Frankfurt/Main. Der Autozulieferer Magna bestätigte auf einer Pressekonferenz am Montag den Plan des Konsortiums aus Magna und der russischen Sberbank, europaweit etwa 10.500 Stellen streichen zu wollen, 4.500 davon in Deutschland. Bei Opel Bochum sollen 2.045 Jobs wegfallen.
Der Autozulieferer Magna International will bei der Sanierung des angeschlagenen Autobauers Opel europaweit etwa 10.500 Stellen streichen, 4.500 davon in Deutschland. Magna-Co-Chef Siegfried Wolf bestätigte am Montag einen entsprechenden Plan des Konsortiums aus Magna und der russischen Sberbank. Bei der Pressekonferenz verteidigte er zugleich geplante Investitionen in Russland. Das Werk im belgischen Antwerpen soll im März 2010 geschlossen werden.
Dem bereits im Juli vorgelegten Magna-Sberbank-Konzept zufolge ist das Werk Eisenach der einzige Standort, der ohne Streichungen auskommen soll. In Bochum sollen dagegen 2.045 Jobs gestrichen werden, in Kaiserslautern 283 und in Rüsselsheim 717. Von der geplanten Schließung in Antwerpen wären laut Konzept mehr als 2.300 Stellen betroffen.
Wolf dankte der Belegschaft, auf die schwere Zeiten zukommen würden. Man werde alles tun, um Jobverluste zu vermeiden. Opel beschäftigt insgesamt 49.000 Menschen in Europa und betreibt Werke in Deutschland, Spanien, Großbritannien und Polen.
Investitionen in Russland verteidigt
Zugleich verteidigte Wolf energisch die geplanten Investitionen in Russland. Sie betragen nach seinen Angaben 170 Millionen Euro und sind für ein bereits begonnenes Werk in St. Petersburg vorgesehen. Der für die Bundesländer tätigte Opel-Treuhänder Dirk Pfeil hatte zuvor kritisiert, dass 600 Millionen Euro der 4,5 Milliarden Euro Bürgschaften des deutschen Staates nach Russland abfließen könnten.
Wolf jedoch sagte, dass die Summe von 600 Millionen Euro die Investitionen in Russland insgesamt seien, von denen die neue Gesellschaft namens New Opel nur 170 Millionen Euro übernehme. Der Rest werde vom russischen Geschäft selbst aufgebracht.
Der Manager bekräftigte zudem, dass die Schulden bis 2015 zurückgezahlt und das Unternehmen schon früher in die schwarzen Zahlen zurückkehren soll. Er erwartet nach eigenen Worten, dass der Vertrag über den Opel-Verkauf mit General Motors im November fertig sein soll. Dann solle auch die Genehmigung der EU-Kommission in Brüssel vorliegen. (ap)