Hagen. Das Hildegardis-Gymnasium in Hagen hat einen neuen Leiter. Er spielt - wenn man das so sagen darf - trotz seiner 60 Jahre Fußball und Tennis.

Offiziell in sein Amt eingeführt wurde am Montag, 18. November, Thomas Schomaker (60), der neue Leiter der Hildegardisschule in Hagen. Zu Gast in Hagen war Dompropst Monsignore Joachim Göbel, Leiter des Bereichs Schule und Hochschule im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Thomas Schomaker einen erfahrenen Pädagogen für die Leitung unserer Hildegardis-Schule in Hagen gewinnen konnten“, so Göbel, der für alle 19 Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn verantwortlich ist. Nach einer Messe in der St.-Elisabeth-Kirche begann der Festakt in der Mensa der Schule, anschließend gab es einen Empfang für die Gäste.

Thomas Schomaker aus Olpe hatte die Führung des traditionsreichen, katholischen Gymnasiums in Hagen bereits am 21. Oktober übernommen und somit die Nachfolge von Michael König an, der im Sommer in den Ruhestand getreten war, angetreten. „Was mir wichtig ist: Ich habe nicht die Ambition, an dieser Schule etwas Grundlegendes zu verändern“, sagt der erfahrene Pädagoge: „Ich übernehme ja ein funktionierendes System, das ich mit den Menschen, die hier arbeiten, weiterführen möchte.“

Weitere spannende Themen aus Hagen

„Die Wege des Herrn sind unergründlich“, heißt ja ein bekannter Sinnspruch frei nach Paulus. Und das ist durchaus zutreffend für den Werdegang von Thomas Schomaker, der in Oberhausen geboren wurde und in Mülheim an der Ruhr aufwuchs. Dass es den eingefleischten Ruhrgebietler nach dem Studium in Bochum 1994 ins Sauerland ziehen würde, hatte er keineswegs geplant: „Vielmehr war es für Sportlehrer damals nahezu unmöglich, eine Stelle zu bekommen.“ Bei erstbester Gelegenheit griff er deshalb zu und wurde Lehrer für Sport und Latein (sein zweites Fach) am St.-Ursula-Gymnasium in Attendorn.

30 Jahre in Attendorn tätig

Und siehe da: Schomaker gefiel es so gut im Sauerland, dass er 30 Jahre lang blieb. Er gründete eine Familie, baute ein Haus in Olpe, wurde Vater von zwei Kindern. Und am St.-Ursula-Gymnasium, das ebenso wie die Hildegardis-Schule in Hagen vom Erzbistum Paderborn getragen wird, übernahm er 2010 den Posten des stellvertretenden Schulleiters.

Schomaker wohnt nach wie vor in Olpe, er muss also täglich zweimal durch das Lüdenscheider Nadelöhr, das durch den Abriss der Rahmedetalbrücke entstanden ist. Manchmal schafft er es in 50 Minuten, manchmal braucht er fast eineinhalb Stunden. Das Pendeln will er zunächst beibehalten, ob er später einmal nach Hagen zieht, wird irgendwann im Familienrat entschieden. Der Schulleiter ist ein ausgesprochen sportlicher Mann, er spielt - wenn man das so sagen darf - trotz seiner 60 Jahre noch immer Fußball in der Altliga und Tennis in der Ü40. Außerdem fährt er gern zum Kiten an die Nordsee und zum Skifahren oder Skiwandern in die Schweiz.

Pfadfinder und Messdiener

Geprägt hat ihn aber vor allem sein Glaube an Gott. Schomaker ist in einer katholischen Kirchengemeinde sozialisiert worden, er war Pfadfinder und Messdiener. „Ich bekenne mich auch dazu, gern zur Eucharistiefeier zu gehen“, sagt er: „Das ist ein schöner und guter Ritus.“

Als gläubiger Mensch bete er natürlich auch, und er hat die Erfahrung gemacht, dass der Glaube an Gott keine Konstante darstellt, sondern sich im Laufe des Lebens verändert: „Aber ich glaube an etwas, das außerhalb unserer Denkweise und unserer Vorstellungskraft ist“, umschreibt er sein Verhältnis zu Gott: „Und ich glaube natürlich daran, dass es den Menschen Jesus Christus gegeben hat und an die Werte, die er uns vermittelt hat.“