Breckerfeld. Ein simples Konzept, das sich seit zehn Jahren im Haus Mähler in Breckerfeld bewährt: Das Ehepaar Zuberek verwöhnt mit Pils und guter Küche.
Was es braucht für eine gute Gastwirtschaft? Frisch gezapftes Pils, eine Speisekarte, die sich aufs Wesentliche konzentriert, eine Küche, in der noch frisch gekocht wird, einen Saal, in dem auch große Gruppen glücklich werden, und dazu noch eine Kegelbahn. Ein Konzept, das vor 100 Jahren schon funktioniert hat und das in Zeiten, in denen Standorte von Systemgastronomen mit allerlei Schnickschnack wie Pilze aus dem Boden schießen und auch wieder verschwinden, immer noch funktioniert. Zumindest hier in Breckerfeld, im Haus Mähler, einer Schenke, in der Margareta und Paul Zuberek seit zehn Jahren am Herd und hinter der Theke wirbeln.
„Diese Kneipe“, sagt Margareta Zuberek, „das ist immer unser absoluter Traum gewesen. Das Haus Mähler ist für uns wie ein Lottogewinn – nicht in finanzieller Hinsicht. Aber der Gäste wegen, der Menschen wegen, die hierher kommen. Und wegen der Atmosphäre.“
Das Glück in einer Gaststätte in Breckerfeld
Denn statt Millionen auf dem Konto bedeutet dieser Lottogewinn für das Ehepaar mit polnischen Wurzeln vor allem harte Arbeit. Margareta schuftet in der Küche, Paul, der nach einem Acht-Stunden-Tag als Tiefbauer noch hinter dem Tresen steht, zapft. „Manchmal ist das Stress pur“, sagt Margareta Zuberek, „aber irgendwie brauche ich das auch.“
Zufrieden seien sie – meint Margareta Zuberek. Und glaubt, dass damit im Grunde auch alles gesagt sei. Aber das ist natürlich nicht so. Denn zufrieden ist sie auch und vor allem, weil sie in einer Breckerfelder Gaststätte letztlich ihr Glück gefunden haben.
Einst in einer Kneipe in Altenhagen
Es gab ein Davor für das Paar, das vor rund 30 Jahren aus Polen nach Deutschland gekommen ist. Und dieses Davor war anders. Es war eine Kneipe in Altenhagen. Eine Kneipe in Altenhagen, die dem Eisenbahner-Sportverein zugeordnet war. „Die Atmosphäre da war ganz anders“, erzählt Margareta Zuberek. „Und am Ende, als auch der Verein Auflösungserscheinungen gezeigt hat, war es auch nicht mehr so voll.“
Was folgte, war der Lottogewinn Breckerfeld, der sich erst auf den zweiten Blick also solcher entpuppte. „Am Anfang hat es schon ein bisschen gedauert, bis wir hier angekommen sind“, sagt Margareta Zuberek. Eine gute Küche und ehrliche Arbeit helfen. „Unsere Tochter ist damals hier in die Schule gegangen. Wir haben ein Zuhause gefunden.“
Stippstihe und Pröleken sind Geschichte
Es war eine Zeit, als sich diejenigen, die für ein gutes Pils und eine Köstlichkeit an den Abenden ausgingen, noch auf mehrere Gaststätten verteilten. In der Stippstihe standen Theodora und Athanasios Papadopulos, den alle nur Sakis nannten, in Küche und am Zapfhahn. Wer das Haus Mähler verließ, konnte quasi direkt gegenüber auf ein Bierchen ins Pröleken purzeln.
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In der Stippe gibt es spanische Küche und eher Wein statt Pils, das Pröleken ist schon seit längerer Zeit dicht. Das Haus Mähler aber bleibt: Schützenvereine oder Sportler, denen der Sinn nach Frischgezapftem steht, kommen zu Margareta und Paul Zuberek und lassen sich durch das Paar und sein Team bedienen. „Im Grunde sind wir mittlerweile die einzige klassische Kneipe im Dorf.“
Deftiges aus Polen und deutsche Küche
Eine mit deftigen Speisen zu guten Preisen. „Ich setze auf deutsche Küche, aber auch auf polnische Speisen wie Pierogi oder Biqos“, sagt Margareta Zuberek, „wer davon einmal gekostet hat, der bestellt sie immer wieder.“ Ebenso wie die Burger, die Margareta Zuberek am Burger-Tag an jedem ersten Freitag im Monat zubereitet. „Dann wird’s immer richtig voll. Die Vorbestellungen gehen schon ab mittwochs ein.“
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Frisch gezapftes Pils, eine Speisekarte, die sich aufs Wesentliche konzentriert, und eine Küche, in der noch frisch gekocht wird – das Kneipen-Konzept funktioniert seit 100 Jahren. Zehn Jahre fahren es die Zubereks in Breckerfeld. Und das wollen sie feiern – mit Schützen, mit Keglern, mit Sportlern, mit ihren Gästen. Und zwar am Samstag, 4. März, ab 14 Uhr. „Wir rechnen an diesem Tag mit 300 Leuten“, sagt Margareta Zuberek, „aber wir wollen nichts verdienen.“ Den Erlös des Tages spendet das Ehepaar für gute Zwecke in Breckerfeld.