Witten. Der Abriss der Schrotthäuser an der Ardeystraße in Witten ist beendet. Der Verkehrsengpass bleibt. Denn nun beginnt der Bau eines großen Hauses.
Wer die Ardeystraße in Höhe der abgerissenen Schrotthäuser zwischen Annenstraße und Dortmunder Straße in Witten entlangfährt, muss jetzt wieder mit Einschränkungen und Staus rechnen. Dass die Fahrbahn verengt wurde und nun erneut Tempo 30 gilt, hat jedoch einen guten Grund: Der Neubau auf der Fläche beginnt. Lastwagen liefern Material. Die Bagger rollen. Geplant ist ein Haus mit insgesamt 54 Wohneinheiten.
Nach Angaben der Stadt wurden die beiden Fahrspuren stadtauswärts, also die Geradeaus-Spur sowie der Linksabbieger in die Annenstraße, bereits vor einer Woche leicht verschwenkt und sind dadurch schmaler. Im gesamten Bereich gilt deshalb Tempo 30, für Lkw ist eine Umleitung ausgeschildert.
Zuletzt gab es großen Ärger um die Baustelle in Witten
Die Eigentümerin hatte die heruntergekommenen Mehrfamilienhäuser an der Ardeystraße 122a/b an einen Investor verkauft. Die Frau, der mehrere Liegenschaften im Quartier gehören, hatte die Wohnungen über Jahre an ausländische Monteure vermietet. Klagen über Ratten, Müll und dubiose Mieter häuften sich. Der Abriss der gammeligen Häuserzeile hatte sich danach etwas in die Länge gezogen. Bereits im Herbst vergangenen Jahres war der Flachbau zwischen den beiden hohen Häusern verschwunden. Im Februar dann klaffte an der Stelle nur noch eine leere Fläche. Zwischenzeitlich hatte es großen Ärger um die Baustelle gegeben.
Anfang November ist es zu einem schlimmen Unfall gekommen. Ein Stahlträger krachte auf ein vorbeifahrendes Auto, die Stadt hatte die Abrissfirma deshalb angewiesen, die Bauarbeiten wegen erheblicher Sicherheitsmängel zu stoppen. Die Straße wurde daraufhin im betroffenen Bereich gesperrt, so dass der Abriss fortgesetzt werden konnte. Auch die Leiterin der benachbarten Bruchschule hatte fehlende Sicherheitsvorkehrungen bemängelt - etwa bei Baumfällarbeiten auf dem Grundstück.
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Doch nun kann es mit dem Neubau losgehen. „Wir beginnen mit den Tiefbauarbeiten“, sagt Faruk Dalmis, Betreiber einer Verler Immobilienagentur. Diesmal entsteht dort ein einzelnes Haus mit vier Geschossen und insgesamt 54 Wohneinheiten. 24 davon werden Zwei-Zimmer-Wohnungen mit einer Größe von rund 60 m². Die Kaltmiete wird dafür im Schnitt 370 Euro betragen, inklusive eines Stellplatzes. Hinter dem Haus wird es Parkmöglichkeiten für 34 Autos geben.
Bau soll etwa 15 Monate dauern
Bei den übrigen 30 Wohneinheiten handelt es sich um etwa 40 m² große Appartements für Studenten oder Auszubildende. Sie verfügen über ein separates Bad und eine bereits integrierte Küchenzeile. Die Kaltmiete wird bei etwa 230 Euro liegen. Es handele sich in allen Fällen um sozialen Wohnungsbau, ein Wohnberechtigungsschein ist also erforderlich. Aufs Dach, so der Immobilenmakler, werde außerdem eine Photovoltaikanlage gebaut, so dass der Strom günstig zu haben sei. Das Gebäude werde zudem unterkellert.
Rund 15 Monate Bauzeit sind veranschlagt. Das Haus soll im April 2025 fertig sein. Dann wird dort, wo früher eine hässliche Häuserzeile mit verschmierten Fassaden und zerschlagenen Fensterscheiben für Ärger sorgte, ein weiß verputzes Gebäude erstrahlen. Bis dahin brauchen die Autofahrer etwas Geduld. Und Schulleiterin Susanne Daum wird ein wachsames Auge auf die Verkehrssituation haben.
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