Breckerfeld. Breckerfeld muss weiterhin mit erheblichen Zuweisungen von Flüchtlingen rechnen. Das hat Regierungspräsident Heinrich Bockelühr erklärt.

Er sagt einmal diesen formalistischen Satz im feinsten Verwaltungssprech: „Für die Kommunen ist das eine Pflichtaufgabe nach Weisung.“ Was Heinrich Bockelühr damit meint: Die Städte, also auch die Hansestadt Breckerfeld, muss Flüchtlinge unterbringen. Und damit verknüpft ist eine weitere Botschaft: Weniger als zuletzt werden es nicht.

Im Gegenteil: „Wenn die Zahlen steigen, haben wir nicht mehr genügend Plätze in den Landeseinrichtungen“, macht Böckelühr deutlich, dass auch das zu einer höheren Belastung der Kommunen führen kann. „Nach unseren jetzigen Prognosen werden sich die Flüchtlingszahlen so entwickeln, wie 2023.“

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Mehr Kriegsflüchtlinge

Einzig eine Verschiebung deute sich an: weniger Asylbewerber, mehr Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. „Meine Botschaft ist klar“, sagt Böckelühr, als er mit Politikern aus Breckerfeld und Mitarbeitern der Verwaltung zusammensitzt: „Bereitet euch vor. Und zwar vor dem nächsten Winter.“

M. Kleinrensing WP Hagen
Regierungspräsident Heinrich Böckelühr (rechts) diskutiert mit Bürgermeister André Dahlhaus sowie Mitarbeitern der Verwaltung und Vertretern von Politik auch über das Thema Unterbringung von Flüchtlingen. © WP | Michael Kleinrensing

10.500 Flüchtlinge - das ist die Zahl derer, die laut Böckelühr pro Monat NRW erreicht. Und eben die brauchen ein Dach über dem Kopf. Was angesichts des knappen Wohnraums, so der Regierungspräsident, herausfordernd für Städte sei. „Und dabei reden wir zunächst nur über das Thema Wohnen“, so Bockelühr.

Holzbauten als Lösung?

Umso beeindruckter zeigte er sich da von einer weiteren Visite im Rahmen seines Breckerfeld-Besuchs - dem Termin bei der Tischlerei Kukatsch. Die Möbelwerkstatt Breckerfeld GmbH nämlich hat ihr Spektrum schon lange erweitert und setzt auf Holzfertig-Bauten, die in kurzer Zeit entstehen können. „Unternehmen wie dieses sind in der Lage, kurzfristig für mehr Wohnraum zu sorgen“, so der Regierungspräsident. „Und Holz gibt es ja auf dem Markt gerade zur Genüge.“