Brilon. Nachdem die IG Metall bekannt gemacht hat, dass am 6. Dezember Mitarbeiter freigestellt haben, hagelt es Kritik an der Firma Oventrop.

Die Reaktionen auf die WP-Berichterstattung über die geplante Entlassungswelle und die jetzt erfolgte Freistellung von rund 20 Mitarbeiter bei der Firma Oventrop sind auf unserer Facebookseite deutlich: Die Geschäftsführung wird hart kritisiert.

Die Gewerkschaft IG Metall hatte der Geschäftsleitung in diesem Zusammenhang „Psychospielchen“ vorgeworfen. Das nimmt ein Nutzer auf und schreibt: “Die Psychospielchen laufen dort schon seit einigen Jahren.Die Leute sollen froh sein, daraus zu kommen. Ich wünsche jedem Arbeitnehmer, der jetzt noch da ist, oder der schon auf unwürdigste Weise entlassen wurde, eine wertschätzende Arbeitsstelle.“ Ein weiterer führt hinzu: „Schade das eine heimische Firma so agiert. Vor Weihnachten Kündigungen aussprechen (Anmerkung: korrekt ist Freistellungen der Mitarbeiter, die Redaktion) ist moralisch, unabhängig der wirtschaftlichen Situation oder notwendiger Umstrukturierung, vollkommen kalt seitens der GF“. Ein Facebook-User fordert: „Besonders wie sie entlassen (Anmerkung: korrekt ist freigestellt, die Redaktion) haben! Das sollte ein Betroffener öffentlich machen!“

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Ein weiterer Nutzer schreibt, dass er in der Vergangenheit das Unternehmen völlig anders in Erinnerung hatte, jetzt aber enttäuscht ist: „Die Firma war mal Top! Mein Opa, meine Oma, mein Vater, meine Tante und mein Onkel haben dort gelernt und gearbeitet! Alle waren zufrieden! Das war aber 1970.“

Oventrop: Die Hintergründe in aller Kürze

Die Firma Oventrop plant den massiven Stellenabbau, der vor allem die Produktionsstandorte Brilon und Olsberg betreffen wird. Der Grund: Eine Umstellung in der Produktion. Im Sauerland wird die Produktion am Standort Brilon konzentriert. Dort würden künftig zwei der drei geplanten Segmente ihr zu Hause finden. Zusätzlich würden die Vollautomaten Dreherei und die Kunststofffertigung als sogenannte Kompetenzzentren von Brilon aus Vorprodukte in die einzelnen Segmente liefern. Das dritte Segment wird im polnischen Szydtowiec aufgebaut, wo Oventrop seit 2021 ein Werk betreibt. Der Aufbau des Segmentes am Standort Szydłowiec werde dort 2024 zum Stellenaufbau führen. Vor Mitte 2024 werde es in Brilon und Olsberg zu keinem Stellenabbau kommen, sichert das Unternehmen zu. Zuletzt hatte das Unternehmen aber mehr als 20 Mitarbeiter freigestellt und sie - laut Angaben der IG Metall - in Begleitung vom Werksgelände „abgeführt“. Die Gewerkschaft kritisierte dieses Vorgehen hart und sicherte diesen Mitarbeitern bei entsprechendem Wunsch Unterstützung bei Klagen vor dem Arbeitsgericht zu.