Berlin. Opel-Gesamtbetriebsratchef Klaus Franz hat den angekündigten Stellenabbau bei Opel verteidigt. Er betonte, durch den Verkauf an den Zulieferer Magna gingen weniger Arbeitsplätze verloren als bei einer Insolvenz. Verhandlungen mit Magna über den Jobabbau sollten schon kommende Woche beginnen.
Opel-Gesamtbetriebsratchef Klaus Franz hat um die Unterstützung der Arbeitnehmer aller europäischen General-Motors-Standorte für eine Übernahme durch Magna geworben. Wegen des geplanten Stellenabbaus gebe es zur Zeit «sehr viel an Emotionen», sagte er am Mittwoch im Deutschlandfunk. Zur Kritik in Europa am Verhalten der deutschen Gewerkschaften und der Bundesregierung sagte er, dass die Werke in anderen Ländern «noch am Leben sind», hätten sie «der Bundesregierung» zu verdanken. Die Pleite auch der europäischen Töchter sei nur durch das schnelle Einschreiten Berlins vor der Insolvenz des US-Mutterkonzerns und der damals vereinbarten Überbrückungshilfe des deutschen Staates über 1,5 Milliarden Euro verhindert worden.
Franz forderte, der Notwendigkeit eines Arbeitsplatzabbaus ins Gesicht zu sehen. Er betonte, durch den Verkauf an den Zulieferer Magna gingen weniger Arbeitsplätze verloren als bei einer Insolvenz. «Dann haben wir nachher noch über 21.000 direkte Jobs bei Opel in Deutschland, und ansonsten hätten wir null direkte Jobs. « Verhandlungen mit Magna über den Jobabbau sollten schon kommende Woche beginnen.
Franz kündigte zudem an, die Arbeitnehmer bei den europäischen GM-Töchtern wollten in der kommenden Woche gemeinsam über ihr Vorgehen beraten. Bei einem Treffen von Betriebsräten und Gewerkschaften am kommenden Mittwoch im belgischen Antwerpen würden sie «unseren Antwerpener Kollegen mit Rat und Tat beiseite stehen und kämpferisch unterstützen», sagte er. «Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen» würden die Arbeitnehmer nicht akzeptieren. Magna will das Werk in Antwerpen nach der Opel-Übernahme voraussichtlich schließen. (afp)