Bochum. Der Automobilzulieferer Magna und die russische Sberbank haben ihr Gebot für Opel offenbar nachgebessert. Nun will das Konsortium 350 Millionen Euro bei Vertragsunterschrift und dann 150 Millionen Euro in Form von Wandelanleihen einbringen.
Das Konsortium aus dem österreichisch-kanadischen Automobilzulieferer Magna und der russischen Sberbank hat sein Gebot für Opel offenbar nachgebessert. Magna wolle anfänglich nun mehr Eigenkapital für Opel bieten als ursprünglich geplant, sagte ein Regierungsvertreter am Dienstag der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires. Das Konsortium wolle zwar unverändert 500 Millionen Euro einbringen, nun aber 350 Millionen Euro bei Vertragsunterschrift und dann 150 Millionen Euro in Form von Wandelanleihen.
Bislang hatte das Konsortium 100 Millionen Euro bei Vertragsabschluss und 400 Millionen Euro in Krediten zur Verfügung stellen wollen. Diese Kredite sollten dann schrittweise in Eigenkapital gewandelt werden. "Magna ist jetzt bereit, früher als geplant Risiken einzugehen", sagte der Regierungsvertreter weiter.
Bundesregierung fordert von Bietern mehr Eigenkapital
Magna will gemeinsam mit der Sberbank jeweils 27,5 Prozent an Opel übernehmen. Die Opel-Mutter General Motors (GM) soll 35 Prozent behalten, 10 Prozent sollen an die Mitarbeiter gehen. Das Magna-Sberbank-Konsortium plant mit Staatsgarantien von 4,5 Milliarden Euro. Magna rechnet mit dem Abbau von 11 600 Stellen, will aber alle Werke erhalten.
Neben Magna bietet noch die belgische Investmentgesellschaft RHJ International (RHJI) für die GM-Tochter Opel. Sie will für den Erwerb eines 50,1-Prozent-Anteils 275 Millionen Euro investieren. GM soll 39 Prozent halten, die Mitarbeiter mit 10 Prozent an der neuen Opel-Gesellschaft beteiligt werden. RHJI plant Staatshilfen von 3,8 Milliarden Euro ein. Die Gesellschaft will das Opel-Werk Antwerpen endgültig schließen und das Werk Eisenach für zwei Jahre stilllegen. Europaweit will RHJI 9900 Stellen streichen.
In der vergangenen Woche hatten sich die Bundesregierung und GM noch nicht auf einen Investor für die Übernahme der Adam Opel GmbH festgelegt. Die Bundesregierung hatte jüngst gefordert, dass die Opel-Bieter einen höheren Beitrag zum Eigenkapital leisten müssten. (ddp)