Winterberg. In Winterberg wird ein Kind von einer fremden Frau aus einem weißen Van angesprochen. Die Polizei bestätigt den Vorfall und nimmt ihn sehr ernst.
Die Nachricht kursiert in den Sozialen Netzwerken im Sauerland und verbreitet sich wie ein Lauffeuer: „Weißer Sprinter mit niederländischem Kennzeichen fährt durch Winterberg. Mann und Frau sprechen Kinder an und locken mit Süßigkeiten. Polizei ist informiert, aber bitte seid wachsam und sprecht mit Euren Kindern darüber“.
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„Ein elfjähriger Junge ist zur besagten Zeit von einer Frau angesprochen worden. Es sollen Süßigkeiten im Spiel gewesen sein. Der Junge war aber offenbar von seinen Eltern vorbildlich gut gebrieft. Er hat sich erst gar nicht auf ein Gespräch eingelassen, ist weggelaufen und hat sofort seine Eltern informiert. Die haben den Fall bei der Polizei in Winterberg gemeldet.“
Solche Meldungen gibt es immer wieder. Oft entwickeln sie eine Eigendynamik, mal sind es Fake-News, um Ängste zu schüren, und in den seltensten Fällen werden mögliche Tatverdächtige ermittelt. Dieser Fall ist aber real und hat sich am Montagnachmittag gegen 17.20 Uhr an der Winterberger Orkestraße in der Nähe eines Hotels zugetragen. Das hat die Polizei auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt.
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Junge handelte vorbildlich
„Ein elfjähriger Junge ist zur besagten Zeit von einer Frau angesprochen worden. Es sollen Süßigkeiten im Spiel gewesen sein. Der Junge war aber offenbar von seinen Eltern vorbildlich gut gebrieft. Er hat sich erst gar nicht auf ein Gespräch eingelassen, ist weggelaufen und hat sofort seine Eltern informiert. Die haben den Fall bei der Polizei in Winterberg gemeldet“, so der Sprecher der Kreispolizeibehörde, Michael Schemme. Die Kollegen seien unmittelbar danach zu dem genannten Parkplatz gefahren, hätten aber dort weder das Auto noch verdächtige Personen angetroffen.
Polizei nimmt Beobachtungen sehr ernst
Die Vorfälle mit weißen oder schwarzen Transportern, die auf offener Straße Kinder ansprechen, gibt es bundesweit immer wieder. „Wir nehmen dies Beobachtungen sehr ernst und gehen der Sache immer nach. Auch in Winterberg haben die Polizeibeamten jetzt vermehrt ein Auge auf verdächtige Fahrzeuge. Aber mehr können wir auch nicht tun“, sagt Schemme. Besonders wichtig sei daher die Prävention. „So wie in diesem konkreten Fall haben die Eltern ihren Sohn offenbar schon frühzeitig und richtig beraten, dass man sich nicht einfach von wildfremden Menschen ansprechen oder mit Süßigkeiten ködern lässt, dass man den Mut haben soll, einfach wegzulaufen.“
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Die Ansprache eines Kindes an sich sei noch nicht strafbar. „Manchmal will vielleicht auch nur jemand nach dem Weg fragen – es kommt daher immer auf den Zusammenhang an.“ Dennoch seien erhöhte Vorsicht und Skepsis geboten. Der Junge habe sich genau richtig verhalten; die Polizei werde auch in den nächsten Tagen besonders aufmerksam durch Winterberg fahren, so Schemme.