Hagen. In Oberhagen entsteht ein neues Grundschulgebäude. Davon profitieren gleich zwei Schulen. Und weitere Neubauten folgen:
Grundsteinlegung in Oberhagen: Gemeinsam mit Schulkindern versenkte Oberbürgermeister Erik O. Schulz am Freitag eine Zeitkapsel, die Bilder von Schülern sowie eine Tageszeitung enthielt, im Gemäuer der künftigen Goldberg-Grundschule an der Franzstraße. „Wenn alles gut geht, werdet ihr in diesem Gebäude 2026 unterrichtet“, blickte Schulz in die Zukunft.
Der Schulbau ist dringend notwendig, um den anhaltend dramatischen Platzmangel an den Schulen in Hagen zu mildern. Mit dem neuen Gebäude - die Baukosten sind mit stolzen 10 Millionen Euro veranschlagt - verhilft die Stadt gleich zwei Schulen aus ärgster Not. In den Neubau an der Franzstraße einziehen werden die Schüler der benachbarten Grundschule Goldberg, die die Anzahl ihrer Klassenräume damit auf acht verdoppeln kann. „Das Erdgeschoss im Altbau werden wir aber weiterhin für Mensa und Küche nutzen dürfen“, so Schulleiterin Friederike Knoblauch: „Zum Mittagessen marschieren die Kinder dann ins Nachbargebäude hinüber.“
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An der Kapazitätsgrenze angelangt
Die frei werdenden Räume des Altbaus werden ab 2026 von der unweit gelegenen Gustav-Heinemann-Schule belegt, der einzigen Förderschule für geistige Entwicklung in Hagen. Dort schnellten die Schülerzahlen innerhalb eines Jahres gleich um 61 Jungen und Mädchen nach oben (im vergangenen Jahr waren es 273, derzeit sind es 334, was einer Zunahme von 22 Prozent entspricht). „Als ich 2009 hier angefangen habe, waren es sogar nur 190 Schüler“, berichtet Schulleiterin Verena Lange. Die Schule, die in Dahl noch einen Zweitstandort betreibt, ist an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt und kann die zusätzlichen Räume im alten Goldberg-Gebäude dringend gebrauchen.
Zurück zum Neubau: Im Sockelgeschoss ist die gesamte Verwaltung der Grundschule vorgesehen. Daneben ein großer Förderraum in Lernraumgröße, der als Überhangklasse zur Verfügung stehen kann, im Erdgeschoss die Pausenhalle, die beiden OGS-Gruppenräume sowie das OGS-Büro und ein Entspannungsraum.
Im 1. und 2. Obergeschoss sind jeweils die Unterrichtsräume (Klassen- und Differenzierungsräume) angeordnet. Die Differenzierungsräume befinden sich zwischen zwei Klassenräumen, sie können somit wechselseitig von beiden Klassen genutzt werden.
Eine Schule mit Rhythmisiertem Ganztag
Es handelt sich übrigens um den Zweitstandort der Goldberg-Grundschule, deren Stammsitz an der Schulstraße in der Stadtmitte liegt. Sie gehört zu den größten Grundschulen in Hagen, an beiden Standorten werden insgesamt knapp 400 Jungen und Mädchen unterrichtet. Die Schule gehörte zu den ersten Grundschulen in Hagen, die den sogenannten Rhythmisierten Ganztag einführten, der durch einen Wechsel von Unterricht und OGS-Angeboten gekennzeichnet ist.
Auch im Neubau werde mit diesem Modell gearbeitet, kündigte Rektorin Knoblauch an: „Unser Lehrerzimmer heißt übrigens nicht mehr Lehrerzimmer, sondern Mitarbeiterraum.“ Damit wolle man der Tatsache Rechnung tragen, dass an der Schule längst nicht mehr ausschließlich Lehrer, sondern Mitarbeiter vieler Professionen (u.a. Sozialpädagogen, Erzieherinnen) tätig seien.
Einigkeit in der Schulpolitik
Oberbürgermeister Schulz hob hervor, dass in der Schulpolitik - im Gegensatz zu vielen anderen Gebieten - alle Parteien an einem Strang zögen: „Was den Ausbau der Schulen angeht, herrscht in Hagen Einvernehmen.“ Tatsächlich baut die Stadt Hagen neue Schulen in einem Tempo, das man vor einiger Zeit nicht für möglich gehalten hätte. So hat im August die Grundschule Wehringhausen ihre Pforten geöffnet.
In drei Jahren wird es in Wehringhausen eine weitere Grundschule geben. Auf einem gut 2600 Quadratmeter großen Areal auf den Grundstücken in der Södingstraße 16-24 soll das neue Schulgebäude mit Schulhof und Parkflächen für die Pädagogen-Schar entstehen.
So weit fortgeschritten sind die Planungen für den Bau einer weiteren Grundschule auf dem Höing noch nicht. Erst 2030 wird die Lehranstalt auf dem ehemaligen Gelände des Reitervereins Hagen voraussichtlich fertiggestellt sein. Auch ein Kindergarten soll auf dem Areal entstehen.