Hagen. Nach vielen Jahren geht unser Autor wieder auf einen Martinszug - und feiert die Organisatoren des Schauspiels. Ein Detail ließ sich verschmerzen

Dass ich als Kind auf einem Martinszug marschiert bin, ist ewig her, doch am Wochenende nahm ich die Laterne wieder in die Hand. Diesmal war es die Laterne meines Kindes und ich erlebte meinen ersten Martinszug aus Sicht eines Vaters. Nicht die einzige Premiere an diesem Abend. Denn zum ersten Mal ging ich den Martinszug in Boelerheide mit.

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Dank an die Organisatoren

In der frühabendlichen Dunkelheit zogen wir zur Kampfbahn, als eine von hunderten Familien mit Kindern. Sankt Martin schritt hoch zu Ross vorneweg, begleitet von Fackelträgern und Bläsermusik. Stimmungsvoll, atmosphärisch. Auf der Kampfbahn stieg Sankt Martin vom Pferd und teilte seinen Mantel mit einem Bettler, der vor ihm auf dem Boden kauerte. Die berühmte Martinsgeschichte. Ein Dank geht raus an alle Vereine, Gruppen und Mitwirkende, die dieses Schauspiel jedes Jahr in Boelerheide und anderen Hagener Quartieren organisieren und damit ein festes Lagerfeuer schaffen, an dem sich Generationen versammeln können!

Antikes Tonband

Boelerheide brachte mich vollends zurück in kindliche Sankt-Martins-Stimmung. Da ließ es sich auch verkraften, kaum einen Ton des eigentlichen Schauspiels auf der Kampfbahn verstanden zu haben. Denn dort wird die Martinsgeschichte von einem antiken Tonband erzählt, das wie eine alte Kassette von „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ klingt. Für meinen Geschmack gewöhnungsbedürftig, für Boelerheider Ohren sicher seit Kindheitstagen bekannte Tradition.