Hagen. Der neue Direktor des Osthaus-Museums nimmt eine ungewohnte Perspektive ein. Entgegen aller Nörgelei.
Damit deutlich wird, dass ich vielleicht nicht der beste Gratmesser für die Relevanz des Emil-Schumacher-Museums bin, kommt hier die Anzahl meiner Besuche des Hauses seit seines Bestehens vorweg: drei. Zwei davon dienstlich. Machen Sie, was sie wollen mit dieser Zahl und hauen Sie sie mir ruhig um die Ohren, aber ich finde wenig Zugang zu diesem Haus und kann es sehr gut nachvollziehen, wenn hier kritisch auf Besucherzahlen geblickt wird.
Eine Ausdifferenzierung der Besucherzahlen der Hagener Museen gibt es öffentlich nicht. Nur eine Gesamtbetrachtung aller Museen (Osthaus und Schumacher, gemeinsam mit Hohenhof, Stadtarchiv, Stadtmuseum und Wasserschloss Werdringen). Im Jahr 2023 kamen in all diese Museen insgesamt 31.942 Besucher.
25. Todestag Schumachers
Gestern war der 25. Todestag von Emil Schumacher, der 1999 auf Ibiza starb. Bei einem Willkommensbesuch des neuen Leiters des Osthaus-Museums, Rainer Stamm, stellten wir auch die Frage nach der Besucher-Resonanz beider Museen und der Sinnhaftigkeit zweier Museen in direkter Nachbarschaft. „Ich nehme da eine ganz andere Perspektive ein und will mich weniger mit der Vergangenheit beschäftigen“, sagt Rainer Stamm. „Zwei Museen, zwei Pole. Ich finde das nicht behindernd. Ich finde das toll und bereichernd. Und so lange es sich eine Stadt leisten kann, solche Vielfalt nebeneinander zu haben, sollte sie das auch tun.“
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„Wunderschönes Areal“
Es handele sich mit dem Museumsquartier um ein „wunderschönes Areal“ mit den drei Museen und Gastronomie „Pottblümchen“ darin. Dazu immer die Möglichkeit, ein „iconic house“ (ein ikonisches Haus) wie den Hohenhof mit seinem restaurierten Garten besuchen zu können. „Das ist ein Schatz in dieser Stadt. Das ist genial. Ich würde mir wünschen, dass wir stolz auf diese Vielfalt in Hagen sind.“
Die Redaktion wird auf weitere Inhalte des Gesprächs noch eingehen. Museen und Hohenhof sind an diesem Wochenende übrigens geöffnet.