Breckerfeld. Der EN-Kreis war einmal wild entschlossen, die Prioreier Straße in Breckerfeld für Motorradfahrer zu sperren. Daraus wird nichts. Ein Kommentar.

Ein 22-Jähriger hat am 13. Juni auf der Prioreier Straße in Breckerfeld sein junges Leben verloren. Und es steht zu befürchten: Weitere Motorradfahrer werden in Kürze folgen.

Auch deshalb, weil der EN-Kreis - offenbar auf Druck von Straßen.NRW, Polizei und Bezirksregierung - seiner Ankündigung keine Taten folgen lässt. Die gefährliche kurvenreiche Strecke, auf der es bis zum Tag der Wiederfreigabe 2022 über 30 Jahre hinweg keine schweren Motorrad-Unfälle gegeben hatte, wird lediglich temporär gesperrt. Die nächste milde Maßnahme, deren Auswirkungen nun abgewartet werden.

Düstere Prognose

Wir wagen schon jetzt eine Prognose: Statt wie bisher vorzugsweise donnerstagabends wird sich die (meist junge) Motorrad-Raser-Szene zu anderen Zeiten treffen, zu denen das Befahren des Abschnitts nicht einmal verboten ist. Junge Motorradfahrer - mag es einige in ihren Behördenbüros auch überraschen - haben auch vor 15 und nach 22 Uhr Zeit. Vielleicht ist es sogar ein zusätzlicher Kick, die Kurven bei Dunkelheit zu fahren.

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Von weiteren sinnvollen Maßnahmen, die das Gefahrenpotenzial der Strecke senken könnten, ist übrigens in der Mitteilung des Kreises nicht die Rede. Tempolimit, spezielle Fahrbahnmarkierungen, die selbst der Bundesverband der Motorradfahrer ins Spiel bringt, Bischofsmützen auf dem Mittelstreifen und Schutz an den Leitplanken? Fehlanzeige.

Geplagte Anwohner, Belastung für Rettungskräfte

Leid tun können einem jene Verkehrsteilnehmer, die künftig in Unfälle auf der Prioreier Straße verwickelt werden, die man mit ein bisschen Mut hätte verhindern können. Gleiches gilt übrigens für die Rettungskräfte, die immer wieder in die Kurven ausrücken müssen. Und zuletzt sind da die geplagten Anwohner, die sich an das laute Aufheulen der Motoren gewöhnen müssen.

Jetzt eben zu anderen Zeiten.

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