Essen. Erst die Blind Auditions, dann die Battles und jetzt die Showdowns: Samu Haber überrascht mit seinen Entscheidungen bei „The Voice of Germany“. Einige starke Stimmen in seinem Team gingen flöten. The BossHoss-Kandidat Tal Ofarim rockte die Bühne so ausgiebig, dass dabei einiges zu Bruch ging.
Voller Einsatz ist bei „The Voice of Germany“ immer gewünscht. Dass das nicht nur für die Stimmbänder der Sänger gilt, zeigte Tal Ofarim in den ersten Showdowns am Donnerstagabend. Der Kandidat sang Pearl Jams „Alive“, die erste Platte, die er sich als Jugendlicher selbst gekauft hatte. „Da ist mir klar geworden, ich werde immer ein Rocker bleiben“, erzählte Tal über seine Anfänge als Musiker. Und rockig war sein Auftritt allemal. Im Stil eines Rockstars zertrümmerte Tal im Eifer des Gefechts Teile der Bühne. „Was will man mehr?“, fragte Nena. „Ein Augenschmaus für die Ladies“, kommentierte Samu Haber, der bei jedem Kandidaten gerne auch das Äußere bewertet.
Tals Kontrahent Philip Bölter musste sich aber nicht verstecken. Mit dem Beatles-Hit „Come together“ wählte Philip eine Nummer, die perfekt auf ihn zugeschnitten war. „Das ist das beste Team, das wir je bei 'The Voice of Germany' hatten“, sagten Alec und Sascha von The BossHoss. Sichtlich schwer fiel ihnen die Entscheidung, wer von beiden mit in die Liveshows kommt. Die Wahl fiel schließlich auf Tal, ob's am stürmischen Auftritt lag, bleibt das Geheimnis von The BossHoss.
Freie Songauswahl für die Kandidaten in den Showdowns
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Das Besondere an den "The Voice of Germany"-Showdowns ist, dass die Talente ohne Unterstützung ihres Coaches einen Song, der ihnen persönlich viel bedeutet, aussuchen. Dann entscheiden die Coaches, wer im Team bleibt und wer gehen muss. „Jetzt haben alle ein bisschen Scheiße in der Hose“, brachte es Samu Haber auf den Punkt. „In den Showdowns geht es um Selbstverwirklichung“, sagte Nena und ließ bei ihrem ersten Duell zwei sehr unterschiedliche Frauen gegeneinander antreten.
Norisha Campbell, die dunkelhäutige Powerfrau mit der kräftigen Stimme, und Laura Kattan, die auf den ersten Blick eher unscheinbar wirkt, aber völlig zurecht soweit gekommen ist. „Norisha ist eine starke Frau, deswegen hat sie sich mit Whitney Houstons 'All The Man That I Need' auch den passenden Song ausgesucht“, lobte Nena.
Warum "The BossHoss" plötzlich gerne Phil Collins hören
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Bei Laura hatte sie hingegen bei den Proben zunächst Zweifel. Die dunkelhaarige Sängerin wollte „Against All Odds“ von Phil Collins performen. „Den gefühlvollen Text nehme ich dir bisher noch nicht ab“, gab Nena zu bedenken.
Bei ihrem Auftritt bewies Laura dann aber eindrucksvoll das Gegenteil. Mit unheimlich viel Herz überzeugte sie Jury und Publikum von "The Voice of Germany". „Ich war voreingenommen, weil ich Phil Collins hasse, aber du hast mich eines Besseren belehrt“, schwärmte Alec. Für Nena war die Entscheidung ausnahmsweise einmal einfach. „Laura war viel präsenter, da war eine Verbindung zwischen uns, obwohl Norisha auch toll war.“
Nico Gomez macht Stevie Wonder bei "The Voice of Germany" Konkurrenz
The Voice of GermanyAls schwieriger stellte sich für Coach Max Herre die Wahl zwischen den beiden „Soul Men“ Nico Gomez und Isaac Roosevelt heraus. „Ich habe richtig Bock auf dieses Duell“, meinte Max. Der 22-jährige Nico konnte sich schon als Kind für Soulmusik begeistern. Seine Interpretation von Stevie Wonders „Superstition“, zu der er am Klavier sang, war so gut, dass er dem Altmeister Konkurrenz machte. „Es war sehr mutig, Stevie Wonder zu singen, aber du hast das grandios gemacht“, meinte Nena.
Entertainment pur war Isaacs Performance bei "The Voice of Germany". „Du bist sexy und ich bin neidisch auf deine Moves“, sagte Samu Haber grinsend. Im schwarzen Anzug mit gelber Krawatte und einem stimmgewaltigen „Real Mother For You“von Johnny Guitar Watson kam er beim Publikum wesentlich besser an. Max Herre kam es jedoch vor allem auf die stimmliche Leistung an. „Es heißt ja nicht umsonst 'The Voice of Germany'. Issac macht mehr Show und Nico ist mehr Sänger, deswegen nehme ich ihn.“
Samu Haber überrascht mit Entscheidung im Diven-Duell
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Dass Max Herre die Stimme bei "The Voice of Germany" immer wichtiger ist als die Performance, zeigte sich auch bei seinem nächsten Duell, wo er Leon Rudolf und Peer Richter nacheinander singen ließ. Leon Rudolf, der mit seiner Gitarre und einer überwältigenden Stimme „Little Lion Man“ von Mumford & Sons auf die Bühne brachte, war wohl der Favorit von vielen Zuschauern, zumal er diese auch zum Klatschen animierte. Peer Richter sang sich hingegen mit einem ruhigen „Ich will nur“ von Philipp Poisel ins Herz von Max. „Deine zurückgenommene Art fasziniert mich, ich bin komplett in deiner Welt“, sagte er über Peers Auftritt und schickte „Sunny Boy“ Leon auf den Heimweg.
Ganz viel Talent sah Samu Haber auch bei seinen beiden Diven, Sibell und Tesiree. „Ich möchte alle anderen Coaches sprachlos sehen“, gab der Finne die Marschrichtung vor. So ganz gelang das nicht. Zwar war Sibells „Work It Out“ von Beyonce ein Kracher, Tesirees Auftritt mit Katy Perrys „Fireworks“ fiel aber eher mäßig aus. Samu Haber nahm die hübsche Sängerin mit den indisch-afrikanischen Vorfahren trotzdem mit in die Liveshows. „Ich fand Sibell freier“, kritisierte Nena seine Wahl.
"Dynamit" Yvonne Rüller fegt über die Bühne von "The Voice of Germany"
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Mit seiner nächsten Entscheidung überraschte Samu Haber ebenfalls, weil er den Topfavoriten Dolo Lee ausscheiden ließ. Der Sänger mit der dunklen Brille hatte sich „Souls On Fire“ von Anthony Hamilton ausgesucht und sorgte für Gänsehaut bei den "The Voice of Germany"-Zuschauern. Yvonne Rüller, von Samu Haber als „Rampensau“ betitelt, zeigte sich mutig in ihrer Songauswahl. Nnekas „Heartbeat“ ist ganz schwierig zu singen, die Jurymitglieder zollten ihr dafür großen Respekt. „Super Show, du bist Dynamit“, sagte Samu Haber und gab Yvonne den Vorrang vor einem sichtlich geknickten Dolo.
Jugendliches Powergirl gegen Soulröhre hieß das letzte Duell in den "The Voice of Germany"-Showdowns im Team BossHoss. Zwar war Kandidatin Janine Hecht selbst noch jung, gehen die Spritzigkeit der erst 16-jährigen Debbie Schippers kam sie aber nicht an. „Bei dir strahlt die Bühne“, meinten Sascha und Alec. Quirlig sprang Debbie über die Bühne, „Don't Stop“ als Song passte dazu perfekt, denn ihrem orangenen Blazer und der schwarzen Krawatte war der Teenager wirklich nicht zu stoppen. „Da steckt so viel Potenzial drin, das möchten wir fördern“, meinten The BossHoss.