Breckerfeld. Mit dem Auto direkt bis an die Glörtalsperre in Breckerfeld? Fehlanzeige. Es wird saniert. So läuft die Baustelle.
Wer über die Mauer schreitet und den Abzweig zum Rundweg unterhalb des Haus Glörtals nimmt, kann rechts durch einen Bauzaun blicken. Von hier aus sieht man nur einen Ausschnitt, einen kleinen Ausschnitt der größten Baustelle in Breckerfeld, die sich von hier aus hunderte Meter hinab zur Glörstraße erstreckt.
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Es wird saniert. Eigentlich nur ein kleines Sträßchen, eigentlich nur einige hundert Meter - im Grunde kaum der Rede wert. Aber: Die Glörstraße ist die einzige Zufahrt zu einem der beliebtesten Badeseen der Region. Es ist Sommer, zumindest kalendarisch. Aber an einigen Tagen lädt der Glörstrand eben doch zum Baden.
Kosten liegen fast im Plan
Sonnen am Strand, schwimmen in der kühlen Talsperre - das hatte die Delegation, die erst jüngst die Baustelle in Augenschein nahm, nicht im Sinn. Es waren die Damen und Herren der Gesellschafterversammlung Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre, die sich - eher im feineren Zwirn, nicht in Badehose und mit Luftmatratze unter dem Arm - ein Bild vom Fortgang der Arbeiten machte.
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André Dahlhaus, Bürgermeister der Hansestadt Breckerfeld, gehörte der Gruppe an. Und sein Fazit - was an vielen Baustellen dieser Tage nicht alltäglich ist - fällt positiv aus: „Auf der Kostenseite gibt es nur einige wenige minimale Überschreitungen. Keine bösen Überraschungen. Alles im Rahmen“, sagt er mit Blick auf ein Budget, das immerhin bei rund 2,9 Millionen Euro liegt.
Schwierige Finanzierung
Fast so komplex wie die Ausführung ist die Finanzierung: 416.000 Euro stehen noch aus einem Flurbereinigungsverfahren zur Verfügung, das die Stadt Breckerfeld hier einst angestrebt hat, das die privaten Flächenbesitzer, deren Areale an die Glör grenzen, aber nicht wollten. Die Stadt Breckerfeld selbst, auf deren Fläche sich die Glörstraße befindet, übernimmt 879.000 Euro.
„Die Arbeiten liegen im Zeitplan.““
949.000 Euro zahlt der Regionalverband Ruhr, 475.000 Euro der Ennepe-Ruhr-Kreis, 100.000 Euro Schalksmühle und 45.000 Halver. Der Märkische Kreis - was durchaus umstritten ist - beteiligt sich als Gesellschafter nicht.
Badesaison fällt an Glörtalsperre ins Wasser
Immerhin: Es gibt noch eine frohe Botschaft: „Die Arbeiten liegen im Zeitplan“, sagt Dahlhaus. Das allerdings sollte die Badegäste nicht frohlocken lassen. Denn der Zeitplan sieht vor, dass die offizielle Badesaison an der Glörtalsperre ins Wasser fällt. Lediglich einige Ausweichparkplätze sind in begrenzter Zahl oberhalb der Jugendherberge an der Straße Loh geschaffen worden. Wer hier sein Auto abstellt, hat noch einen rund 20-minütigen Fußmarsch bergab (Rückweg bergan) zum Badestrand vor sich.
Die Baustelle selbst hat die Delegation in Augenschein genommen - zu Fuß. „Alle vier Ausweichen, an denen künftig Begegnungsverkehr möglich sein wird, sind so weit hergestellt“, sagt Dahlhaus. Der Aufbau der Fahrbahn ist geschaffen. Am Ende muss eine neue Asphaltdecke aufgezogen werden.
Fahrbahn wird stabilisiert
Das alles hört sich simpel an, ist es aber nicht: Denn erst ein komplexes Netz aus Kunststoff, das hier an der Glörstraße in Breckerfeld in den Hang und unter der Straße eingearbeitet wird, verleiht der Fahrbahn Stabilität. Dieses Netz soll dazu führen, dass es die neue Fahrbahn - insbesondere an jenen vier Stellen, an denen künftig Buchten Begegnungsverkehr ermöglichen sollen - nicht der alten gleichtut, bricht und immer weiter absinkt.
Das große Ziel: Mitte November soll die Maßnahme abgeschlossen sein. „Ich bin zuversichtlich, dass das Datum auch gehalten wird“, so Dahlhaus. Immerhin Herbst- und Winterspaziergänger können dann die neue Straße nutzen und direkt bis an Haus Glörtal (momentan ist das Restaurant geschlossen) heranfahren.