Tomorrowland 2024: Warum Topic spontan auf seinen Plan pfiff
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Boom. Topic kam, sah und schmiss den Plan für sei DJ-Set beim Tomorrowland über den Haufen. Im Interview verrät er warum und wie
Es waren aufregende Wochen mit vielen Auftritten und Emotionen für den deutschen DJ-Star Topic - im Zentrum standen als Höhepunkt die Festivals Parookaville in Weeze sowie das Tomorrowland in Belgien. Nach seinem Auftritt auf der Library Stage nahm sich der 32-Jährige Zeit für Interview, bevor er sich beim spektakulären Auftritt der Tomorrowland-Rückkehrer Swedish House Mafia unters Publikum vor der Mainstage mischte. Unter anderem sprach Topic offen über seine Emotionen bei den jüngsten Auftritten und warum er beim Tomorrowland spontan alle Pläne über den Haufen werfen musste. Zudem verrät er, dass er die Nummer 1 auf seiner Bucket List kürzlich hat streichen können.
Du bist erneut beim Festival Tomorrowland auf der Library Stage aufgetreten. Wie war es für Dich?
Topic: „Das war jetzt das dritte Jahr in Folge die „Library Stage“. Als ich hinkam, war es komplett voll – ein richtiger Hexenkessel, da vorher die Local Heroes Lucas & Steve aufgelegt haben. Das ging da richtig ab mit Progressive House und ich spiele ja ein bisschen langsamer. Da habe ich die bisherige Set-Idee spontan über den Haufen geworfen und einfach freestyle gespielt.“
So eine Entscheidung kurz dem Auftritt bei einem so großen und wichtigen Festival ist sicher nicht leicht…
Topic: „Ich habe keine Ahnung, was in so einer Situation am Ende richtig ist. Sollte man das machen, was man ursprünglich vorhatte oder drauf pfeifen?“
Ist es das nicht, was einen DJ ausmacht? Auch auf das Publikum reagieren?
Topic: „Ja, genauso sehe ich das auch – deshalb hatte ich am Ende 50 Prozent meines Sets umgestaltet.“
„Nächstes Jahr möchte ich mir das Tomorrowland frei blocken“
Du gehörst mittlerweile zum festen Stamm im Line up von Tomorrowland. Da hast du lange hart für gearbeitet – wie fühlt sich das an?
Topic: „Es fühlt sich krass an und ist eine riesige Ehre für mich beim Tomorrowland zu spielen. Leider komme ich hier jedes Mal nur so müde an – heute Morgen bin ich noch bis 7 Uhr auf Ibiza aufgetreten. Nächstes Jahr möchte ich mir das Tomorrowland mal frei blocken – einen Tag vorher und einen Tag nachher keine Termine oder Auftritte, damit ich das Festival noch einmal selbst etwas mehr erleben kann.“
Tomorrowland 2024: Viele spektakuläre und eine geheime Bühne
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Du hast gerade mit Hugel die Single „I Adore You“ veröffentlicht, die auf eine enorme Resonanz stößt – bei Musik-Fans als auch DJs…
Topic: „Unglaublich, was da gerade abgeht. Das ist manchmal verrückt mit dem Musikmachen – da gibt es richtige Wellen. Manchmal produziert man 20, 30 Songs, die keinen interessieren und dann ist auf einmal ein Lied dabei und es geht wieder ab. Das hat dann immer etwas Magisches.“
Topic: „Ich glaube, dass ich letztes Jahr ein bisschen FOMO hatte – also Angst etwas zu verpassen. Aber ich habe gemerkt, dass dieses Schnelle in der Musik gar nicht unbedingt zu mir passt. Ich bin in dieses Songwriting-Camp gegangen, obwohl ich gar nicht so viel Lust hatte. Dort haben wir einfach das gemacht, was wir in dem Moment gefühlt und worauf wir Bock hatten – da entstand dann wieder die eben angesprochene Magie und eben „Adore You“.“
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Topic: „Bei Parookaville war es sonst immer am Regnen und an dem Tag war es so unglaublich heiß.“
Und ausgerechnet an dem Tag spielst Du einem Bus…
Topic: „Genau, und dann stecken die mich in einen Bus.“ (lacht) „Auch wenn es viel zu heiß war, es hat trotzdem richtig Bock gemacht. Ich liebe so kleine Settings, wo man in Kontakt mit den Leuten kommt. Und mit dem riesigen Teddy oben auf dem Bus sah das richtig cool aus in der Desert Valley von Parookaville.“
Du hattest an dem Tag noch einen besonderen Gast dabei - ein Mädchen im Rollstuhl. Sie saß im Führerhaus des Busses direkt hinter dir und sah überglücklich aus...
Topic: „Ja, sie ist seit vielen Jahren ein großer Fan von mir und war mit ihren Eltern schon öfter bei meinen Shows. Auf der Fan-Meile in Düsseldorf haben wir länger geredet und da meinte sie, sie würde gerne zum Festival Parookaville kommen. Da habe ich spontan zugesagt und dachte später nur, hoffentlich klappt das auch. Mit einem Rollstuhl auf ein Festival ist ja gar nicht so einfach. Zum Glück hat es am Ende funktioniert.“
Topic: „Auf jeden Fall. Es war vor allem mal was anderes. Aber ich habe mich ein bisschen gefragt, ob die Leute auf Festivals wie Parookaville solche Gesangs-Auftritte sehen wollen oder ihnen bei Dance-Musik einfach nur eine gute Party von einem DJ reicht.“
Topic holte befreundete Stars auf die Parookaville-Bühne
Dabei liegt sowas eigentlich gerade im Trend – eben, dass DJs besondere Acts in ihren Auftritt integrieren. Timmy Trumpet und W&W hatten ja auch den EM-Saxophonisten Andre Schnura auf der Mainstage bei Parookaville…
Topic: „Vielleicht war es bei mir mit fünf Künstlern etwas zu viel echter Gesang – auch wenn jeder von ihnen eine fantastische Performance abgeliefert hat. Gerade Hayla und Loreen, das war ja unfassbar, wie die beiden abgegangen sind.“
Besteht denn die Chance, dass Du zum Beispiel mit Hayla mal ein Lied produzierst?
Topic: „Wir waren schon oft zusammen im Studio – zusätzlich noch mit Sänger A7S. Aber was am Ende dabei rauskam, hat keiner so richtig gefeiert. Da wollten wir auch nicht krampfhaft etwas releasen, sondern lieber abwarten. Hoffentlich kommt da noch was.“
Ihr habt Euch gerade einen neuen strategischen Partner hinzu geholt…
Topic: „Ja, wir kooperieren jetzt mit Stefan Dabruck, der unter anderem auch mit Robin Schulz, Alle Farben. Hugel und Lari Luke zusammenarbeitet. Meine Managerin Dannii und ich sind seit fünf Jahren ein absolutes Dream-Team. Ein bisschen Input von außen und neue Ideen könnten uns trotzdem mal gut tun.“
Haken an der Nummer 1 auf der Bucket List
Du hast Dir vor wenigen Wochen einen großen Traum erfüllt – du wolltest immer mal mit einem Rennauto fahren…
Topic: „Rennsport war schon immer mein Ding. Ich wollte ja früher Formel-1-Fahrer werden und bin auch Gokart gefahren. Vor fünf Jahren habe ich schon gesagt, dass ich irgendwann mal so einen Formel-1-Wagen fahren will.“
Du bist dann einen Formel-1-Wagen von Williams gefahren. Ging Dir da zwischendurch die Düse?
Topic: „Ich bin einmal richtig abgeflogen, aber leider lief die Kamera da nicht. Da ging mir trotz Versicherung die Düse. Zum Glück war’s nur ein kleiner Lackschaden vom Kiesbett. Das Fahren des Formel-1-Wagens war das letzte große Ding auf meiner Bucket-List – einfach genial.“
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