Medelon. Roman Lefarth aus Medelon möchte nach dem Abitur nach Südafrika, um dort Kindern zu helfen. Bevor es losgehen kann, braucht auch er Unterstützung
Genau wie 250.000 andere Schülerinnen und Schüler bereitet sich Roman Lefarth aus Medelon gerade intensiv auf das Abitur vor. Doch anders als viele andere Abiturienten weiß er schon ganz genau, wie es für ihn weitergeht. „Ich bin dann zehn Monate einfach weg“, sagt der 18-jährige Freizeitsportleiter unerschrocken und lacht. Roman Lefarth fliegt Anfang September für einen sportbezogenen und entwicklungspolitischen Freiwilligendienst nach Gqeberha (ehemals Port Elisabeth) in Südafrika.
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Mit seinem Sport-Leistungskurs ist er schon mal gut gerüstet dafür, in Südafrika Kindern und Jugendlichen zu helfen. „Mein Ziel ist es dabei einen Beitrag zur Völkerverständigung zu leisten und Kindern und Jugendlichen durch Sport zu einem gesünderen und aktiveren Lebensstil zu verhelfen. Ich möchte meiner Passion tagtäglich nachgehen und möglichst viel über die kulturellen Verhältnisse in Südafrika lernen und dabei meinen Horizont erweitern,“ erklärt der Medeloner.
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In Südafrika leben viele Kinder und Jugendliche unterhalb der Armutsgrenze. Für diese ist der Zugang zu Sport, wie durch Schul- und Vereinssport, keine Selbstverständlichkeit. 1994 wurde dort das Schulfach Sport aus dem Unterrichtsplan gestrichen. Doch Sport ist ein wichtiges Medium der Vermittlung, denn auf dem Spielfeld ist kein Teilnehmer privilegiert. Menschen verschiedener Herkunft, sozialer Stände und Geschlechter kommen zusammen, um sich unter Beachtung gleicher Regeln, auszupowern und Spaß zu haben.
Sport-Coaching nach Südafrika bringen
Romans Hauptaufgabe wird das Sport-Coaching an verschiedenen Grundschulen und weiterführenden Schulen sein. Dort bringt er den Kindern Sportarten wie Basketball, Cricket, Football und Hockey bei. Ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich sind Aufklärungskurse, bei denen mit den Kindern und Jugendlichen über kritische Themen wie HIV, Gewalt, Kinderrechte, Emanzipation und Geschlechtergleichstellung gesprochen wird. Außerdem wird Roman in den Schulen Nachhilfe geben.
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Besonders in Zeiten der Pandemie, die vor allem jene Menschen trifft, die es ohnehin schwer haben, möchte Roman Lefarth ein Zeichen für globale Zusammenarbeit setzen und zeigen, dass niemand vergessen wird.
Medeloner will fremde Kulturen kennenlernen
Er liebt es, sich in neue Lebenssituationen einzufinden, fremde Kulturen und andere Menschen kennenzulernen. „Bei uns in Deutschland ist das ja schon ein ganz anderes Leben als in Südafrika“, meint der junge Mann, der nicht nur die Welt sehen, sondern spüren möchte, wie Menschen in anderen Ländern ticken, wie sie ihr Leben meistern und auch, welchen Herausforderungen sie sich tagtäglich stellen müssen.
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Seine beruflichen Pläne sind Roman Lefarth auch schon recht klar: er möchte nach seinem Freiwilligendienst im Gesundheitsbereich bleiben und Osteopathie studieren. Doch erst einmal steht der Freiwilligendienst auf Romans Lebensplan. Vor seiner Abreise muss noch viel erledigt werden. Nicht nur Koffer packen, auch Impfungen, die für Südafrika erforderlich sind, müssen vervollständigt werden – etwa gegen Tollwut, Hepatitis, Gelbfieber, Typhus oder Meningokokken. „Kommenden Monat muss ich ins Tropeninstitut nach Marburg, für eine größere Untersuchung und auch um meine Tuberkulosefreiheit dokumentieren zu lassen,“ sagt Roman. Im Juni stehen dann noch zwei Vorbereitungsseminare für sein Gastland auf dem Programm und dann kann Romans persönliches Hilfsprojekt starten.
Freiwillige Helfer müssen Spenden sammeln
Die Entsendeorganisation von Roman ist „Open Door International“ (ODI), die mit dem entwicklungspolitischen Freiwilligendienst „weltwärts“ und der Partnerorganisation „United Through Sport“ (UTS), mit Sitz in Gqeberha, kooperiert. „weltwärts“ wurde 2008 durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ins Leben gerufen. „Open Door International“ ist ein gemeinnütziger Verein, der seit 1983 bildungsorientierte Austauschprogramme organisiert. Da das Ministeriums Romans Freiwilligendienst nur zu 75 Prozent zahlt, müssen er und seine deutsche Entsendeorganisation für ein Viertel der Kosten für Flug, Unterkunft, Verpflegung, Transport und Auslandskrankenversicherung selbst sorgen.
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Die Idee von „weltwärts“ ist, dass jeder Freiwillige Spenden akquiriert. In Romans Fall müssen dabei 2.600 Euro zusammenkommen. Wer das Engagement von Roman jetzt unterstützen möchte, kann spenden an: Open Door International e.V. IBAN: DE36 3705 0198 1933 0764 89 Sparkasse Köln Bonn Verwendungszweck: „Spende Weltwärts Einwerber: Roman Lefarth“