Hagen. Beim Ballett-Abend im Theater Hagen hat der kanadische Tänzer Antoine einen Knochenjob - er tanzt in jedem Stück. Alles über sein Leben in Hagen:
Neues aus dem Theater: „Ich arbeite viel und körperlich hart. Daher versuche ich in meiner freien Zeit, meinen Körper zu schonen und gesund zu leben.“ Sagt Antoine Luc Koutchouk Charbonneau. Klingt vernünftig, doch verflixt langweilig und so gar nicht nach dem Leben eines 24-Jährigen. Doch dann erzählt der junge Mann - zum Glück - dass er gern Städtetouren unternimmt, mit seinen Kollegen ausgeht („Wir spazieren manchmal zum Café Pottblümchen am Museum, dort ist es nett“) und in seiner Wohnung Kuchen backt, „trotzdem, mein Leben ist ein künstlerisches“.
Seit Sommer 2023 am Hagener Theater
Antoine ist seit Sommer 2023 Mitglied in der Ballett-Company des Hagener Theaters. Sein erstes Engagement in Deutschland. Der im kanadischen Montreal geborene Tänzer wohnt nur fünf Minuten zu Fuß vom Theater entfernt, „wie fast alle Tänzerinnen und Tänzer, die derzeit hier beschäftigt sind“, erläutert Waltraut Körver. Durch ihre gemeinsame Arbeit kennt die Ballettmanagerin und Dramaturgin den jungen Mann gut, „er arbeitet viel, zum Ausgleich bekommt er Physio. Antoine ist unheimlich kreativ - auf der Bühne und im privaten Bereich. Er fotografiert, zeichnet und mag alles, was mit Design zu tun hat“.
Am Samstag, 5. Oktober, sowie in den Folge-Aufführungen hat der 24-Jährige einen Knochenjob vor der Brust. Beim dreiteiligen Tanzabend „Interactions“, dem ersten Ballettabend der aktuellen Spielzeit, ist er in allen drei Stücken dabei. Als einzig männlicher Part muss bzw. darf Antoine „dreimal ran“, „genau wie Hannah Law auf Seite der Tänzerinnen. Sie ist als einziges weibliches Company-Mitglied in jeder Choreografie auf der Bühne präsent“, erläutert Waltraud Körver und fährt fort: „Für Antoine bedeutet die Dreifach-Besetzung schon eine besondere Herausforderung. Zwischen dem Liebesduett mit Hannah im ersten Stück bis zum Beginn des zweiten Stückes liegen gerade mal sieben Minuten.“
Glaubwürdig und professionell
Warum die Choreografen Francesco Nappa („Les Amants Voilés“), Emilie Leriche („The Longlongneverending“) und Lukáš Timulak („Masculine / Feminine“) allesamt Antoine Luc Koutchouk Charbonneau als Tänzer in ihren Nummern sehen wollen? „Ich denke, sie mögen es, mit ihm zu arbeiten. Er verkörpert Figuren glaubwürdig und meistert die tanztechnisch schwierigen Passagen professionell“, lobt die Ballettmanagerin.
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Vom Duett bis zum großen Ensemble
Die Premiere am Samstag, 5. Oktober, um 19.30 Uhr (es gibt noch Karten) sowie die folgenden Aufführungen sind dreiteilige Tanzabende, darunter zwei Uraufführungen.
In den vom Ballett Hagen vertanzten Kreationen geht es um Begegnungen in verschiedenen Formationen – vom Duett bis zum großen Ensemble.
Reservierungen und Karten an der Theaterkasse dienstags bis freitags von 10 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 15 Uhr sowie eine Stunde vor Vorstellungsbeginn, per Telefon unter 02331 / 207-3218, per E-Mail unter theaterkasse@stadt-hagen.de oder online über die Webseite www.theaterhagen.de
Rückblick: Bevor er nach Hagen kam, besuchte Antoine Luc Koutchouk Charbonneau Workshops in Holland. „Und ich bin häufig bei meinen Großeltern, die in der Schweiz - in Genf - leben“, erzählt der Tänzer, der Großstädte wie Berlin und München liebt, sich aber auch in Hagen wohlfühlt. „Hier liegt alles nah beieinander, das ist ein großer Vorteil“, resümiert Antoine, der in der Company beliebt ist. Und das nicht nur, da er für die Truppe zur Stärkung ab und an selbstgebackenen Kuchen mitbringt, „ich glaube, alle Tänzer haben einen süßen Zahn“, lacht der junge Mann. Er muss es wissen. . .