Hohenlimburg. 2015 kamen Mustafa Estif und Familie aus Syrien nach Deutschland. Nun verkauft der ehemalige Restaurantbesitzer Hähnchen in Hohenlimburg.

Unweit der Lenne-Arena in Elsey steht seit einigen Wochen immer montags ein gelber Imbisswagen. Zu den vielen Syrern, die durch den Bürgerkrieg in ihrer Heimat um ihre Existenz gebracht wurden, gehört auch Mustafa Estif (48). Der ehemalige Restaurantbesitzer, der seinen Gästen vor allem Geflügel und arabische Spezialitäten servierte, kam im Zuge der großen Flüchtlingsbewegung vor neun Jahren nach Deutschland. Er strandete zunächst in Magdeburg und lernte dort die deutsche Sprache, später verschlug es ihn mit seiner Familie, Estif und seine Frau haben vier Söhne, nach Gelsenkirchen.

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Verkäufer im Hähnchenimbiss

Bald fand Estif ein Engagement als Verkäufer in einem Hähnchenimbiss. Sein großer Traum war es jedoch, auch in Deutschland wirtschaftlich wieder auf eigenen Füßen zu stehen, wenn auch vielleicht nicht mit einem Restaurant wie zuvor in Syrien. Schließlich wagte er den Sprung in die Selbstständigkeit und ging mit seinem eigenen Hähnchenwagen an den Start - zunächst in Bochum und Iserlohn.

Vor dem Bürgerkrieg in seiner Heimat flüchtete Mustafa Estif nach Deutschland.
Vor dem Bürgerkrieg in seiner Heimat flüchtete Mustafa Estif nach Deutschland. © WP | Hubertus Heuel

Mittlerweile haben sich die Standorte, an die er mit seinem Imbiss kommt, geändert. Montags verkauft Estif Grillhähnchen, Putenhaxen, Putenoberkeulen oder Hähnchenschenkel vor Getränke Hoffmann in der Elseyer Straße. Aber auch Pommes, Getränke sowie Kartoffel- und Krautsalat hat er im Angebot. „Normalerweise bin ich immer von 10 bis 19 Uhr vor Ort“, berichtet er. Jetzt gelte es zunächst einmal bekannter zu werden und sich in Hohenlimburg zu etablieren.

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Geld für Ausbildung der Söhne

An den übrigen Werktagen findet man Mustafa Estif in der Hagener Straße in Letmathe. Nur sonntags ist er nicht unterwegs, sondern erholt sich von der Arbeit, die einem besonders an heißen Sommertagen eine Menge Kraft abverlangen kann. Mit dem Geld, das er mit seinem kleinen Unternehmen verdient, will der Familienvater seinen Söhnen - der jüngste geht noch zur Schule - eine solide Ausbildung in Deutschland ermöglichen.

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