Essen. Die Liveshows von “The Voice of Germany“ werfen ihre Schatten voraus. Und die Coaches beginnen bereits in den Showdowns zu taktieren. The BossHoss sehen bei Max Herre eine krasse Fehlentscheidung - oder war es doch ein cleverer Schachzug? Mittendrin stand eine junge Sängerin aus Kranenburg.
Es ist schon viel darüber geschrieben worden, warum das Castingshow-Format "The Voice of Germany" in Deutschland so eingeschlagen hat. Auch die dritte Staffel auf ProSieben und Sat.1 holt - nicht zuletzt dank einiger Regeländerungen - Show für Show Top-Zuschauerquoten.
Die zweite Showdown-Runde war das beste Beispiel für die Stärken des Formats: Das sind beileibe nicht nur starke Stimmen und eine sympathische Jury.
Über zwei Stunden lang gab es Klassiker der Musikgeschichte von Kult-Stars wie Bob Marley, Temptations, "Kings of Leon" und "En Vogue" in neuen Interpretationen zu hören - gespielt von einer grandiosen Live-Band.
Alec Völkel über Max Herre: "Der hat keine Ahnung"
Auch interessant
Mal abgesehn von sehr langen Werbepausen wird die musikalische Unterhaltung lediglich unterbrochen von den spannenden Entscheidungen in den direkten Showdown-Duellen der Kandidaten. Und die sind teils nicht nur spannend, sondern im Ausgang manchmal auch überraschend und kontrovers.
Max Herre verblüffte mit seiner ersten Showdown-Entscheidung bei "The Voice of Germany" am Donnerstag nicht nur das Publikum im Saal. "Wir waren völlig schockiert - der hat keine Ahnung", sagte Alec Völkel von "The BossHoss". "Aber jede Fehlentscheidung kommt uns in den Live-Shows zu Gute", kann sich Sascha Vollmer ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Kranenburgerin Katharina Schoofs singt in den Live-Shows von "The Voice of Germany"
The Voice of GermanyWas war passiert? Max Herre ließ die Kranenburgerin Katharina Schoofs gegen Sara Koell aus Innsbruck antreten. Beide zeigten gesanglich starke Leistungen, wobei Sara Koell mit ihrer Stimme durch ungeahnte Höhen flog. Eine klare Sache für den Rest der Jury - Samu Haber und Nena würden Sara Koell wählen.
Die Cowboys von "The BossHoss" ärgerten sich schon, dass sie die Innsbruckerin in den Battles haben gehen lassen, wodurch Max Herre per "Steal Deal" überhaupt erst für sein "The Voice of Germany"-Team zuschlagen konnte. In der Herre-Kritik bekam Sara auch einen Tick mehr Lob als Katharina. Umso überraschender die Entscheidung des Jurors, mit der Kranenburgerin in die Live-Shows zu gehen: "Ich bin ein riesiger Fan von Dir und Deiner Stimme."
Nenas poetischer Ausflug in die Welt von Bob Marley
Auch interessant
Welche Bandbreite an Künstlern bei "The Voice of Germany" eine Chance erhalten, zeigte das Duell David Hanselmann und John Noville. Die beiden Musik-Veteranen im Alter von 61 und 59 Jahren boten perfektes Entertainment auf der Bühne von "The Voice of Germany". David Hanselmann groovte zum Temptations-Klassiker "Papa was a rolling stone", während John Noville Karibik-Feeling bei "No woman, no cry" von Bob Marley versprühte.
Auch interessant
Nena entschied sich schließlich für den Mann, dem sie schon bei den Proben stundenlang zuhören konnte: John Noville. Nicht nur ihr Kandidat auch der vorgetragene Song gehört zu Nenas Lieblingen: "Das ist poetisch", schwärmt sie und klärt ihre männlichen Jury-Kollegen erstmal über den Sinn den Titels "No women, no cry" auf: "Das ist wohl der am meisten missverstandene Text der Musikgeschichte. Die Übersetzung lautet ,Bitte Frau, weine nicht'."
Wenn Cowboys bei "The Voice of Germany" Tränen verdrücken und auf die Knie fallen
Wenn ein Cowboy leicht verschämt eine Träne aus einem Augenwinkel fischt, ein Max Herre von Musik als schönster Sache der Welt schwärmt und anschließend noch Coaches auf die Knie fallen, dann muss dem wohl ein Höhepunkt der dritten Staffel von "The Voice of Germany" vorausgegangen sein. David Whitley aus dem Team BossHoss stellte sich einer der größt-möglichen Herausforderungen und wählte "Song for you" von Soul-Legende Donny Hathaway.
Sein gefühllvoller Auftritt fesselte das Publikum im Saal - bereits nach wenigen Sekunden mit dieser einzigartigen Stimme brandete Jubel auf. David Whitley dürfte so ein ganz heißer Favorit auf das Finale von "The Voice of Germany" sein. Seine Gegnerin im Showdown Albulena Krasniqi hatte trotz allen Jury-Lobs schlicht das Pech gegen einen übermächtigen Gegner antreten zu müssen.
Knappes Duell in Showdowns zwischen Aalijah Tabatha und ZsuZsa
Auch interessant
Wesentlich knapper war das Duell im Team BossHoss zwischen Aalijah Tabatha und ZsuZsa. Auf der einen Seite die perfekte Künstlerin ZsuZsa, die völlig fehlerfrei singt. Auf der anderen Seite die noch unerfahrene und formbare Aalijah. "Du bist mir zu kontrolliert, da ist Aalijah freier", kritisierte Nena den Auftritt von ZsuZsa. So wählten Alec Völkel und Sascha Vollmer die "spannende Reise" mit dem Neuling in der Musik-Branche.
"The Voice of Germany"-Coaches sieben in Showdowns aus
Auch interessant
Gentiana Merturi aus dem Team Nena musste sich nach dem Showdown gegen Emily Intsiful von "The Voice of Germany" verabschieden. Gegen die Samtstimme von Emily, die ihre Zuhörer sanft träumen lässt, hatte sie keine Chance.
Talent oder Star lautete die Entscheidung für Samu Haber im Duell von Joy Masala und Judith van Hel. Die junge Joy, dessen schnelles Sprechen den Deutsch-Laien Samu Haber verzweifeln ließ, zeigte nach den Blind Auditions über die Battles bis zu den Showdowns eine außergewöhnliche Entwicklung. Letztlich reichte es aber nicht gegen das ganz Spezielle in der Stimme von Judith van Hel, die durch ihren von Tattoos bemalten Körper schon für Aufsehen sorgt.
Nashville-Stimme von Chris Schummert beeindruckte die Jury
Auch interessant
Schwer beeindruckt war die Jury erneut von der Nashville-Stimme des Country-Sängers Chris Schummert. "So eine Stimme gibt's nicht nochmal unter Tausenden", schwärmte Nena. Mit Blick auf die Chancen gegen die anderen Teams in den Liveshows von "The Voice of Germany" entschied sich Samu Haber für Chris Schummert und gegen den Schmusebaden Rasmus Hoffmeister.
Das Taktieren für die Liveshows war auch bei Max Herre spürbar. Der Coach nahm lieber den "Diamanten" Violetta Kokollari mit, weil sie die Menschen mit ihrer Stimme noch mehr berühren könne als Annika Kron.
Die letzten Plätze für die Liveshows werden bei "The Voice of Germany" am kommenden Donnerstag ab 20.15r Uhr auf ProSieben vergeben.