Breckerfeld. Margareta und Paul Zuberek wirbeln seit mehr als elf Jahren im Haus Mähler in Breckerfeld. Warum jetzt Schluss ist.

Das Haus Mähler ist in elf Jahren zu einem Zuhause geworden. Für viele Breckerfelder, die dort ein- und ausgehen und die haus- und handgemachten Köstlichkeiten aus der Küche genießen. Für die Vereine, die sich in der beliebten Gaststätte in Breckerfeld treffen. Aber eben auch für Margareta und Paul Zuberek, die das Restaurant vor etwas mehr als elf Jahren übernommen haben. Jetzt ist für die beiden Schluss.

Pächter Margareta und Paul Zuberek (hier mit Elena Klemmer) hören im Haus Mähler in Breckerfeld ein.
Pächter Margareta und Paul Zuberek (hier mit Elena Klemmer) hören im Haus Mähler in Breckerfeld ein. © WP | Michael Kleinrensing

„Es geht einfach nicht mehr, der Stress und die Belastung sind zu groß. Dazu kommt meine Krankheit. Deshalb haben wir diese Entscheidung getroffen“, sagt Margareta Zuberek und fügt hinzu. „Natürlich blutet einem das Herz ein bisschen. Aber ich bin froh, dass wir das jetzt so beschlossen haben und glaube auch, dass es richtig ist.“

An Rheuma erkrankt

Margareta Zuberek ist schon länger an Rheuma und Arthrose erkrankt. „Ich habe immer wieder Schmerzen. Die Hände und Füße sind besonders betroffen. Und genau die brauche ich ja, wenn ich in der Küche stehe“, sagt sie.

Dieser Tresen war über elf Jahre der Arbeitsplatz von Paul Zuberek.
Dieser Tresen war über elf Jahre der Arbeitsplatz von Paul Zuberek. © WP | Michael Kleinrensing

Über Facebook hat das Pächterpaar die traurige Botschaft kundgetan. „Wir müssen euch die Gerüchte der letzten Tage leider bestätigen“, heißt es in der Botschaft.

Schwere Suche nach Personal

Dabei blicken Margareta und Paul Zuberek durchaus kritisch auf die letzten Wochen und Monate: „Wir haben es nicht mehr geschafft, den Betrieb länger in dem gewohnten Umfang aufrechtzuerhalten“, sagen sie. „Nach der Corona-Krise ist es uns extrem schwergefallen, Personal zu finden. Die Arbeitsbelastung war dadurch extrem hoch.“

„Wir haben es nicht mehr geschafft, den Betrieb länger in dem gewohnten Umfang aufrechtzuerhalten.“

Margareta Zuberek
Pächterin Haus Mähler
Urige Atmosphäre: Historische Bilder aus Breckerfeld zieren die Wände im Haus Mähler.
Urige Atmosphäre: Historische Bilder aus Breckerfeld zieren die Wände im Haus Mähler. © WP | Michael Kleinrensing

Hinzu kamen unumgängliche Preiserhöhungen: „Die Lebensmittelkosten sind stark gestiegen“, so Margareta Zuberek, „wir konnten die Preise für die angebotenen Speisen nicht ansatzweise halten. Darüber haben sich viele Gäste beschwert. Das belastet einen obendrein.“

Ein positiver Blick zurück

Trotz der Belastung blickt das Pächterpaar positiv auf mehr als ein Jahrzehnt zurück: „Auf unserem gemeinsamen Weg haben wir viele Gäste kennengelernt und Freunde ins Herz geschlossen“, sagt Margareta Zuberek, „leider haben wir auch einige durch Schicksalsschläge verloren.“

„Wir hoffen, dass Haus Mähler für unsere Familie in Zukunft, auf welchem Wege auch immer, auch weiterhin ein Zuhause bleiben darf.“

Margareta Zuberek
Pächterin Haus Mähler

Haus Mähler werde weiter ein Ort bleiben, an welchem man gern gelacht habe. „Wir hoffen, dass Haus Mähler für unsere Familie in Zukunft, auf welchem Wege auch immer, auch weiterhin ein Zuhause bleiben darf“, sagt Margareta Zuberek und lässt gleichzeitig durchblicken, dass sich für die Gaststätte schon sehr bald eine Nachfolgeregelung abzeichnen könnte.

Kneipe war ein Traum

Die Kneipe selbst war über Jahre für Zubereks immer „unser absoluter Traum“. - „Das Haus Mähler ist für uns wie ein Lottogewinn – nicht in finanzieller Hinsicht. Aber der Gäste wegen, der Menschen wegen, die hierher kommen“, hatte Margarete Zuberek, die zuvor eine Gaststätte in Hagen betrieben hatte, zum zehnjährigen Jubiläum erklärt.

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Ein Lottogewinn, der für das Ehepaar mit polnischen Wurzeln vor allem auch harte Arbeit bedeutete. Margareta schuftete in der Küche, Paul, der nach einem Acht-Stunden-Tag als Tiefbauer noch hinter dem Tresen stand, zapfte Pils.

Dank an die Gäste

„Wir wollen die Gelegenheit auch noch einmal nutzen, und uns bei den Breckerfeldern von ganzem Herzen zu bedanken“, sagt Margareta Zuberek. „Ohne unsere Gäste wären die letzten Jahre nicht möglich gewesen.“