Weeze. Oliver Heldens gehört zu den Lieblingen der Musik-Fans beim Festival Parookaville. Der DJ sprach im Interview sehr offen über seine Gesundheit.
Oliver Heldens gehört seit vielen Jahren zu den großen DJ-Stars, die regelmäßig beim Festival Parookaville in Weeze auftreten. Im Interview verrät der Niederländer, warum ihm die Bürgerinnen und Bürger der Party-Stadt ans Herz gewachsen sind und erklärt den Unterschied zwischen einem Auftritt als Oliver Heldens und seinem Alias Hi-LO. Zudem spricht er ganz offen über seine bipolare Störung und wie er gelernt hat, mit der psychischen Erkrankung umzugehen.
Hast du in den letzten Tagen öfter mal geschaut, wie das Wetter bei deinem Parookaville-Auftritt werden könnte?
Oliver Heldens: „Ich habe gestern noch nachgesehen und war froh, dass diesmal sehr gutes Wetter für heute angesagt war.“
Letztes Jahr hat es während deines Auftritts auf der Mainstage heftig geregnet - wie hast du das damals empfunden?
Oliver Heldens: „Es hat den Auftritt zu etwas Besonderem gemacht. Als ich startete, war es noch trocken. Irgendwann hat es wie verrückt angefangen zu regnen. Aber die Leute haben dadurch eher noch mehr Energie bekommen und dann habe ich auch nochmal richtig energievolle Tracks gespielt. Dadurch wurde es zu einer epischen Show für alle.“
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Du gehört seit vielen Jahre zum Line up bei Parookaville – wie hat sich das Festival aus deiner Sicht entwickelt?
Oliver Heldens: „Ich war von Anfang an dabei hier bei Parookaville. Das Festival ist so schnell so groß geworden – das ist wirklich beeindruckend. Und auch wie sie das ganze Festival als Mini-Stadt direkt neben dem Flughafen konzipiert haben, ist bewundernswert. Ich bin sehr glücklich, dass ich jedes Jahr hier sein darf.“
Parookaville 2024: Oliver Heldens trat gleich zweimal auf
Du legst nicht nur am Freitag als Oliver Heldens auf der Mainstage von Parookaville auf – am Sonntag bist du ein weiteres Mal hier in Weeze und spielst als Hi-LO - deinem zweiten Projekt. Wie wird sich das voneinander unterscheiden?
Oliver Heldens: „Hi-LO ist mein dunkler Alias, meine Techno-Seite mit ein paar Trance-Einflüssen. Aber auch als Oliver Heldens liebe ich es, Tracks mit viel Energie zu spielen – da bin ich beim Musik-Stil etwas variabler und melodischer und spiele auch Trance, Euro-Dance, Rave und sogar Drum & Bass am Ende.“
Es gibt nur wenige Künstler, die so variabel in ihren DJ-Sets bei den Musik-Stilen sind – wie wichtig ist es dir, dein Publikum mit der Wahl der Songs zu überraschen?
Oliver Heldens: „Das ist für mich eine der wichtigsten Aufgaben: Das Publikum mit Dingen zu überraschen, die sie nicht kennen und wo sie noch gar nicht wissen, dass sie es mögen werden. Ich möchte die Leute unterhalten und sie zum Tanzen zu bringen - das ist die Essenz eines DJs. Aber ich möchte die Leute auch mit Dingen zum Tanzen bringen, die für sie komplett neu sind.“
Wie setzt du dieses Ziel bei Parookaville um?
Oliver Heldens: „In meinem Mainstage-Set wird man viele bekannte Vocals und Samples hören und ich mixe sie dann mit Sounds, die sie nicht kennen. Das ist für mich eine schöne Challenge, dazwischen eine gute Balance zu finden. Wenn Du nur neue Musik spielst, wird das nicht funktionieren.“
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Oliver Heldens spricht ganz offen über seine bipolare Störung
Du hast kürzlich gesagt, „Ich werde mein Bestes geben, um mein Potenzial auszuschöpfen“. Wieviel kommt denn da noch? Oder anders gefragt: Was schlummert noch in Dir?
Oliver Heldens: „Ich mache das jetzt auf einem hohen Level seit mehr als zehn Jahren - was schon ein bisschen verrückt klingt, denn ich bin ja erst 29 Jahre alt. In den letzten Jahren habe ich mich so kreativ gefühlt. Und glücklicherweise bin ich auch mental seit fünf Jahren sehr stabil, denn ich leide unter einer Art bipolarer Störung.“
Welche Auswirkungen hat die bipolare Störung auf Dein Leben?
Oliver Heldens: „Ich habe festgestellt, dass mein Output als Produzent und als DJ in den letzten Jahren wieder wesentlich konstanter geworden ist. Obwohl ich präventiv Medikamente nehme, die verhindern, dass ich Höhen und Tiefen habe, bin ich trotzdem kreativ. Die bipolare Störung ist somit Segen und Fluch zugleich, weil sie Hand in Hand mit meiner Kreativität geht und auch einen ziemlichen Schub verursachen kann. Früher ist das schonmal außer Kontrolle geraten – heute nicht mehr. Ich muss mit dieser Störung leben, aber ich habe das Beste daraus gemacht.“
Was hast Du für Pläne für die kommenden Wochen und Monate?
Oliver Heldens: „Ich habe eine ganze Menge neue Musik, die ich in der nächsten Zeit veröffentlichen möchte. Und ich liebe es mit anderen Künstlern zusammenzuarbeiten. In den letzten Jahren habe ich davon unheimlich viel gelernt, zum Beispiel das eigene Ego zurückzustellen, dem Kollab-Partner gut zuzuhören und das Beste von beiden Seiten zusammenzubringen.“
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