Hochsauerlandkreis. Fast ein Drittel der Wahlberechtigten im Hochsauerland hat schon gewählt. Die Stimmzettel im Hochsauerlandkreis weisen zwei Besonderheiten auf.

Nur noch eine gute Woche, dann wird bei der Bundestagwahl 2025 auch im HSK gewählt. Und weil der zeitliche Rahmen durch die Auflösung des Bundestages sehr knapp bemessen ist, haben die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Rathäuser im Hochsauerlandkreis aktuell jede Menge zu tun. Wie schon bei vielen anderen Wahlen auch ist der Wunsch nach Briefwahl enorm groß. Fast ein Drittel der Hochsauerländer hat die zwei Kreuzchen schon gemacht.

Lesen Sie auch

„„Laut Bundeswahlleiterin stellt die Deutsche Post sicher, dass Wahlbriefe, die bis spätestens Donnerstag, 20. Februar, vor der letzten Briefkasten-Leerung eingeworfen beziehungsweise in einer Postfiliale abgegeben werden, rechtzeitig die auf dem Wahlbrief aufgedruckte Stelle erreichen.“

Rabea Kappen
Sprecherin der Stadt Winterberg

Auch interessant

Mit Stichtag Mittwochmittag lag der Anteil der Briefwähler zum Beispiel in Brilon bei 29,56 Prozent. Das bedeutet, dass dafür 5831 Anträge bearbeitet werden mussten.  Ähnlich sieht die Situation in Winterberg aus: „Mit Stand von heute haben 30 Prozent der Wahlberechtigten bereits Briefwahlunterlagen beantragt“, sagt Rabea Kappen. Die Sprecherin der Stadt verweist darauf, dass theoretisch noch bis zum 21. Februar, 15 Uhr, Briefwahlunterlagen beantragt werden können. „Aber aufgrund der Postlaufzeit ist das praktisch nur sehr schwer möglich, die Unterlagen pünktlich wieder abzugeben, wenn man sie auf dem Postweg zu uns versendet. Mit einer Ausnahme: Man erledigt das Abholen der Unterlagen, das Ausfüllen und das Abgeben direkt in einem Rutsch vor Ort bei uns im Rathaus.“ Solche Wahlmöglichkeiten sind in allen Stadtverwaltungen der Kommunen möglich.

Foto
So sieht der Stimmzettel für den Wahlkreis 146 Hochsauerlandkreis. © WP | Thomas Winterberg

Fakt ist: Am Wahlsonntag, 23. Februar, muss der Umschlag mit den Unterlagen bis spätestens 18 Uhr im Rathaus sein. Rabea Kappen: „Laut Bundeswahlleiterin stellt die Deutsche Post sicher, dass Wahlbriefe, die bis spätestens Donnerstag, 20. Februar, vor der letzten Briefkasten-Leerung eingeworfen beziehungsweise in einer Postfiliale abgegeben werden, rechtzeitig die auf dem Wahlbrief aufgedruckte Stelle erreichen.“ Aber wem seine Stimme lieb ist, der sollte vielleicht einen zeitlichen Puffer einplanen.

Die WP Brilon auf Social Media

Auch in Medebach steht Briefwahl hoch im Kurs. Hier hat der Anteil, so Ordnungsamtsleiter Dieter Harbeke, fast ein Drittel erreicht und liegt bei 30,19 Prozent. In Marsberg waren es bis zum Mittwoch ziemlich genau 26 Prozent, so Peter Sauerland vom Amt für Bürgerdienste und Ordnung. Und Wahlleiter Holger Schnorbus meldet aus dem Hallenberger Rathaus 960 Wahlberechtigte, die einen Wahlschein beantragt haben. Bezogen auf die Gesamtzahl der Wahlberechtigten sind das knapp 29 Prozent. In Olsberg sind es 29,61 Prozent.

Hohe Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen

Die Bundestagswahlen sind für die Hochsauerländer/innen immer noch sehr wichtig. Kreisweit lag die Wahlbeteiligung bei der letzten Wahl 2021 bei 78,1 Prozent. Hallenberg führte die Hitliste mit 83,41 Prozent an, gefolgt von Winterberg (81,08), Medebach (80,55), Olsberg (79,92), Brilon (78,65) und Marsberg (76,26). Zum Vergleich: bei den letzten Europawahlen 2024 waren es kreisweit 65,80 Prozent der Stimmberechtigten, bei den letzten Landtagswahlen 2022 waren es im HSK lediglich 57,83 der Wahlberechtigten und bei den Kommunalwahlen/Kreistagswahlen 2020 waren es nur 56,6 Prozent.

Foto
Und so sieht der Stimmzettel im benachbarten Kreis Waldeck-Frankenberg aus. © WP | Thomas Winterberg

Diejenigen, die den Stimmzettel bereits nach Hause bekommen haben, mögen sich über zwei Dinge wundern: Warum hat der Zettel oben rechts eine abgeschnittene Kante und warum sind bei den Erststimmen auf der linken Stimmzettel-Seite nacheinander vier Felder frei? Mit der SPD geht es los, dann folgen CDU, Grüne, FDP, AfD und Linke. Dann kommen die vier leeren Felder und es geht erst auf Platz 11 mit den Freien Wählern weiter. Warum ist das so, zumal der Stimmzettel im benachbarten Landkreis Waldeck-Frankenberg anders aussieht und keine Lücken hat?

Das Recht auf Teilnahme an freien, gleichen und geheimen Wahlen gehört zu den Grundpfeilern unserer Demokratie. Wahlschablonen helfen Blinden und sehbehinderten dabei, geheim zu wählen.
Das Recht auf Teilnahme an freien, gleichen und geheimen Wahlen gehört zu den Grundpfeilern unserer Demokratie. Wahlschablonen helfen Blinden und sehbehinderten dabei, geheim zu wählen. © Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen

Auch interessant

Antwort: Die abgeschnittene Ecke sorgt dafür, dass Blinde und Sehbehinderte mit Hilfe einer Wahlschablone ihre Stimme abgeben können. Die Ecke dient zur richtigen Justierung des Stimmzettels. Die Schablonen werden von den örtlichen Blindenvereinen auf Anforderung zur Verfügung gestellt, auch wenn ein Wahlberechtigter nicht Mitglied in einem solchen Verein ist. Der Bezug ist kostenlos.

Zweitstimmenergebnis legt Reihenfolge fest

Zur Reihenfolge der Parteien bzw. der Kandidaten auf dem Stimmzettel erklärt Kreissprecher Martin Reuther: „Die Reihenfolge der Parteien auf dem Stimmzettel richtet sich nach dem bei der letzten Bundestagswahl im Bundesland erzielten Zweitstimmenergebnisses. Somit ergibt sich die rechte Seite des Stimmzettels, die dann in ganz NRW gleich ist. Das erklärt auch, warum der Stimmzettel im Kreis Waldeck-Frankenberg (Bundesland Hessen) anders aussieht.“ Auf der linken Seite des Stimmzettels werden die Kreiswahlvorschläge („Direktkandidaten“) dann an entsprechender Stelle einsortiert. So ergeben sich die angesprochenen Lücken. Die Parteien auf Position 7, 8, 9 und 10 der Reihenfolge der Landeslisten (Die Partei, Tierschutzpartei, dieBasis, und Die Gerechtigkeitspartie) haben keine Wahlvorschläge im Wahlkreis 146 Hochsauerlandkreis eingereicht. Die entsprechende Zeile bleibt daher auf der linken Stimmzettelseite frei.