mehreren Räumen festgestellt wurde, in mehrere Ausweichquartiere umziehen. Jetzt konnten sie gesammelt in ihr Übergangsquartier am Remberg wechseln - zur Erleichterung der Eltern.

„Für die Kinder ist es schön, dass sie jetzt wieder alle zusammen sein können. Allerdings hätten wir uns in der ganzen Sache mehr Kommunikation mit der Stadt gewünscht - zum Umzug, aber auch den Renovierungsarbeiten an unserer Einrichtung. Wir erfahren das meiste eigentlich aus der Zeitung“, betont Mutter Janina Köster, auch Mitglied des Elternbeirats, im Gespräch mit der Redaktion. „Wir wissen überhaupt nicht, wie der Stand der Renovierung ist, oder wie es weitergehen soll.“

Allerdings hätten wir uns in der ganzen Sache mehr Kommunikation mit der Stadt gewünscht
Janina Köster - Mitglied des Elternbeirats

„Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Kinder in der Ausweichimmobilie der ehem. Kita der Caritas an der Rembergstraße untergebracht“, erklärt Stadt-Sprecherin Clara Treude mit Blick auf den Fall. „Die Sanierung läuft auf Hochtouren, auch wenn zurzeit nichts an dem betroffenen Gebäude zu sehen ist. Es muss entsprechend geplant und vorbereitet werden. Zudem müssen Ausschreibezeiten für die Handwerker eingehalten werden“, heißt es seitens der Verwaltung mit Blick auf die Arbeiten, die zumindest bis zum Umzug der Einrichtung noch nicht begonnen hatten.

Die Sanierung läuft auf Hochtouren, auch wenn zurzeit nichts an dem betroffenen Gebäude zu sehen ist.
Clara Treude - Sprecherin der Stadt, zum Stand der Sanierungsarbeiten

Der Schimmel hat fast alle Räume in der Kita befallen.
Der Schimmel hat fast alle Räume in der Kita befallen. © WP Michael Kleinrensing | Michael Kleinrensing

Kita soll 2025 wieder öffnen

Perspektivisch sei geplant, dass die von Schimmel massiv befallene Kita Anfang 2025 wieder geöffnet und die Kinder wieder in den ursprünglichen Gruppenräumen betreut werden könnten. „Da der Schimmel fast alle Räumlichkeiten erfasst hat, ist geplant, dass vorsichtshalber auch die gesamte Kita saniert wird“, so Treude weiter. Das fange bei der Ursachenbeseitigung an, gehe über die Schimmelsanierung bis hin zur Freimessung. Die Kosten dafür „können zu diesem Zeitpunkt nur geschätzt werden. Zum jetzigen Zeitpunkt sind 650.000 Euro veranschlagt“, so die Stadt-Sprecherin weiter.

Die Kita in der Cunostraße wurde erst vor einigen Jahren umfassend saniert und moderner gestaltet.
Die Kita in der Cunostraße wurde erst vor einigen Jahren umfassend saniert und moderner gestaltet. © WP | Michael Kleinrensing

Noch einmal zum Hintergrund: Schon im Dezember 2022 (diese Zeitung berichtete mehrfach) war zunächst Schimmelbefall in zwei Räumen der Einrichtung festgestellt worden. Beide Räume mussten geschlossen werden, eine Gruppe konnte zumindest kurzzeitig in die Turnhalle umziehen. Damals war man noch davon ausgegangen, die Sanierung der beiden Gruppenräume über die Sommerpause schaffen zu können. Zwischenzeitlich wurde dann allerdings Schimmelbefall in weiteren Räumen festgestellt. Die Kita durfte daraufhin aus hygienischen Gründen nicht mehr genutzt werden, stellte ein beauftragter Gutachter fest. Denn gesundheitliche Beeinträchtigungen konnten sowohl für die Kinder als auch das Personal nicht ausgeschlossen werden.

Undichtes Regenabwasserrohrsystem als Ursache

Laut Angaben der Stadt lag die Ursache der Schimmelschäden vor allem im undichten Regenabwasserrohrsystem. Dieser Bereich wurde vor vier Jahren bei der umfassenden Sanierung der Einrichtung nicht erneuert. Das Rohrsystem sollte daraufhin im Sommer ausgetauscht werden. Erst bei weiteren Überprüfungen hatte sich gezeigt, dass doch ein wesentlich größerer Teil der Kita vom Schimmelbefall betroffen ist.