Breckerfeld. Weil Ulla Jakobs so erfolgreich arbeitet, wird ihr Projekt um drei Jahre verlängert. „Gesund in Breckerfeld“ geht weiter.
Angebot schafft Nachfrage. Und richtig gutes Angebot schafft Anschluss. Unter Menschen, aber auch wirtschaftlich. Die Stelle der erfolgreichen und in ganz Breckerfeld geschätzten Gesundheitskoordinatorin Ursula Jakobs wird bis einschließlich 2028 verlängert. Damit wird das Projekt „Gesund in Breckerfeld verstetigt“, mit dem die 59-jährige Ulla Jakobs nicht nur Menschen bewegt, sondern auch ganz konkret über den Sport der Vereinsamung im Alter entgegenwirkt. Die Stadt, die Kirchengemeinden und der Förderkreis kirchlicher Pflegedienst machen dafür den Geldbeutel auf.
Gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde war von der Breckerfelder Verwaltung im Jahr 2020 ein Antrag auf Förderung des Projektes bei den Gesetzlichen Krankenversicherungen NRW gestellt worden. Die erteilte Förderung sah zunächst eine Projektphase von Mai 2021 bis April 2024 vor. Die Projektfortführung bis Ende dieses Jahres wurde von der Versicherung noch bewilligt.
Auch interessant
30.000 Euro zusammen bekommen
Doch weil Ursula Jakobs mit dem Projekt in Breckerfeld nachhaltiger eingeschlagen hat, als die Meisten das zu träumen gewagt hätten, haben sich Stadt, evangelische und katholische Kirchengemeinde und der Förderkreis kirchlicher Pflegedienst entschlossen, die voraussichtlichen Gesamtkosten in Höhe von rund 30.000 EUR pro Haushaltsjahr untereinander angemessen aufzuteilen und „Gesund in Breckerfeld“ als Teil der kommunalen Daseinsfürsorge für die nächsten vier Jahre fortzuführen. Die Stadt Breckerfeld trägt 14.500 Euro, die evangelische Kirchengemeinde 4500 Euro, die katholische 4000 Euro und der Förderkreis 7000 Euro.
Das Projekt war 2021 absolutes Neuland. Vorgeschaltet war damals eine Gesundheitskonferenz, in der Bürger die Möglichkeit hatten, Anregungen zu geben. Erwachsen war daraus eine Gesundheitskoordinatorin, deren Stelle zunächst auf drei Jahre befristet war. Schnell war klar: Ulla Jakobs sollte es machen. Die heute 59-Jährige, die im Jahr 2002 nach Breckerfeld gezogen war, ist ausgebildete Krankenpflegerin. Sie hat in Kliniken und Seniorenheimen gearbeitet, hatte sich schließlich selbst zur Ausbilderin ausbilden lassen und hatte sich – um Familie und Beruf unter einen Hut bringen zu können – als Fußpflegerin selbstständig gemacht.
Projekt gegen Vereinsamung
„Es ist ein hervorragendes Projekt geworden, für das Ulla Jakobs steht und das ohne sie nicht denkbar wäre“, sagt André Dahlhaus, Bürgermeister Breckerfelds. „Es ist einfach super. Vereinsamung im Alter ist ein ganz großes Thema, und es wäre sehr traurig gewesen, wenn dieses tolle Projekt eingestellt worden wäre“, sagt Katrin Rutenbeck von der Wählergemeinschaft.
Öffnung auch für Jüngere?
Bislang spricht das Projekt gezielt Menschen ab 65 Jahren an. Ob das unter eigener Breckerfelder Regie künftig so bleiben muss, ist noch nicht klar. Steigerung und Erhaltung der Gesundheit – sowohl körperlich als auch seelisch. Persönliche und telefonische Unterstützung in alltäglichen Fragestellungen. Angebote und Veranstaltungen aus den Bereichen
Bewegung, Entspannung und Ernährung – abgestimmt auf die Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmer. All das gehört zu den Kernzielen von „Gesund in Breckerfeld“. Auf diese Weise hat Ulla Jakobs Rollatorgruppen, Mountainbikegruppen, Walking-Einheiten, Frühstück- und Seniorencafés ins Leben gerufen.
Auf der Homepage www.gesund-in-breckerfeld.de wird all das gebündelt.
Auch interessant
Ulla Jakobs ist glücklich, dass das Projekt weiter bestehen wird. „Ich sehe einfach, welchen Einfluss es auf das Verhalten der Senioren in Breckerfeld hat. Wir haben viel bewegen können, auch wenn noch nicht jeder von dem Projekt etwas gehört hat. Ich sehe mich auch als Netzwerkerin und wäre auch offen dafür, das Projekt für Jüngere zu öffnen. Wichtig ist mir weiterhin, unsere Vereine - SC Zurstraße und den TuS Breckerfeld - nicht zu übergehen. Viele Angebote, die wir gestartet haben, sind später in den Vereinen weitergeführt worden.“