Essen. Eine „geile Männerrunde“, viele ruhige Töne und ein Gipfeltreffen der Soul-Diven. Die dritte Battle-Show von „The Voice of Germany“ überzeugte einmal mehr durch die stimmgewaltigen Kandidaten. Coach Max Herre blieb bei den Sängern aus seinem Team die Stimme weg und Nena bat ihre Kollegen um Rat.

Bei „The Voice of Germany“ gibt es keine einfachen Entscheidungen. „Es ist einfach immer so schwierig, jemanden aus dem Team zu schmeißen“, brachte es Juror und Coach Samu Haber auf den Punkt. Tatsächlich gab es auch in der dritten Battle-Show fast ausschließlich knappe Entscheidungen. Die Kandidaten waren schlicht zu gut, erneut wechselten viele von ihnen mit dem neu eingeführten Steal Deal in ein anderes Team und bleiben der Show so erhalten.

Die „Boyband“ aus dem Team von Max Herre war dafür das beste Beispiel. Leon Rudolf, Rasmus Hoffmeister und Peer Richter traten mit Cluesos „Zu schnell vorbei“ gegeneinander an – und sorgten für einen Auftritt, der unter die Haut ging. „Ihr seid eine richtig geile Männerrunde“, meinte Alec Völkel von The BossHoss. Der ruhige Hit von Clueso sorgte für Gänsehaut-Gefühle und Standing Ovations bei den Zuschauern.

Samu Haber rettet Rasmus per "Steal Deal"

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Alle drei Sänger lieferten eine stimmlich einwandfreie Leistung ab. „Ihr wart jeder in eurem eigenen Universum, aber trotzdem miteinander verbunden. Das fand ich wunderschön“, sagte Nena. Und Max Herre, der die drei coachte, fand sekundenlang keine Worte. „Ich bin unendlich stolz auf eure Leistung“, lobte er mit feuchten Augen. Leon und Peer wählte er in die Showdowns von "The Voice of Germany", meinte aber auch: „Ich bin froh, dass es die Steal Deals gibt. Rasmus ist so ein herzlicher Mensch und sollte hier weiterkommen.“ Samu Haber nahm den 22-Jährigen mit der auffälligen schwarzen Brille gerne bei sich auf.

Nach diesem gefühlvollen Start ging es musikalisch im Team Nena in eine ganz andere Richtung. „Ich hasse Reggae-Musik“, bekannte Lilith Wieland, als sie hörte, dass sie gegen Msoke Mhina „La La La“ von Snoop Lion singen sollte. „Meine Dreadlocks sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass Reggae gar nicht mein Ding ist“, sagte die 34-Jährige. Bei soviel negativer Energie vor dem Auftritt, hätte man meinen können, dass Msoke der Sieg im Battle schon sicher war.

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Bei der Performance war von Liliths schlechter Stimmung aber nichts zu spüren. „Bei Reggae geht es auch um die Show und nicht nur ums Singen, das habt ihr heute gezeigt“, lobte Alec Völkel die beiden. Samu Haber fand die Herausforderung zu groß für Lilith und war damit gar nicht Nenas Ansicht. „Ich wollte heute zum ersten Mal einen Reggae-Song bei 'The Voice of Germany' haben und Lilith hat den am besten rübergebracht“, so Nena.

Nena hört „die Weite Islands“ in Thorunns Stimme 

Bei der nächsten Entscheidung verließ sich die Jurorin aber nicht mehr nur auf ihre eigene Intuition. Tal Ofarim, Nader Rahy und Thorunn Egilsdottir überzeugten mit „Kiss From A Rose“ von Seal und boten den besten Auftritt der Show. Besonders Nader faszinierte mit dem Kontrast aus Bad-Boy-Aussehen und ganz sanfter Stimme. „Bombe“, fasste Alec Völkel die Leistung in einem Wort zusammen, während Nena sich vor allem von Thorunns Stimme beeindruckt zeigte. „Wenn du singst, höre ich die Weite und Freiheit deiner isländischen Heimat“, schwärmte die Sängerin.

Wen sie als zweites in die nächste Runde schicken sollte, konnte Nena aber nicht sagen. „Bitte helft mir“, bat sie ihre Kollegen aus der Jury – eine Premiere bei „The Voice of Germany“. Gemeinsam fiel die Wahl auf Nader, Tal wurde vom Team BossHoss aufgenommen.

Mit dem Straßenmusiker Philip Bölter aus Rasdorf und dem Metalfan Mario Gegner kam es im BossHoss-Team dann zu einem eher ungewöhnlichen Duell. „Gerade weil die beiden sehr unterschiedlich sind, ist dieser Battle so spannend“, erklärte Sascha Vollmer aus dem BossHoss-Team. Trotz gelungener Proben hatte Mario aus Köln Lampenfieber. „Da draußen ist die Hölle los.“ Dier Nervosität ließ sich der 26-Jährige ein wenig anmerken, so dass Philips Part in Mumford & Sons „I Will Wait“ stimmlich besser einzuschätzen war.

"Cool und sexy" - Diven-Battle bei "The Voice of Germany" 

Eine der wenigen offensichtlichen Entscheidungen musste Samu Haber fällen. Er ließ im "The Voice of Germany"-Battle Madlen Böhm gegen Nilimia Chowdhury antreten. „Ich bin der totale Wettkampftyp, ich will immer gewinnen“, gab Nilima das Motto für ihren Auftritt vor. Für die Performance von Ellie Gouldings „Lights“ ließ sich eigens ein Tattoo aufmalen, das wie eine Verlängerung ihres Kleides aussah und viel Aufmerksamkeit erregte. Madlen vergeigte die Proben hingegen ein wenig und sagte: „Ich weiß nicht, ob das Lied zu mir passt.“

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Samu Haber wählte folgerichtig Nilima und wartete beim nächsten Battle mit zwei tollen Sängerinnen und einem Hit von Soulröhre Amy Winehouse auf. „Das hier ist jugendlicher Esprit gegen ganz viel Erfahrung“, kündigte der blonde Zuschauerliebling an. Die 20-jährige Joy Masala trat gegen die 31-jährige Margit Silay an. Mit „You Know I'm No Good“ konnten sich die beiden so richtig ausleben, auch wenn die Proben mit Joy schon mal anstrengend sein können. „Sie ist die größter Quasselstrippe, die mir je begegnet ist“, sagte Margit lachend. „Das Gute ist, ich denke noch schneller als ich rede“, konterte die quirlige 20-Jährige. Auf der Bühne quasselte Joy nicht, sie glänzte. „Du machst deinem Namen alle Ehre“, fand Nena. Auch Samu Haber wollte Joy weiter in seinem Team behalten.

"Power-Mädels" machten Max Herre Angst

The Voice of GermanyNoch mehr Frauenpower gab's in Max Herres Team, wo zwei Sängerinnen mit Spezialgebiet R'n'B gegeneinander antraten. Nonhle Beryl und Jazz Akkar lieben beide Soulmusik. „Das ist sozusagen das Gipfeltreffen der Soul-Diven“, meinte Max Herre. Und dazu passt nur ein Song von R'n'B-Königin Beyonce. „Love On Top“ verlangte Nonhle und Jazz viel ab, die hohen Töne erforderten viel Übung und Konzentration.

Ein fulminanter Auftritt im Ring von "The Voice of Germany" und eine begeisterte Jury waren der Lohn für so viel Training. „Ihr seid Power-Mädels, ich hatte zwischendurch fast schon Angst vor euch, weil ihr so kraftvoll gesungen habt“, grinste Samu Haber. „Cool und sexy“, lautete Nenas Urteil. Bevor Max Herre schließlich Jazz wählte, war er wieder bei seiner anfänglichen Meinung angekommen: „Ich kann mich einfach nicht entscheiden, ihr seid alle zu gut.“