Brilon. Oventrop bekennt sich zu seinen Wurzeln im Sauerland, trotz Kritik von IG Metall an fehlenden Standortgarantien nach Stellenabbau.

Zu einem Austausch zu aktuellen Themen trafen sich Brilons Bürgermeister Dr. Christof Bartsch, der scheidende Briloner Wirtschaftsförderer Oliver Dülme und sein Nachfolger Thomas Becker sowie Oventrop-Geschäftsführer Johannes Rump. Johannes Rump berichtete dabei über den aktuellen Stand der strategischen Neuausrichtung Oventrops in Brilon: „Wir streben für die kommenden Jahre ein nachhaltiges, internationales Wachstum an, mit dem wir uns unabhängiger machen wollen von den Schwankungen des deutschen Marktes. Um dieses Ziel zu erreichen, richten wir aktuell unser Produktportfolio stärker auf die Bedürfnisse der internationalen Märkte aus und stellen uns auch in der Produktion neu auf“, heißt es in einer Unternehmensmitteilung.

Monatelange Auseinandersetzung bei Oventrop

Die Firma Oventrop hatte in den vergangenen Monaten nach Auseinandersetzungen mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall denn Abbau von mehr als 200 Arbeitsplätzen im Sauerland beschlossen. Die Pläne waren auf viel Kritik gestoßen. Zwischenzeitlich hatte es zwischen der Geschäftsführung auf der einen Seite und dem Betriebsrat sowie der IG Metall auf der anderen Seite gegenseitige Vorwürfe gegeben. Im August 2024 wurde schließlich eine Vereinbarung geschlossen. Insbesondere die Gewerkschaft zeigte sich danach unzufrieden mit der Kommunikation der Unternehmensführung. Sie kritisiert, dass ihr ein klares Bekenntnis zu den Standorten Brilon und Olsberg fehlt. „Normalerweise gibt es nach einem Stellenabbau eine Bestandsgarantie von zwei bis vier Jahren für die verbleibenden Mitarbeiter. Oventrop verzichtet da jedoch völlig drauf“, hatte IG-Metall-Chef Helmut Kreutzmann der WP gesagt.

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Die Firma Oventrop  in Brilon.
Die Firma Oventrop in Brilon. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

„Das Sauerland bleibt unsere Heimat, mit dem Schwerpunkt des Standortes in Brilon. Wir wollen in der Region auch weiterhin ein großer und attraktiver Arbeitgeber bleiben.“

Johannes Rump
Geschäftsführer

Bei dem Austausch mit Bartsch, sowie dem neuen und dem scheidenden Wirtschaftsförderer bekannte sich Rump allerdings inhaltlich zur Zukunft von Oventrop im HSK: „Das Sauerland bleibt unsere Heimat, mit dem Schwerpunkt des Standortes in Brilon. Wir wollen in der Region auch weiterhin ein großer und attraktiver Arbeitgeber bleiben.“

Schwierigkeiten am deutschen Heizungsmarkt belasten Oventrop

Mit Blick auf die aktuellen Schwierigkeiten am deutschen Heizungsmarkt betonte Rump, dass es nun wichtig sei, das Vertrauen der Verbraucher zurückzugewinnen. „Die Diskussionen um das GEG im vergangenen Jahr und die Unsicherheiten rund um die Förderprogramme haben leider dafür gesorgt, dass die Verbraucher kaum noch in ihre Heizungen investiert haben. Das bekommen auch wir deutlich zu spüren. Wir hoffen aber auf eine Belebung des Marktes in den kommenden Monaten“, so Rump.

Brilons Bürgermeistee dankte Johannes Rump für den offenen Austausch und sicherte dem Unternehmen die weitere Unterstützung der Stadt Brilon zu. „Brilon soll auch weiterhin ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleiben. Daher haben auch wir ein großes Interesse daran, dass die Unternehmen hier attraktive Rahmenbedingungen vorfinden“, so Dr. Bartsch.

Bei einem anschließenden Rundgang durch das Unternehmen zeigte Produktionsleiter Holger Karnetzky Dr. Christof Bartsch und Thomas Becker die Produktion bei Oventrop. Im Mittelpunkt standen dabei die modularen Lösungen des Unternehmens für effizientes Wärmen, Kühlen und sauberes Trinkwasser. Zum Abschluss des Besuchs dankte Oventrop-Marketingleiter Dr. Christian Rohrlack dem scheidenden Wirtschaftsförderer der Stadt Brilon, Oliver Dülme, für sein großes Engagement: „Oliver Dülme war für uns Oventroper immer ein kompetenter Ansprechpartner und hat mit seinem Einsatz in den vergangenen 14 Jahren dafür gesorgt, den Standort Brilon auch über die Region hinaus bekannt zu machen. Für seine neue Aufgabe beim Hochsauerlandkreis wünschen wir Oliver Dülme alles Gute.“